Das ist der Ursprung von Halloween
Selbst in Deutschland feiern heute viele Menschen Halloween: Doch über den Ursprung von Halloween wissen nur wenige Bescheid. Wir erklären die Bedeutung von Halloween und führen durch die Geschichte der "Nacht der Geister"!
Klar, Halloween hat was mit Kürbissen zu tun, mit Geistern und ganz viel Toten-Trash! Das ist die Meinung, die viele über diesen "amerikanischen Horror-Feiertag" haben. Doch damit tut man der vielfältigen Geschichte von Halloween Unrecht, die tief im Brauchtum des katholischen Irlands verhaftet ist.
Genauso beliebt:
• Wann feiert man Halloween?
• Halloween-Deko selber basteln
• Was bedeutet Halloween?
Geschichte und Bedeutung von Halloween
In Deutschland ist Halloween eine vergleichsweise junge Erscheinung: Erst in den 1990er Jahren wurde das Fest bei uns bekannt – massiv beworben durch die Karnevals-Industrie, die wegen des 2. Golfkriegs massive Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatte. Aus Rücksicht auf die Kriegsopfer hatte man den Karneval kurzerhand abgesagt! Aber in seiner ursprünglichen Bedeutung ist Halloween viel mehr als eine Kostüm-Party im Herbst!
Ursprung von Halloween: Wer erfand es?
Das klassische Halloween, das am Abend vor Allerheiligen ("All Hallows' Eve"), also am 31. Oktober gefeiert wird, ist eine irische "Erfindung". Wobei Erfindung in die Irre führt: Halloween geht auf heidnische Bräuche aus dem 8. Jahrhundert vor Christi zurück. Schon die Kelten feierten in der Nacht vom 31.10 auf den 1.11. eine Art "Totenwanderung". Mit der Christianisierung der britischen Inseln wurde dann auch der Volksglaube überformt und die Halloween-Legende von Jack O'Lantern entstand:
Laterne selber bauen
Die katholischen Missionare schufen die Kunstfigur Jack Oldfield. Er war ein Verbrecher, der bei einem Handel mit dem Teufel seine Seele verlor. Der Schurke war damit verdammt, bis in alle Ewigkeit ruhelos herumzuirren. Damit Jack Oldfield den Weg durch die Dunkelheit findet – und alle rechtgläubigen Christen schon von weitem vor dem Bösewicht gewarnt sind – trägt er eine ausgehöhlte Rübe vor sich her, in deren Inneren ein Kohlestück aus der Hölle glüht! Aus der Rübe wurde über die Jahrhunderte ein Kürbis, den man begann kunstvoll zu schnitzen, damit das Licht besser durchscheint. So war die symbolträchtige Kürbislaterne geboren. Seitdem sind die Kürbisfratzen von Jack O'Lantern untrennbar mit der Geschichte von Halloween verbunden.
Spannend: In der Schweiz gibt es heute noch "Laternen-Umzüge" mit ausgehöhlten Rüben! Etwa eine Woche nach Halloween – etwa zu St. Martin – ziehen Kinder mit selbst gebastelten "Räbenlichtern" umher. Etwas Süßes gibt es im Anschluss an das Räbechilbi genannte Fest auch für die Kleinen!
Wann ist Halloween enstanden?
Vermutlich durch die Kelten etwa um 800 v. Chr. Aber da hieß das Fest noch Samhain und hatte nichts mit den bekannten Halloween-Bräuchen gemein. Samhain war ein Toten-Ritus, der wie andere Herbst- und Übergangsbräuche auch einen Wendepunkt im Jahr (Ende des Herbsts, Einstallung des Viehs, Erntedank) markierte. Halloween in der noch heute praktizierten Bedeutung stammt aus dem katholischen Irland des 7.-9. Jahrhunderts nach Christus. Welche heidnischen Rituale den Ursprung von Halloween ausmachten und welche christlichen Moralvorstellungen in der Geschichte Halloween beeinflussten, lässt sich heute nicht mehr eindeutig auseinanderhalten.
Wer brachte Halloween nach Amerika?
Mit den Auswanderern im 18. und 19. Jahrhundert gelangte auch das irische Fest Halloween nach Amerika. Zuerst siedelten die protestantischen Iren über – wegen einer großen Hungersnot ("Irish potato famine") folgten ihnen zwischen 1845 und 1852 auch mehr als zwei Millionen katholische Iren. Mit den irischen Neubürgern Amerikas verbreitete sich auch das Fest Halloween von den ersten 13 Kolonien der Nordostküste über das ganze Land. Übrigens: Im Süden der USA ist Halloween heute auch stark vom "Tag der Toten" ("Día de los Muertos") aus Mittel- und Südamerika beeinflusst.
Brauchtum: Woher stammen die Halloween-Bräuche?
- In der urprünglichen Legende um Jack O'Lantern trägt Jack Oldfield eine Laterne aus einer ausgehöhlten Rübe vor sich her. Mit dem Wechsel nach Amerika wurde daraus die bekannte Kürbis-Laterne, denn in Amerika wuchsen einfach mehr Kürbisse als Rüben!
- Der zweite bekannte Brauch "Süßes oder Saures" entstand erst in Amerika: "Trick or Treat" rufen dort die Kinder, um Süßigkeiten zu erpressen. Das Umherziehen von Tür zu Tür findet zu Halloween aber auch in ganz unvermuteten Gegenden der Welt Verbreitung: z. B. in Mosambik, Simbabwe und Südafrika.
- Schon in der europäischen Geschichte von Halloween verbrieft ist der Brauch des (derben) Scherzes: Die christlichen Missionare rümpften über die „abergläubischen, heidnischen und höchst tadelnswerten Riten" der Landbevölkerung die Nase, wobei auch im "zivilisierteren" England der Brauch des "gepflegten Schabernacks" („cheerful merry-making“) beliebt gewesen sein soll.
- Das Verkleiden ist ein junger Halloween-Brauch, der erst nach dem 2. Weltkrieg wirkliche Verbreitung fand. Nach Europa kam der Kostüm-Wahn zu Halloween erst in den 1990er Jahren. Immer gruseliger und mörderischer werden die Verkleidungen – zusätzlich befeuert durch die gleichnamige Horrorfilm-Reihe.
Der Hype um Horror-Clowns und Zombies hat mit dem urprünglichen Fest Halloween nur noch am Rande zu tun:
Das bedeutet Halloween auf deutsch
Halloween leitet sich ab vom englischen "All Hallows’ Eve" also dem "Abend vor Allerheiligen". Mit dieser Eselsbrücke vergisst man auch nie mehr, wann Halloween ist: am 31. Oktober! Ählich verhält es sich auch mit Heiligabend, auf englisch "Christmas Eve", wobei eve die Abkürzung von evening ist.
Das könnte Sie auch interessieren ...