Zeitumstellung

Uhr umstellen auf Winterzeit bzw. Sommerzeit

Jedes Jahr das gleiche Theater mit der Zeitumstellung: Wird die Uhr nun vor- oder zurückgestellt? Hier gibt's die ultimativen Merkhilfen zu Sommerzeit und Winterzeit!

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Video: Xcel Production

Wann die Uhr in welche Richtung umgestellt wird, was Winterzeit und Sommerzeit mit dem menschlichen Körper machen und warum die EU ihre Abschaffung vorantreibt ... das Thema Zeitumstellung ist jedes Jahr aufs Neue, das Aufregerthema im Herbst und im Frühjahr.

Die Umstellung Sommerzeit / Winterzeit kommt für viele Menschen überraschend – jedes Jahr aufs Neue! Bei Handys und Funkuhren erfolgt die Zeitumstellung automatisch – das Uhren umstellen wird sich also mittelfristig erübrigen. Doch bis dahin erfolgt zweimal im Jahr die Zeitumstellung: Im Frühjahr die Uhrumstellung auf Sommerzeit, im Herbst erfolgt das Umstellen auf Winterzeit – der "kosmologisch richtigen" Zeit.

Welche Zeitzonen gelten in der EU?

Derzeit gibt es in der EU drei Standardzeitzonen: Westeuropäische Zeit (Irland, Portugal), Mitteleuropäische Zeit (17 Mitgliedstaaten) und Osteuropäische Zeit (Bulgarien, Zypern, Estland, Finnland, Griechenland, Lettland, Litauen und Rumänien).

Mitgliedstaaten, die sich für die Beibehaltung der permanenten Sommerzeit entscheiden, stellen automatisch auf die nächste Zeitzone um (Standardzeit + 1 Stunde).

Warum müssen wir die Uhr umstellen?

Der Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit war von Anfang an umstritten: Ursprünglich sollte die Zeitumstellung auf die (künstliche) Sommerzeit – durch eine bessere Ausnutzung des Tageslichts – Energie sparen. Diese Wirkung konnte nie wirklich bewiesen werden. Stattdessen gab es schon immer viele Klagen darüber, dass die Zeitumstellung am Biorhythmus des Menschen nagt und ihn sogar krank machen kann. Vielen Menschen fehlt die eine Stunde Schlaf, der Biorhythmus kommt durcheinander, psychosomatische Erkrankungen nehmen zu.
Unbeliebt war der zweimal jährliche Zeitenwechsel immer. Im Winter konnte man zwar "eine Stunde länger schlafen", aber im Sommer litten vielen Menschen unter einem Mini-Jetlag, weil einem ja "eine Stunde Schlaf fehlte"!

Seit wann gibt es die Zeitumstellung?

Die Winterzeit ist die astronomisch korrekte Zeit, die künstlich eingeführte Sommerzeit eilt dem kosmischen Spiel von Sonnenauf- und -untergang eigentlich eine Stunde vorweg. Nach der Ölkrise 1973 wurde über Möglichkeiten der Energieeinsparung nachgedacht – um die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren. Während Deutschland deswegen bereits 1980 die Zeitumstellung verpflichtend einführte, zog der Rest Europas erst 1996 nach. Dabei ist die Zeitumstellung keine Erfindung der EU – schon lange vor der europäischen Gemeinschaft haben Regierungen ihren Untertanen den Kampf mit der Uhr-Umstellung aufgezwungen.

Wann müssen wir die Uhr umstellen?

Als Sommerzeit bezeichnet man die gegenüber der Zeitzone um eine Stunde vorgestellte Uhrzeit. "Sommer" bezieht sich dabei aber nicht auf den kalendarischen Sommer (21. Juni bis 22. September), sondern auf eine willkürlich festgelegte Zeitspanne: Die mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) beginnt am letzten Sonntag im März um 2:00 Uhr MEZ, und sie endet jeweils am letzten Sonntag im Oktober um 3:00 Uhr MESZ. So kommt es, dass zweimal im Jahr eine europaweite Uhrumstellung erfolgt, die den Menschen in diesen zwei Nächten des Jahres eine Stunde "raubt" bzw. "schenkt".

