Außenwasserhahn frostsicher machen
Auch im Herbst gibt es im Garten genug zu tun. Denn neben Sträucher schneiden und Blumenzwiebeln setzen, muss auch der Außenwasserhahn frostsicher gemacht werden. Doch ab wann muss man den Außenwasserhahn frostsicher machen? Und wie genau macht man das?
Ab einer Temperatur von 0 °C gefriert Wasser. Und das kann besonders für Gartenbesitzer mit einem Wasserhahn im Garten ärgerlich enden. Denn wenn es in der Gartenleitung gefriert, können die Rohre platzen und zu schweren Wasserschäden im Mauerwerk führen – spätestens im Frühling würden Sie dann eine böse Überraschung erleben. Damit Ihre Rohre den Winter sicher überstehen, sollten Sie Ihren Außenwasserhahn frostsicher machen.
Praxistipp: Das Video oben zeigt Ihnen 5 Tipps, um den Garten winterfest zu machen.
Ab wann Außenwasserhahn frostsicher machen?
Auch wenn der Wasserhahn längere Zeit nicht genutzt wurde, bleibt im Wasserhahn immer etwas Wasser übrig. Damit dieses bei Minusgraden nicht einfriert und somit Ihre Leitungen zum Platzen bringt, sollten Sie rechtzeitig den Außenwasserhahn frostsicher machen. Damit können Sie ab Oktober beginnen, damit pünktlich vor dem ersten Frost der Garten-Wasserhahn frostsicher ist.
Praxistipp: Was Sie noch im Oktober im Garten erledigen sollten, sehen Sie in unserem Gartenkalender >>
Wie macht man einen Außenwasserhahn frostsicher?
Um zu verhindern, dass der Aussenwasserhahn einfriert, sollten Sie den Wasserhahn im Garten komplett entleeren und abdrehen. Alle Teile, die Sie abnehmen können (Armatur, Schlauch,...), sollten Sie demontieren. Damit die Dichtungen nicht brüchig werden, sollten Sie diese mit Vaseline bestreichen.
Praxistipp: Es gibt auch frostsichere Armaturen. Diese Armaturen können auch im Winter im Außenbereich bleiben.
Ist Ihnen das zu aufwändig, gibt es eine weitere Möglichkeit. Sie montieren einfach einen winterfesten Außenwasserhahn. Bei jedem Schließen entleert sich der frostsichere Wasserhahn dann automatisch. Es bleibt kein Wasser in den Rohren zurück und das Gefrieren des Wassers wird somit verhindert. Dadurch können Sie auch im Winter den Außenwasserhahn nutzen – zumindest in frostfreien Perioden.
Regentonne frostsicher machen
Wenn Sie den Aussenwasserhahn frostsicher machen, sollten Sie auch nicht vergessen, die Regentonne zu schützen. Denn auch diese kann durch Frost und Kälte Schäden davontragen und sogar gesprengt werden. Am besten ist es, wenn Sie das gesammelte Regenwasser zum Gießen von Blumen verwenden. So wird es nicht vergeudet.
Praxistipp: Stellen Sie Ihre Regentonne, wenn möglich, auf ein Holzbrett oder Styropor. So ist sie vor Bodenfrost geschützt.
Wenn Sie die Regentonne nicht komplett leeren können, sollten Sie darauf achten, dass das Regenfass nur bis zu einem Drittel gefüllt ist. So hat das Wasser Platz sich auszudehnen ohne, dass die Regentonne platzt. Dennoch sollten Sie regelmäßig prüfen, ob sich eine Eisschicht gebildet hat. Es gibt auch Regentonnen die winterfest sind. Holzfässer oder Regentonnen aus Polyethylen sind robuster und trotzen dem Frost.
Praxistipp: Denken Sie auch daran, typische "Peripherie-Geräte" wie Schlauchbox, Schlauchwagen oder Bewässerungscomputer zu entleeren und frostfrei einzulagern!
Leitungswasserschäden bei Frost vermeiden
Wenn es draußen frostig wird, steigt auch das Risiko für Leitungswasserschäden: Sind die Leitungen im Winter nicht entleert, gefriert auch hier drin das darin stehende Wasser – genau wie bei einem Wasserhahn im Garten.
Wie entstehen Leitungswasserschäden?
Jedes Jahr kommt es in Deutschland zu durchschnittlich 1,1 Millionen Leitungswasserschäden. Neben überalterten Leitungssystemen gehört Frost zu den häufigsten Ursachen. Peter Schnitzler, Versicherungsexperte der ERGO, erklärt: „Anhaltende kalte Temperaturen können dazu führen, dass das Wasser in der Wasserleitung gefriert. Dadurch vergrößert sich sein Volumen um circa zehn Prozent. Der so entstehende Druck bringt das Rohr zum Platzen.“ Taut das Wasser wieder auf, dringt es in das Mauerwerk und kann dort erhebliche Schäden verursachen. Um solche Frostschäden vorzubeugen, können Hausbewohner ein paar einfache Maßnahmen ergreifen. Denn die Folgen sind nicht nur ungemütlich, sondern schnell auch teuer.
Wasserleitungen entleeren
Jeden Wasserhahn, der im Freien liegt, sollten Hausbesitzer frühzeitig entleeren und das Wasser abstellen. Am besten an den ersten kalten Tagen mit niedrigen einstelligen Temperaturen. Wer im Winter einen längeren Urlaub plant, kann zusätzlich im Haus oder in der Wohnung alle weiteren Wasserleitungen entleeren und den Zufluss abdrehen. „Dafür die Absperrventile in den Zuleitungen schließen und das restliche Wasser an der tiefsten Stelle ablassen“, erklärt der ERGO Experte.
Automatische Bewässerungsanlagen abbauen
Automatische Bewässerungssysteme erleichtern im Sommer die Gartenarbeit. Doch sie sind nicht für den Winter geeignet. Da die Systeme meist aus Plastik bestehen, kann Frost sie stark beschädigen. „Um das zu vermeiden, sollten Gartenbesitzer die Bewässerungsanlage (Sprinkler, Verteiler, Bewässerungskomputer, ...) bei unter sieben Grad besser abbauen und an einem frostsicheren Ort aufbewahren“, rät Schnitzler.
Praxistipp: Unterirdisch verlegte Zuleitungen für Ihre automatische Bewässerungsanlage müssen vor dem ersten Bodenfrost entleert werden. Dafür schreiben die Hersteller meist an jedem Strang mindestens ein Entwässerungsventil an der tiefsten Stelle vor.
Leitungswasserschäden absichern
„Kommt trotz aller Vorkehrungen kein Wasser mehr aus dem Wasserhahn, ist möglicherweise die Leitung eingefroren. Dann ist es wichtig, schnell zu handeln“, so der ERGO Experte. Als erstes sollten die Bewohner das Wasser an der betroffenen Leitung abdrehen und anschließend die Hähne öffnen. Sie sollten allerdings nicht selbst versuchen, die Leitung wieder aufzutauen. Denn im schlimmsten Fall kann die Leitung platzen und es kann zu einem Rohrbruch kommen. „Daher ist es besser, einen Fachmann zu kontaktieren“, rät Schnitzler.
Kommt es doch zu einem Schaden, ist der Ärger meist groß. „Umso wichtiger ist dann eine gute Absicherung“, so der Experte. Bei frostbedingten Beschädigungen am Haus springt in der Regel die Wohngebäudeversicherung ein. Die Hausratversicherung übernimmt üblicherweise Schäden am Mobiliar. Wichtig: Schäden möglichst umgehend bei der Versicherung melden.
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