Bauplan Wassermühle
Wassermühlen erfreuen sich seit Jahren einer ungebremsten Beliebtheit bei unseren bauplanbegeisterten Lesern. Unser Bauplan Wassermühle (SE 04/2007) kommt dabei ganz ohne Bachlauf aus. Die Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie Sie die Wassermühle mit dem Bauplan nachbauen.
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Das würde mir ja schon gefallen, aber soll ich mir für eine Modell-Wassermühle extra einen Bach im Garten anlegen? Solche und ähnliche Äußerungen hören wir zuweilen von unseren Lesern. Und tatsächlich: So attraktiv die Wassermühlen-Baupläne in der Vergangenheit auch waren, sie richteten sich ausschließlich an Gartenbesitzer, die entweder einen Bachlauf hatten oder bereit waren, einen solchen anzulegen. Bei diesem Bauplan sind Sie von derlei Vorgaben unabhängig, da wir das Mühlenprinzip umgekehrt haben: Nicht Wasser treibt das Mühlrad an, sondern das Mühlrad bewegt stehendes Wasser. Ein Getriebemotor sorgt für den Antrieb, der Bachlauf findet in einem einfachen Blumenkasten (natürlich ohne Abflusslöcher!) Platz.
Wassermühle bauen
Da die Mühle sowohl drinnen als auch draußen funktionieren soll, haben wir bei der Konstruktion auf ein wetterfestes und wasserdichtes Gerüst geachtet. Der gesamte Rohbau besteht aus gewebearmierten und zementbeschichteten Leichtbauplatten von Ultrament, die sich sehr einfach mit der Handsäge oder einem Cuttermesser zuschneiden lassen. Für den Baukörper haben wir die Platten in 30 mm Dicke verwendet, die Dachelemente bestehen aus 6-mm-Material. Verklebt werden diese Platten mit einem speziellen Kartuschenklebstoff vom selben Hersteller.
Da die Wassermühle dauerhaft bestehen soll, haben wir den Baukörper des Mühlenhauses aus witterungsbeständiger Do-it-Designplatte von Ultrament aufgebaut, die in verschiedenen Materialstärken erhältlich ist. Mit der Säge oder einem Cuttermesser lässt sich die Sandwichplatte problemlos zuschneiden und mit der Do-it-Klebe-und-Dichtmasse schnell und einfach verkleben. Wer die Windmühle lieber verputzen möchte, kann dies mit dem wetterfesten Putzsystem Ultrament-Statt-Fliesen tun.
Mühlenhaus verkleiden
Aufwendiger und langwieriger als die Montage des Rohbaus ist die Verschalung. Diese haben wir als sogenannte Boden-Deckel-Schalung mit 30-3-5-mm-Rechteckleisten ausgeführt. Schneiden Sie hierzu den erforderlichen Winkel laut Bauplanangabe mit der Gehrungssäge zu. Da es sich um einen krummen Winkel handelt, der sich bei den meisten Gehrungssägen nicht fest einrasten lässt, haben wir einen 45°-Winkel vorgewählt und mit einer Zulage am Längsanschlag den gewünschten Winkel eingestellt. Schneiden Sie alle schrägen Schalungsleisten zunächst mit Überlänge zu, und kürzen sie anschließend auf Maß. Dann werden auf die Außen- und Innenecken der Fassade winklig (wasserfest) verleimte Leisten geklebt. Es folgt die gesamte Bodenschalung.
Viel Arbeit, aber auch einen besonderen Reiz stellt die Eindeckung aus handgeschlagenen Schindeln dar. Aus einseitig abgerundetem, 60 mm breitem Kiefer-Leimholz müssen Sie mit Kunststoffhammer und Messer mehr als 500 Schindeln schlagen und einzeln verkleben. Nachdem auch First- und Giebelblenden angebracht wurden, flämmen Sie mit der Lötlampe behutsam die Oberfläche an. Eine spätere Deckschicht aus Klarlack oder Epoxidharz macht das Dach witterungsstabil.
Technik hinter dem Mühlrad
Das Mühlenrad selbst ist sehr simpel konstruiert. Nachdem die Seitenelemente ausgeschnitten und die Schaufeln einseitig aufgeleimt wurden, fertigen Sie die Wellenhülse aus Kiefer-Rundholz. Eine an der Spitze abgefeilte Spanplattenschraube in der Mitte der Hülse fixiert später das Mühlenrad auf der abgeflachten 6-mm-Welle. Achten Sie darauf, die Welle rechts und links ausreichend lang überstehen zu lassen. Beim Verleimen dient die Welle als Zentrierhilfe. Wichtig für die Endmontage ist, die Wellenhülse so einzuleimen, dass Sie später mit einem Schraubendreher zwischen zwei Schaufeln an die Spanplattenschraube heranreichen. Jetzt müssen Sie noch den Antriebs-Bock und den Gegenlager-Bock montieren. Zwei Bundbuchsen aus Sinterbronze bilden die Gleitlager der Welle. Den Antrieb der Mühle haben wir mit folgenden Produkten für insgesamt rund 60 Euro von Conrad-Electronic realisiert:
- 1 x Getriebemotor, A-Nr: 22 23 74-31,
- 2 x Bundbuchsen, A-Nr: 23 70 43-31,
- 2 x Klauenelement, A-Nr: 22 15 54-31,
- 1 x Gummieinsatz, A-Nr: 22 14 22-31,
- 1 x Welle 6 mm, A-Nr: 23 70 86-31,
- 1 x 9-V-Clipadapter, A-Nr: 73 113999,
- 1 x Steckernetzgerät, A-Nr: 51 833399
Wie Sie Ihr Mühlenhaus streichen, bleibt Ihnen überlassen. Den Sockel haben wir mit abgetönter, gesandeter Fassadenfarbe gestaltet, das Haus in Schwedenrot und Weiß gehalten. Eine Haustür, eine Bachmauer und Fenster aus Acrylglas vervollständigen das Modell.
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