Bienenstock

Bienen sind für die Landwirtschaft wichtig. Doch auch im eigenen Garten ist es von Vorteil, wenn viele Bienen herumschwirren. Denn so sichert man sich eine reiche Ernte. Wie wäre es also mit einem Bienenstock im Garten?

In einem Bienenstock fliegen die Bienen ein und aus.
In einem Bienenstock fliegen die Bienen ein und aus. Foto: iStock / Sushaaa
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Zwar erbringen die verschiedenen Wildbienenarten im Garten eine viel höhere Bestäubungsleistung, aber es ist meist die Honigbiene, die als Bestäuberin im Garten wahrgenommen wird. Während sie Nektar sammelt, bestäubt sie unsere Zier- und Nutzpflanzen (Gemüse, Obstbäume, ...) und steigert so unsere Chancen auf eine üppige Ernte im nächsten Herbst. Und wenn man auf einen Bienenstich nicht gerade allergisch reagiert, kann man sich auch einen Bienenstock kaufen. Was Sie wissen sollten, bevor Sie sich einen Bienenstock anschaffen, erfahren Sie hier.

Bienenstock: Was ist das?

Ein Bienenstock ist eine künstliche Behausung für Bienen. Sie werden meistens von einem Imker überwacht und bieten vor allem Honigbienen einen sicheren Ort als Brutraum und für die Herstellung von Honig. Ein Bienenstock wird auch Beute genannt und enthält Waben und Zellen, die man Gewirke nennt. Es gibt Magazinbeuten, die meist aus mehreren übereinander gestellten Kästen, einem abnehmbaren Deckel und einem Boden bestehen.

Praxistipp: Wildbienen kann man nicht in Bienenstöcken halten. Sie sind Einzelgänger und bevorzugen ein Wildbienenhaus. Mehr über Wildbienen wie Mauer- und Erdbiene, erfahren Sie im Video:

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Video: Xcel Production

Bienenstock: Wie viele Bienen?

In einer Beute lebt meist ein Bienenvolk. Das heißt, dass etwa 40.000 – 80.000 Bienen in einem Bienenstock leben. Jeder Bienenschwarm besteht dabei aus Arbeiterinnen, Drohnen und der Bienenkönigin. In jedem Volk gibt es aber nur eine Königin, die geschlechtsreif ist und Eier legen kann. Alle Arbeiterinnen sind weiblich und kümmern sich um den gesamten Bienenstock. Sie legen Futtervorräte für den Winter an, kümmern sich um die Brut und sichern den Bienenstock. Männliche Honigbienen werden Drohne genannt. Ihre einzige Aufgabe besteht darin, die Königin zu begatten. Ist die Aufgabe beim Hochzeitsflug erledigt, stirbt die Biene.

Wo kann man Bienenstock aufstellen?

Auch auf seinem privaten Grundstück darf man einen Bienenstock aufstellen. Selbst in einem Wohngebiet ist das Aufstellen nicht untersagt. Wer jetzt einen Bienenstock aufstellen möchte, fragt sich aber bestimmt: Was muss ich beachten? Zunächst einmal sollten Sie ein geeignetes Grundstück finden. Da ein Bienenstock samt Bienenvolk und Equipment nicht gerade günstig ist, sollte dieser Platz geschützt sein. Am besten ist es dann, wenn es in der Nähe Obstbäume, Wiesen und bienenfreundliche Pflanzen gibt. Auch eine Wasserquelle ist nötig. Das Klima in und um der Bienenbeute ist ein wichtiges Kriterium. Windgeschützt, nicht im Schatten, aber auch nicht in der direkten Sonneneinstrahlung sollte der Bienenstock stehen.

Praxistipp: Wer als Imker tätig werden möchte und seinen eigenen Honig herstellen will, muss die Haltung der Bienen dem regionalen und zuständigen Veterinär- und Lebensmittelamt melden.

Bienenstock selber bauen

Wer keinen Bienenstock kaufen möchte, kann sich seinen eigenen Stock auch selber bauen. Als Werkzeug benötigen Sie dann:

  • Maßband
  • Säge
  • Hammer
  • Nägel

Dieses Werkzeug hat wohl jeder gut ausgerüstete Heimwerker bereits zuhause. Und welches Holz ist geeignet? Unbehandeltes Kiefern-, Fichten- oder Zedernholz ist für den Bau gut geeignet. Wenn Sie den Holzkasten selber bauen, benötigen Sie Bretter mit den Maßen 1000x500x300mm (LxBxH) und für den Deckel 500x400mm. Die Materialstärke beträgt dann 25mm. Sie können aber auch einen geeigneten Kasten kaufen. Zusätzlich benötigen Sie noch 2 Holzleisten als Trägerleisten, 2 Scharniere für den Deckel, Mittelwände aus Bienenwachs, acht schmale Leisten für die Mittelwand und Holzlasur. Wer dem regen Treiben der Bienen zusehen möchte, kann optional auch noch eine Plexiglasscheibe als Sichtfenster im Deckel einbauen.

Wer den Kasten jetzt selbst bauen möchte, sollte darauf achten, dass der Deckel etwa 10cm übersteht. So wird das Ausflugsloch, welches sich im oberen Drittel der Kiste befindet, vor Sonne und Regen geschützt. Das Ausflugsloch sollte außerdem etwa 2cm groß sein. Größere Löcher lassen zu viel Wind und Schädlinge durch. Wenn der Kasten dann fertig gebaut ist, schrauben Sie die Leisten an den oberen inneren Rand an. Hier kommt später der Rahmen mit den Wachsplatten rein. Mit einer umweltfreundlichen Holzlasur schützen Sie den Bienenstock vor der Witterung.

Dann können Sie sich um den Innenraum kümmern. Für die Honigproduktion sollte man nur einen Drittel des Raums verwenden. Denn sonst wird die Bewegungsfreiheit der Bienen zu sehr eingeschränkt. Für die Magazine bauen Sie aus vier Leisten ein Rähmchen. In dieses werden die Wachsplatten (mit der Spitze der Sechsecke nach unten) befestigt. Platzieren Sie dann die Wachsplatte auf der oberen Leiste und befestigen Sie sie ringsum mit Leisten. Am Schluss sollte die Wabenplatte von allen Seiten eingerahmt sein. Jetzt können Sie den Rahmen mit der Wachsplatte befestigen und am oberen Innenrand auflegen. Im Idealfall befinden sich die Magazine im hinteren Teil des Kastens und weit entfernt vom Ausflugsloch. Und schon können Sie den Kasten aufstellen, Pollen und Nektar von den Bienen sammeln lassen und schon bald Ihren eigenen Honig produzieren.

Was kostet ein Bienenstock?

Der Preis von einem Bienenstock ist von der Größe abhängig. Bei einem Stock mit nur einer Zarge müssen Sie mit einem Preis zwischen 100-130 Euro rechnen. Ein Bienenstock mit zwei Zargen kann 130-180 Euro kosten. Doch was macht man mit einem Bienenstock ohne ein Bienenvolk? Das heißt, dass man auch noch ein Bienenvolk kaufen sollte. Hierbei variieren die Preise stark. Für einen Bienenstaat können Sie, je nach Größe und Zeitpunkt, zwischen 150 und 250 Euro bezahlen.

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