Beeren

Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren sind gute alte Bekannte unter den Beeren. Einen Versuch wert sind aber auch seltenere Beerensorten wie beispielsweise Josta-, Apfel- oder Gojibeeren. Die besonderen Kreuzungen und eher exotischen Beerensorten wachsen auch in heimischen Gefilden.

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Aronoia melanocarpa

Apfelbeere ‚Viking’

Aronoia melanocarpa besitzt süßlich-frische Früchte mit hohem Vitamin-C-Gehalt, die sich für Saft, Gelee, Konfitüren und Kompott eignen, aber auch zum Trocknen wie Rosinen.

Vaccinum corymbosum

Heidelbeere ‚Goldtraube’

Dieser buschige Strauch (Vaccinum corymbosum) wird bis ca. 1,5 m hoch. Er gedeiht in der Sonne aber auch im Halbschatten. Die Früchte der verschiedenen Sorten reifen von Ende Juli bis August. Sie sind mild im Geschmack und können besonders gut frisch genascht werden. Im Gegensatz zu ihren wilden Verwandten, den Bick- oder Blaubeeren, haben sie kein dunkles Fruchtfleisch und machen daher auch keine Flecken. Die Beere erhält man als Containerpflanze, die sich zu robusten und frostharten Büschen entwickeln. Da Heidelbeeren wie Eriken zu den Moorbeetpflanzen zählen, benötigen sie ein eigenes Beet mit Moorbeetsubstrat im niedrigen pH-Wert-Bereich.

Rubus nidigrolaria

Jostabeere ‚Jostine’

Rubus nidigrolaria: Ein Mix aus Johannis- und Stachelbeere. Sie hat einen kräftigen Geschmack bei süßem Aroma – geeignet für den Frischverzehr und Marmelade. Die Ernte erfolgt von Mitte Juni bis Juli. Die Früchte reifen nacheinander und der Ertrag ist höher und gleichmäßiger als bei den Elternteilen.

Rubus fruticosus

Taybeere ‚Medana’

Rubus fruticosus x idaeus ist eine Kreuzung aus Brombeere und Himbeere. Hohe Erträge mit sehr großen Früchten, robust und winterhart. Wegen des säuerlichen Geschmacks, eignen sie sich am besten für Marmelade.

lycium barbarum

Gojibeere

Eine alte Heil- und Küchenpflanze aus China ist lycium barbarum. Die Beeren besitzen nicht ganz so viele Vitamine, wie ihnen nachgesagt wurde, sind aber sehr lecker.

Vaccinum vitis-idaea

Preiselbeere ‚Koralle’

Vaccinum vitis-idaea ist ein immergrüner, niedrig wachsender Zwergstrauch mit hübschen, glockenartigen weißen Blüten. Die leuchtend roten Früchte sind erbsengroß.

Vaccinum macrocarpon

Cranberry ‚stevens’

Vaccinum macrocarpon heißt die große Schwester der Preiselbeere (auch: großfrüchtige Moosbeere). Man verarbeitet sie zu Marmelade, Saft oder trocknet sie.

Beeren einmachen

Beeren sind köstlich und sehr gesund

Beeren verleiten so richtig zum Naschen, wenn sie reif am Strauch hängen. Knackfrisch gepflückt steckt in ihnen das optimum an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen, was eine Beere bieten kann. Dabei enthalten sie nur wenige Kalorien. ob als Trockenfrüchte, Marmelade und Gelee oder eingefroren: auch zubereitet bieten sie einen feinen Geschmack und viele Vitalstoffe. Da Beeren empfindlich sind, sollten Sie die Früchte vorsichtig behandeln. Fürs Einfrieren gilt: Die Beeren erst einzeln vorfrieren und dann in Gefrierdosen oder -beutel füllen. So bleiben sie gut in Form und halten sich mindestens 6 Monate.

Die Palette von Beerenobst ist größer und vielfältiger, als man gemeinhin denkt. Es lohnt ein Blick zurück zu Obststorten, aber auch über die Grenzen in andere Länder. Dort findet man Beeren mit neuen Geschmacksnoten und auch anderen Verarbeitungsmöglichkeiten. Die Jostabeere, der Name verrät es, ist eine Verbindung aus Johannis- und Stachelbeere. Mit der Züchtung wurde versucht, die Vorteile der ‚Eltern’ zu kombinieren: Die Triebe haben keine Stacheln, die Früchte ähneln im Aussehen der Johannisbeere, schmecken aber süßlich wie reife Stachelbeeren. Die Taybeere entstand aus einer Mischung von Himbeere und Brombeere. Diese Beerensorte ist eine schottische ‚Erfindung’. Man legte Wert auf Robustheit und bessere Verträglichkeit gegenüber tiefen Temperaturen.

