Teppichboden verlegen
Teppichboden ist warm und weich, dämpft Geräusche, ist preiswert und gut selbst zu verlegen. Mit der richtigen Verarbeitung steigert ein flauschiger Teppichboden den Wohngenuss – ohne dass Wellen im Bodenbelag oder klaffende Fugen das Erscheinungsbild trüben. Wie Sie Teppich verlegen, zeigt diese Anleitung Schritt für Schritt.
Teppichböden bieten außer weichem Komfort eine große Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten und jede Menge Auswahl an Designs. Teppichboden verlegen kann jeder, denn der Bodenbelag kann unproblematisch selbst verlegt werden, doch wie bei allen Heimwerkerprojekten muss man sich zuerst den Vorarbeiten widmen. Entfernen Sie also alte Textil- oder Laminatböden komplett, damit der Belag später nicht hin und her rutscht und dabei Wellen schlägt.
Alten Teppich und Kleberreste entfernen
Damit der Teppichboden lange hält, muss er fachgerecht verlegt sein. Zum Teppich verlegen gehört auch eine perfekte Vorbereitung des Untergrunds. Alte Teppichbodenreste sollten Sie komplett entfernen. Der Profi macht das mit einem spachtelartigen Elektrowerkzeug, dem Stripper. Die Alternative für den Heimwerker ist ein Elektroschaber. Ein stabiler Handspachtel tut’s aber auch. Die Arbeit ist nur wesentlich mühseliger. Kleberreste des alten Teppichbodens entfernen Sie am einfachsten mit einer Schleifmaschine. Profi-Geräte können Sie im Werkzeugverleih, bisweilen auch in Baumärkten oder im Bodenbelagshandel ausleihen. Denken Sie daran, beim Schleifen eine Feinstaubmaske anzulegen.
Schäden im Estrich ausgleichen
Wenn die Kleber- und Schaumrückenreste beseitigt sind, können Sie eventuelle Unebenheiten oder kleine Beschädigungen des Estrichs mit einer selbstverlaufenden Nivelliermasse ausgleichen. Oder Sie machen’s wie der Fachmann: Der spachtelt den Boden nämlich vollflächig ab und erhält damit einen einheitlich saugfähigen, ebenen Untergrund, auf dem sich der Teppichboden einwandfrei vollflächig verkleben oder fixieren lässt. Die gängigen zementhaltigen Spachtelmassen gibt’s im Bodenbelag-Fachhandel. Die Spachtelmasse und die bei saugenden Untergründen notwendige Grundierung sollten übrigens auf den später verwendeten Kleber abgestimmt sein.
Teppichboden verlegen
Rollen Sie den Belag zuerst im Zimmer aus. Da die Rolle meist länger als eine Raumseite ist, muss der Teppich diagonal abgerollt werden. Anschließend wird er in Position gezogen. Achten Sie darauf, dass der Belag faltenfrei auf der Fläche liegt und an allen Wänden übersteht. Größere Überstände mit dem Cutter so weit abschneiden, dass die Auslegeware an den Rändern etwa 5 bis 7 cm hochsteht. Aneinander grenzende Bahnen legt man 5 bis 10 cm überlappend und in gleicher Florrichtung aus. An Heizkörperrohren und Innen- oder Außenecken machen Sie Entlastungsschnitte. Dann sollte der Teppich etwa 12 Stunden ruhen.
Am nächsten Tag hat sich der Bodenbelag akklimatisiert und Sie können ihn passend schneiden. Verwenden Sie dafür ein Teppichmesser mit einer Hakenklinge oder ein stabiles und scharfes Cuttermesser. Zuerst werden Türbereiche und Nischen ausgemessen, danach Heizungsrohre und zum Schluss die Wandbereiche. Die Maße zeichnen Sie jeweils auf die Rückseite des Teppichs, bevor Sie schneiden.
Teppichboden fest verkleben
Checkliste Werkzeug
Cuttermesser
doppelseitiges Klebeband
Filzstift
Schere
Zollstock
Je nach Raumgröße und Belastung werden Teppichböden entweder mit dem Untergrund verklebt oder lediglich mit doppelseitigem Klebeband fixiert. Eine Verklebung mit einem Dispersionsklebstoff ist aufwendiger, jedoch nachhlatiger und verbindet den Belag besser mit dem Untergrund. Für kleinere Räume unter 25 Quadratmetern bietet es sich jedoch an, eine Fixierung vorzunehmen, wie es in unserem Verlegungsbeispiel gezeigt wird. Der Untergrund muss stabil, fest und trocken sein. Fuß- und Übergangsleisten sollten abgenommen oder abgeschraubt und die Zimmertüren ausgehängt werden. Nun noch groben Schmutz beseitigen und den Fußboden absaugen – los geht‘s!
Fotos: Draksal Verlag
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