Unebenen Boden glätten
Es gibt verschiedene Wege, eine Decke oder Bodenplatte zu ebnen und auf Wunsch zu dämmen. Wir zeigen gängige Lösungen, mit Ausgleichsmasse Fußboden zu glätten.
Lautes Getrappel von oben und kalte Füße von unten kann niemand gebrauchen. Von daher ist es sinnvoll, einen Untergrund vor der Verlegung des Bodenbelags möglichst eben und gedämmt anzulegen. Beton- und zum Teil auch Holzbalkendecken werden deshalb gerne mit einem schwimmenden Nassestrich versehen. Hierbei wird mit Folie und Dämmung die darüberliegende Estrichschicht vom Untergrund und von den Wänden entkoppelt. Das sorgt für Schall- und je nach Dämmdicke auch für guten Wärmeschutz.
Leider sind selbst gängige Nassestricharten nicht einfach zu verarbeiten. Bei Fließestrich ist es auch wirtschaftlich kaum sinnvoll, selbst Hand anzulegen – am besten lässt man angemischtes Material anliefern und von Profis mit entsprechenden Pumpen einbringen.
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Zementestrich wiederum verlangt einiges an Geschick, um ihn glatt und eben aufzutragen. Nicht selten empfiehlt es sich anschließend, mit einer Ausgleichsmasse Fußboden und darin befindliche Unebenheiten nochmals zu glätten. Auch bei bestehenden Estrichen erweisen sich selbsttätig verlaufende zementäre Massen als praktischer Bodenausgleich. Nur aufgepasst: Ein Sack Ausgleichsmasse zum Anmischen mit Wasser kann 30 Euro kosten. Gerade hoch kunststoffvergütete Massen, die sich auch für bewegliche Untergründe eignen, gehen schnell ins Geld. Mit eingelegtem Gewebe kann man sie aber sogar auf alten Holzböden aufbringen, muss dazu jedoch vorher etwaige Fugen mit Acryl verschließen.
Mit zement- und gipsgebundenem Nassestrich und Ausgleichsmassen bringt man allerdings viel Feuchtigkeit ins Haus, die abtrocknen muss. Obendrein weist ein Nassestrich je nach Schichtstärke ein enormes Gewicht auf. Gerade auf Holzbalkendecken empfiehlt sich deshalb oft ein Trockenestrich. Dieser bietet noch dazu den Vorteil, dass man ihn problemlos selbst verlegen kann. Dazu muss der Untergrund aber eben sein. Das bedeutet im Zweifelsfall, mit Ausgleichsmasse Fußboden bzw. bestehenden Untergrund vorher zu nivellieren oder Schüttgut einzusetzen.
Ausgleichsmasse Fußboden: 3 Methoden
- Nassestrich: Überwiegend wird Zementestrich und Calciumsulfatestrich eingebracht. Letzterer ist ein Fließestrich, dessen Anhydrit-Bindemittel unter Wasserzugabe schnell zu Gips wird. Vorteile: Verteilt sich fast selbsttätig auf dem Boden, geringer Schwund, hohe Wärmeleitfähigkeit. Nachteile: Nicht wasserbeständig und Feuchteeintrag ins Hausinnere. Zementestriche sind zementbasierte Mörtelschichten – mit steiferer Konsistenz. Vorteile: Sehr hohe Festigkeit und wasserbeständig. Nachteile: Feuchteeintrag, schrumpfen bei Erhärtung, Rissempfindlichkeit und schwierig glatt einzubringen.
- Trockenestrich: Meist besteht Trockenestrich aus Gipskarton- oder Gipsfaserplatten. Dann gibt es zementgebundene Platten sowie Span- und OSB-Verlegeplatten. Für einen Bodenausgleich muss man vorher z. B. eine Trockenschüttung aufbringen. Vorteile: Einfache Verlegung, kein Feuchteeintrag, keine Trockenzeiten und sofort belagsreif (keine Feuchtemessung nötig) plus geringes Flächengewicht. Nachteile: Feuchteempfindlich (Gipstrockenestrich und Holzverlegeplatten) und ebener Untergrund erforderlich.
