Außenputz

Fassade verputzen

Aus selbst 7/2021

Den für den Untergrund geeigneten Außenputz auszuwählen, verhindert Risse und Bauschäden. Auch eine abgestimmte Grundierung und Verarbeitung sind entscheidend.

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Dichter Sockel! Ein Sockelputz muss wasserabweisend sowie frost- und tausalzbeständig sein. Foto: Hersteller / Schwenk
Mögliche Hohlstellen der alten Putzfläche mit Hammer und Meißel abschlagen und bis auf den tragenden Grund säubern. Foto: Hersteller / quick-mix
Fehlstellen mit Kalkzementmörtel, zum Beispiel mit Universal-/Reparaturmörtel, großflächig ausbessern. Foto: Hersteller / quick-mix
Absandende Bereiche mit Tiefengrund, nicht saugende mit Haftgrund behandeln; mit Quast oder Farbrolle auftragen. Foto: Hersteller / quick-mix
Putz mit Glättkelle (oder hier mit Reibebrett) aufziehen, Mindestputzdicke außen 15 mm. Bei Putzdicken größer 20 mm mehrlagig ... Foto: Hersteller / quick-mix, Lugato, Knauf
... arbeiten. Mit der Kartätsche planeben abziehen. Nach dem Ansteifen filzen. Folgt ein Oberputz, Fläche mit Gitterrabot aufrauen. Foto: Hersteller / quick-mix, Lugato, Knauf
Alternativer Putzauftrag: Profis tragen den Putz oftmals maschinell auf. Über Pumpensysteme wird ein Maschinenputz per Schlauch zum Mörtelspritzkopf befördert und aufgespritzt. Das beschleunigt die Putzarbeit. Foto: Hersteller / Sto
Alternativer Putzauftrag
Nach dem maschinellen Auftrag wird das Material mit der Kartätsche geglättet und mit dem Flächenspachtel nachgearbeitet. Foto: Hersteller / Sto

Praktisch, wenn ein Außenputz universell einsetzbar ist. Es handelt sich hierbei zwar um ein Profiprodukt, dennoch zeigt es, wofür Außenputz alles genutzt werden kann.

Praxistipp: Wenn man eine Wand selbst verputzen möchte, braucht man etwas Übung. Im Video sehen Sie, wie Sie eine Wand mit Kalkputz verputzen:

Video Platzhalter
Video: Xcel Production

So dient das Produkt mit dem Namen Akurit UNI-SD Universal Sockel-Dicht als Klebemörtel für Dämmplatten im Perimeter- und Sockelbereich sowohl auf Mauerwerk und Beton als auch auf mineralischen Dichtungsschlämmen, Bitumendickbeschichtung und besandeten Polymer-Bitumenbahnen. Weiter ist er als Armierungsmörtel und gefilzter Oberputz im Sockelbereich auf Perimeter-, Sockeldämmplatten und hochwärmedämmenden Wandbaustoffen wie Porenbeton und gefülltem Ziegel geeignet.

Oberhalb des (gedämmten) Sockelbereichs kommen heute sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung oft Wärmedämmverbundsysteme zum Einsatz. Hier wird zum Kleben und Verputzen ebenfalls Mörtel benötigt. Als Kleber für EPS-Hartschaum oder Mineralwolle wird z.B. mineralischer Klebe- und Armierungsmörtel auf Zement-Baukalk-Basis verwendet, ein Normalputzmörtel der Festigkeitsklasse CS III.

Er dient auch als Armierungsspachtel, um das folgende Armierungsgewebe einzubetten. Man zieht ihn mit Zahnkelle auf und legt das Gewebe von oben nach unten ein. Dabei mit der Zahnseite eindrücken und mit der glatten Seite abziehen. Es folgt ein Oberputz, wofür verschiedene Putzarten zur Verfügung stehen.

Außenputz verarbeiten

Um unebene Untergründe wie auch Mauerwerk zu glätten und vor der Witterung zu schützen, trägt man Putz auf. In der Regel kommen mindestens 15 mm Unterputz und darüber 5 bis 10 mm Edel-/Oberputz zum Einsatz. Die genaue Anleitung finden Sie in der Bildergalerie oben >>>

  1. Wenn Sie eine alte Putzfläche neu verputzen, müssen Sie zuerst diese Fläche mit Hammer und Meißel abschlagen und bis auf den tragenden Grund säubern.

  2. Anschließend können Sie die Fehlstellen mit Kalkzementmörtel ausbessern.

  3. Wer absandende Bereiche verputzen möchte, sollte dafür zuerst einen Tiefengrund verwenden und diesen mit einem Quast auftragen.