Beerensorten: Wildsobst und Züchtungen

Neben den heimischen wilden Beerensorten gibt es Kultur-Heidelbeeren, die ursprünglich aus Nordamerika stammen. Sie bilden größere Büsche und entwickeln aus kleinen selbstfruchtenden Glockenblüten etwa kirschgroße Früchte. Ferne Verwandte der Heidelbeere sind die Preiselbeere und die größere Cranberry. Ihr Wuchs erinnert an einen immergrünen Bodendecker. Die Früchte sind herb und säuerlich, sie eignen sich zur Saftgewinnung, als Trockenfrüchte oder als Soße, Kompott oder Chutney zu Geflügel, Wild, Käse und vielem mehr. Eine erste Ernte erfolgt im Juli, die Haupternte aber ist im Oktober. Nordamerika werden zur Ernte einfach die Felder geflutet, die leichten Beeren schwimmen auf und werden abgesaugt. Im Garten pflückt man sie einfach vom Strauch.  Bei der Goji-Beere handelt es sich um eine alte chinesische Küchen- und Heilpflanze. Botanisch ist sie ein Nachtschattengewächs mit sehr hübschen Blüten. Die 2-4 m hoch werdende Pflanze ist sehr winterhart und sollte im Wurzelbereich begrenzt werden, da sie sich durch Rhizome verbreitet. Ab Sommer werden die Früchte geerntet und getrocknet.

Beerenfrüchte direkt im Garten naschen

Die heimische Heidelbeere, auch unter den Namen Blaubeere, Schwarzbeere und Waldbeere bekannt, trägt von Juli bis September tiefblaue, bis zu 1 cm große, essbare Früchte. Heidelbeeren kommen wild in verschiedenen Waldgebieten vor. Sie waren früher typische Wildfrüchte, bis man vor etwa 100 Jahren in Nordamerika begann, wild wachsende Heidelbeersträucher zu kultivieren. Die so entstandenen Kulturheidelbeeren enthalten weniger Kerne als die Wildform, haben ein festeres, helles, nicht färbendes Fruchtfleisch und sind länger lagerfähig. An den etwa 20 bis 50 cm hohen, stark verzweigten Halbsträuchern mit ihren hellgrünen Blättern erscheinen erst nach mehreren Jahren weiß-rote Blüten.

Interessante Fakten über Blaubeeren zeigt das Video:

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Für den herbstlichen Garten sind Heidelbeersträucher nicht nur wegen ihrer schmackhaften Früchte, sondern auch wegen ihrer interessanten Laubfärbung in den tiefsten Rottönen eine Bereicherung. Heidelbeeren fühlen sich auf saurem, nährstoffarmen und lockerem Sand- oder Moorboden am wohlsten und benötigen viel Sonne. Sie gedeihen auch in Gefäßen, so dass selbst Balkongärtner in den Genuss dieser Früchte gelangen können.

Heidelbeeren sind äußerst vielseitig in der Küche zu verwenden, schmecken süß-säuerlich und sind wahre Vitaminbomben: Schon die Äbtissin Hildegard von Bingen kannte im Mittelalter die heilende Wirkung der blauen Beeren. Sie enthalten viel Vitamin C und sind reich an Ballaststoffen. Der enthaltene Gerbstoff Tannin stärkt u.a. die Abwehrkräfte. Heidelbeeren schmecken entweder roh als Zwischenmahlzeit, mit Milch, Quark oder ein bisschen Sahne. Aber auch in Pudding, Joghurt, Obstsalat, Pfannkuchen, Muffins, Torten oder ausgepresst sind diese Beeren ein Genuss. Besonders geeignet sind Heidelbeeren auch für Konfitüre oder Gelee. Herbstklassiker der Heidelbeerküche sind natürlich Wildgerichte.

Praxistipp: Frische Heidelbeeren eignen sich bestens zum Einfrieren. Damit sie schnell durchfrieren, schichtet man sie flach in einen Tiefkühlbeutel. Dann lassen sie sich auch vor dem Verzehr schneller auftauen.

Fotos: Istock, Fotolia

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