- Ausgleichsmasse: Hierbei handelt es sich um Trockenmörtel aus Zement, Quarz- und Kalksteinmehl mit diversen Kunststoffzusätzen, den man mit Wasser anrührt. So angemischt, lässt sich mit Ausgleichsmasse Fußboden glätten – in Schichtstärken bis maximal 30 mm, in Einzelfällen bis 50 mm. Vorteile: Einfach zu verarbeiten – die Masse verteilt sich nahezu selbsttätig auf dem Boden, man erzielt sehr glatte Oberflächen, guter Untergrund zur Verlegung sämtlicher Bodenbeläge. Nachteile: Feuchteeintrag – muss vor weiterer Belegung trocknen, niedrige Ausgleichshöhen, teuer.
Trockenschüttung aufbringen
Unebenheiten ab 10 mm lassen sich gut mit einer Trockenschüttung ausgleichen. Auf Holzböden muss man als Rieselschutz vorab ein Kraftpapier auslegen. Eine Trockenschüttung eignet sich für Schütthöhen von etwa 10 bis 100 mm, eine feuchtebeständige und mit Wasser angemischte, gebundene Schüttung sogar für 10 bis 2000 mm Höhe – in einzelnen Schichten von je 300 mm Stärke. Bei einer Trockenschüttung empfiehlt es sich, ab 60 mm Schütthöhe eine lastverteilende Plattenlage (z. B. 10 mm Gipsfaserplatte) zwischen Schüttung und Trockenestrich zu legen. Gleiches gilt, wenn auf das Schüttgut erst eine Dämmschicht folgt.
Um die Schüttung glatt abziehen zu können, gibt es praktische Abziehlehren-Sets aus zwei Grundschienen und einer Abziehlatte, jeweils mit integrierten Libellen. Eine preiswerte Alternative wären gerade Kanthölzer oder Vierkantrohre (ca. 50 × 50 mm) und eine Abziehlatte mit seitlichen Ausklinkungen. Mit Hilfe einer Wasserwaage wird es so auch schön glatt.
Trockenestrich: Platten verlegen
Mit Trockenestrich verbessert man den Trittschallschutz und ggf. die Wärmedämmung. Voraussetzung ist ein ebener Untergrund, hergestellt z. B. mit einer Trockenschüttung. Die Verlegung von Trockenestrich ist ansonsten vergleichsweise einfach: Die Platten werden im Versatz ausgelegt und im Falzbereich miteinander verklebt und verschraubt. Wichtig ist ein umlaufender Randdämmstreifen, sodass die Estrichplatten keinen direkten Kontakt zu den Wänden haben. Trockenestrich auf einer Schüttung verlegt man am besten von der Tür ausgehend, um die Schüttung nicht betreten zu müssen.
Zementestrich verteilen
Ein Zementestrich wird meist erdfeucht angemischt und händisch verteilt: Die Mindestschichtstärke beträgt ca. 30 mm, ab 50 mm bringt man diesen Nassestrich schichtweise in 10 mm Stärke ein. Auch hier sind Randdämmstreifen vorzusehen und auf der Fläche zuunterst eine Folie – Zementestrich wird in der Regel als schwimmender Estrich verarbeitet, mindestens also durch eine Folie vom Untergrund abgekoppelt, oft auch zusätzlich mit einer Dämmschicht.
Auslgeichsmasse für geringe Unebenheiten
Bei geringen Unebenheiten lässt sich mit Ausgleichsmasse Fußboden glätten, wobei es mittlerweile auch Massen dieser Art gibt, die sich für bis zu 60 mm Schichtstärke eignen. Mineralische Untergründe muss man zuvor stets grundieren, bei Holzplatten oder Dielen sollte ein Gewebe eingebettet werden – und rundum sollte grundsätzlich auch hier ein Randdämmstreifen verklebt werden. Ansonsten rührt man die Massen an und schüttet sie auf dem Boden aus – sie verteilen sich nahezu selbsttätig und sorgen für einen ebenen, glatten Untergrund.
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