Uhr umstellen auf Sommerzeit

Uhr umstellen auf Sommerzeit

Wann wird die Uhr auf Sommerzeit umgestellt? Im Frühling stellen wir die Uhren von Normalzeit auf Sommerzeit um – d. h. die Uhr wird um 2 Uhr in der Nacht (auf Sonntag) um eine Stunde vorgestellt. Das geschieht jeweils am letzten Wochenende im März. Damit endet die Winterzeit mit "einer Stunde weniger Schlaf"!
Und wann werden die Uhren zurückgestellt?

Uhr umstellen auf Winterzeit

Uhranzeige mit Hinweis auf Zeitumstellung

Wann wird die Uhr auf Winterzeit umgestellt? Im Herbst werden die Uhren dann wieder von Sommerzeit auf Normalzeit (vulgo Winterzeit) umgestellt. Das geschieht ebenfalls in der Nacht von Samstag auf Sonntag – die Uhr wird dabei von 3 Uhr auf 2 Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Diese zweite Uhrumstellung im Jahr definiert das Ende der Sommerzeit.

Praxistipp: Viele fragen sich, warum wird die Zeit mitten in der Nacht zurückgestellt? Die Uhrzeit der Umstellung auf Sommerzeit bzw. Winterzeit erfolgt immer nachts zwischen 2 und 3 Uhr früh. Bei Einführung der Zeitumstellung war das eine Uhrzeit, in der Deutschland "schlief": Es waren nur wenige Menschen unterwegs, es fuhren kaum Züge, gearbeitet wurde nur in Ausnahmefällen – so haben die meisten Deutschen die Uhrumstellung im Oktober und im März einfach verschlafen.

Und wann wird die Zeit zurückgestellt?

Obwohl die Zeitumstellung schon seit mehr als 40 Jahren praktiziert wird, fällt es vielen Menschen nach wie vor schwer, sich zu merken, in welche Richtung sie die Uhr umstellen müssen.

Dazu gibt es einige leichte Merkhilfen zur Zeitumstellung:

  • Im Frühjahr stellt man die Gartenmöbel VORS Haus und im Herbst wieder ZURÜCK in den Keller.

  • Vorne im Jahr werden die Uhren VORgestellt, hinten im Jahr werden sie ZURÜCKgestellt.

  • Der Zeiger bewegt sich immer ZUM SOMMER HIN: Im Frühling 1 Stunde vor und im Herbst 1 Stunde zurück.

  • So merken es sich auch die Engländer: spring forward, fall back.

  • Auch logisch: Im Sommer zeigt das Thermometer PLUS (eine Stunde MEHR) und im Winter MINUS (eine Stunde WENIGER).

Zeitumstellung
Foto: annca / pixabay

Wann wird die Zeitumstellung abgeschafft?

Eigentlich ist die Abschaffung der Zeitumstellung in der EU schon beschlossene Sache: Die EU-Kommission ist dem Votum der Bürger gefolgt – im Sommer 2018 hatten sich in einer Umfrage 84 Prozent der rund 4,6 Millionen Teilnehmer gegen die Zeitumstellung ausgesprochen! Nun können die einzelnen EU-Staaten selbst entscheiden, ob sie nach 2019 dauerhaft die Sommer- oder Winterzeit als Normalzeit nutzen wollen. Hoffentlich sind sich die Regierungen einig – sonst droht ein Flickenteppich aus unterschiedlichen Zeitzonen!

Die große Mehrheit der deutschen Bürger ist sich einig: Sie meinen, das Drehen an den Uhren sei überflüssig – man solle die Zeitumstellung abschaffen – genauer gesagt, man solle die Winterzeit abschaffen, die Sommerzeit in Deutschland solle anschließend die "normale" Zeit bleiben. Dabei ist das die "künstliche Zeitzone".

EU schafft Zeitumstellung ab

Die EU-Kommission hat daraufhin einen Vorschlag zum Ende von Winter-/Sommerzeit gemacht, den das EU-Parlament bereits gebilligt hat. Damit ist der Weg frei, dass die Uhren bald nicht mehr umgestellt werden müssen.