  4. Danach können Sie auch hier den Putz mit einer Glättkelle aufziehen.

  5. Zum Schluss nutzen Sie immer die Kartätsche und ziehen den Putz glatt.

Praxistipp: Um die Putzarbeit zu beschleunigen können Sie auch einen alternativen Putzauftrag wählen. Die Bildergalerie zeigt, wie dieser aussieht >>>

WDVS verputzen

Eine Außendämmung mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) spart Energie und sorgt für warme Innenwände. Das wiederum verhindert Kondensatausfall und Schimmel

Den unteren Abschluss bildet ein Sockelprofil aus Aluminium. Darüber werden die Dämmplatten mit einem Klebe- und Gewebespachtel auf die Außenwand geklebt und ggf. mit Schlagdübeln befestigt. Danach folgen Klebespachtel, Armierungsgewebe und Oberputz. Und so gehen Sie dabei vor:

  1. Geeigneten Klebemörtel auf der Plattenrückseite auftragen: umlaufende Klebewulst plus drei Mörtelbatzen.
  2. Platte an die Wand drücken, je nach Untergrund ggf. zusätzlich verdübeln, alkalibeständiges Textilglasgewebe aufkleben.
  3. Ist diese Schicht abgetrocknet, Fläche grundieren und einen geeigneten, gewünschten Oberputz aufziehen.

Putzarten im Überblick

Neben sehr dampfdurchlässigen Kalkputzen sind auch strukturierte Kalkzementputze (Kratz-, Reibe-, Rau- und Scheibenputze mit unterschiedlicher Körnung) beliebt. Sie sind wasserabweisend, aber nicht ganz so wasserdampfdurchlässig. Gleiches gilt für verarbeitungsfertige, sehr wasserabweisende Kunstharzputze, die eine farbintensive Gestaltung ermöglichen.

Profis arbeiten heute auch mit Maschinenputzen. Wurde früher nur Gipsputz an Innenwände gespritzt, verarbeitet man heute auf diese Weise auch Kalk- und Kalkzementputze im Außenbereich. Das erfordert neben passenden Pumpensystemen, Schläuchen und Spritzköpfen einen spezifisch auf den Untergrund abgestimmten Putz, den korrekten Wasserbedarf und die richtige Konsistenzeinstellung.

  • Zementputz: Zementputz empfiehlt sich dort, wo Wasser hingelangt, denn er kann druckwasserdicht ausgeführt werden und nimmt kaum Wasser auf. Die Dichtheit geht mit hoher Druckfestigkeit einher. Das Material ist starr und unelastisch. Deshalb werden oft Kunststoffzusätze beigemischt, die es elastischer machen. Kalkzementputz ist durch den Kalk etwas elastischer als reiner Zementputz und weniger dampfdicht.

  • Kalkputz: Reiner Luftkalkmörtel hat ein sehr hohes Porenvolumen mit entsprechend hoher Wasseraufnahmefähigkeit. Viele Kalkmörtel-Fertigmischungen sind aber keine reinen Luftkalkmörtel, sondern Mörtel mit Kalkhydrat oder hydraulischem Kalk. Sie weisen ein geringeres Porenvolumen auf und bieten von daher auch eine geringere Wasseraufnahmefähigkeit, sind etwas fester, frostbeständiger und härten schneller aus. An der Fassade oft von Vorteil.

  • Kunstharzputz: Auch  Kunstharzputz besteht aus mineralischen Pigmenten und Füllstoffen, wird aber nicht durch Zement oder Kalk, sondern durch Kunststoffdispersion gebunden. Er ist gebrauchsfertig, ermöglicht eine fast unbegrenzte Farbtonvielfalt, ist rissunempfindlicher als Kalk-/Zementputz, wasserabweisend und nimmt kaum Feuchtigkeit auf. Ob das wirklich vor Algenbefall schützt, hängt auch von der Oberflächenstruktur ab.

  • Silikatputz: Ein Silikatputz ist ein pastöser Dünnschichtdeckputz auf Wasserglasbasis, wasserabweisend mit geringer Verschmutzungsneigung und sehr hoch wasserdampfdurchlässig. Er soll vor Algen, Moosen und Pilzen schützen.

Große Wohnhausfassaden sollte man nicht einfach selbst verputzen, vor allem, wenn sie noch dazu gedämmt sind. Zwar kann man den für den Untergrund geeigneten Putz anhand der Herstellerangaben gut heraussuchen.

Aber Vorsicht etwa bei hochwärmedämmenden Wandbaustoffen wie Porenbeton oder Leichthochlochziegel, hier empfiehlt sich ein Leichtputz auf Kalkzementbasis. Aber der Auftrag verlangt Geschick und Schnelligkeit. Ohne stationäres Gerüst, mehrere Helfer und zumindest Erfahrung aus Innenputzarbeiten ist kein gutes Ergebnis zu erwarten. Und an der Fassade hat das Bauschäden zur Folge. Vielleicht übt man erst an einer Garage, in jedem Fall aber sollte man sich auch Angebote von Putzbetrieben einholen. Dann ist das Haus schneller und mit Gewährleistung verputzt.

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