Doch in welche Richtung? Keine Einigung wurde erzielt, ob nun die (natürliche) Winterzeit oder die (künstliche) Sommerzeit als Regelzeit in Europa fortgeführt wird. Die EU-Verkehrsminister müssen sich nun in den nächsten Jahren einigen, welche Zeit gelten soll. Mehr Schaden als Nutzen würde die Abschaffung der Zeitumstellung anrichten, wenn es zu einem Flickenteppich von Zeitzonen innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten käme, so sind sich Experten sicher.

Warum verzögert sich die Abschaffung der Zeitumstellung?

Auch wenn Jean-Claude Juncker bei der Zeitumstellung aufs Tempo gedrückt hat, sein Ziel, schon 2019 letztmalig die Uhren umstellen zu lassen, hat der scheidende EU-Kommissionspräsident verfehlt. Schuld daran sind die EU-Mitgliedsstaaten: Sie können sich partout nicht auf ein gemeinsames Verfahren zur Abschaffung der Zeitumstellung einigen. Bis 2026 soll jetzt doch "vorerst" an der gewohnten Uhrumstellung festgehalten werden. Solange begleitet uns also (mindestens) noch die Frage: Wann wird die Uhr umgestellt?

Die einen bemängeln die kurze Vorbereitungszeit, um Flug- und Bahnverkehrspläne anzupassen, die anderen streiten darüber, ob zukünftig die (künstliche) Sommer- oder die (natürliche) Winterzeit gelten soll – mit all den daraus entstehenden Folgen, z.B. dass Europa wieder in verschiedene Zeitzonen zerfiele! Immerhin: Ausschließlich in Deutschland wird die Zeitumstellung von den Bürgern hitzig diskutiert – der Rest Europas steht dem Thema vergleichsweise gleichgültig gegenüber.

Rote Uhr
Foto: Rawf8 / iStock

Es geht, wenn überhaupt, schleppend voran. Nach einer Bewertung der bestehenden Regelung kam die EU-Kommission zu folgendem Schluss: Die Mitgliedstaaten sind am besten in der Lage, selbst zu entscheiden, ob sie die Sommerzeit oder die Standardzeit („Winterzeit“) dauerhaft beibehalten wollen. Dabei gilt es, eine Fragmentierung zu vermeiden.

Das Europäische Parlament unterstützte im März 2019 den Vorschlag der Kommission. Seitdem liegt der Ball bei den Mitgliedstaaten, sie müssen im Rat einen gemeinsamen Standpunkt finden. Der EU-Rat hat scheinbar wenig Interesse, an einer Lösung des Problems zu arbeiten. Kein Wunder, müssten sich die Regierungen von 27 Ländern auf eine Lösung einigen, dabei scheitert es bereits an der Frage, ob nach der Abschaffung die „Normalzeit“ oder die „Sommerzeit“ gelten soll. Während das auch in Deutschland heiß diskutiert wird, sind die Lager hierzulande eher gleichmäßig gespalten – Vor- und Nachteile gibt es für beide Zeiten.

In den südlichen Ländern sieht das hingegen anders aus. Diese sprechen sich deutlich für eine Beibehaltung der Normalzeit aus und das aus gutem Grund: Unter einer permanenten Sommerzeit würde etwa in Madrid im Dezember die Sonne erst um halb 10 aufgehen. Ein Zustand, den sich wohl kaum jemand in Spanien, Portugal, Italien und Co. wünscht.

Wie hält es der Rest der Welt mit Sommer- und Winterzeit?

International wird die Sommerzeitregelung in etwa 60 Ländern eingehalten, hauptsächlich in Nordamerika und Ozeanien. Eine Reihe von EU-Nachbarn oder Handelspartnern haben sich entweder dafür entschieden, die Sommerzeitregelungen nicht anzuwenden oder abzuschaffen: Dazu gehören Island, China, Russland, Weißrussland und die Türkei.

Was ist mit unseren Nachbarn in Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz?

Alle 27 EU-Länder sind Mitglied des EWR (der Europäische Wirtschaftsraum). Island, Liechtenstein und Norwegen sind die einzigen Länder, die zwar Mitglied des EWR sind, nicht aber der EU.

Das führt zu folgender Situation: Norwegen und Liechtenstein müssen die derzeitige Richtlinie durch den Beschluss des Gemeinsamen EWR-Ausschusses einhalten. Island hat sich diesem Beschluss entzogen. Die Schweiz wendet die derzeitige Regelung freiwillig an.

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