Satellitenschüssel ausrichten

Um am TV-Gerät den besten Empfang zu erhalten, müssen Sie die Satellitenschüssel ausrichten. Aber in welche Richtung müssen Sie die Satellitenschüssel ausrichten?

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Mit nahezu unendlich vielen TV- und Radio-Programmen bieten Sat-Schüsseln jede Menge Entertainment und Abwechslung. Doch ganz egal ob Sie sich eine neue Satellitenschüssel kaufen oder sich Ihre Satellitenschüssel beim letzten Unwetter gedreht hat: Für einen guten Empfang, muss man die Satellitenschüssel ausrichten.

Wo Satellitenschüssel anbringen?

Für einen störungsfreien Empfang ist es wichtig, wo Sie die Sat-Schüssel montieren. Häufig wird sie auf dem Dach angebracht. Doch das ist nicht immer der beste Standort. Denn gerade bei schlechtem Wetter mit viel Wind kann sich die Schüssel stark bewegen und teilweise auch drehen. Das führt dazu, dass der Empfang schlechter wird und sich auch die Richtung ändern kann. Die Folge: Sie erreichen nicht mehr den richtigen Satelliten. Deswegen raten Experten mittlerweile häufig dazu, die Sat-Anlage an der Hauswand zu befestigen. Dort werden sie meist von Dachvorsprüngen geschützt.

Satellitenschüssel ausrichten
Die Satellitenschüssel können Sie an der Hauswand montieren. Foto: iStock / AndreyPopov

Für einen schlechten Empfang kann aber auch die Wahl der Schüssel abhängig sein. Denn gerade in den klassischen Parabolantennen sammeln sich gerne Schnee oder Blätter. Besser ist da eine Offset-Antenne, die steiler montiert wird. Schnee, Blätter und lose Äste fallen hier schneller von alleine heraus. Und dann ist natürlich die Ausrichtung der Schüssel noch wichtig.

Wie kann ich eine Satellitenschüssel ausrichten?

Wenn Sie den richtigen Platz gefunden haben, können Sie nun die Satellitenschüssel ausrichten. Die Ausrichtung ist besonders mit einem Sat-Finder ganz leicht. Doch auch ohne besonderes Werkzeug ist es möglich, den richtigen Satelliten zu finden.

Satellitenschüssel ausrichten mit Sat-Finder

In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie zuerst, wie die Schüssel mit Sat-Finder ausgerichtet wird:

  1. Verbinden Sie den LNB (Low Noise Blockconverter) und Sat-Finder und den Sat-Finder mit dem Receiver.
    Praxistipp: Der LNB wird auch Rauscharmer Signalumsetzer genannt. Er setzt die empfangenen Frequenzen in tiefere Frequenzen um, so dass diese über ein Kabel an den Receiver übertragen werden können.
  2. Jetzt stellen Sie den richtigen Neigungswinkel ein und können die Schrauben leicht anziehen.
  3. Nun können Sie auch die horizontale Ausrichtung vornehmen.
  4. Wenn Sie die perfekte Position gefunden haben, können Sie die Schrauben fest anziehen.

So sieht der LNB aus. An ihm werden Koaxialkabel zur Übertragung angeschlossen. Foto: iStock / Jens Domschky
Praxistipp:

Es muss nicht immer ein richtiger Sat-Finder sein. Es gibt auch kostenlose Apps, die helfen können.

Satellitenschüssel ausrichten ohne Sat-Finder

Wenn Sie gar keine Hilfsmittel zur Verfügung haben, holen Sie sich am besten eine zweite Person als Hilfe.

  1. Richten Sie die Antenne aus und stellen Sie den Elevationswinkel ein. Dieser beschreibt den vertikalen Neigungswinkel.
  2. Nun können Sie die Schrauben so festziehen, dass sich die Schüssel nicht mehr von alleine verdreht.
  3. Anschließend können Sie den LNB und den Sat-Receiver verbinden.
  4. Jetzt können Sie den gewünschten Satelliten suchen. Dafür machen Sie mit der Sat-Schüssel leichte und horizontale Schwenkbewegungen.
    Praxistipp: Orientieren Sie sich an den Sat-Antennen der Nachbarn.
  5. Die zweite Person hat in der Zeit das TV-Gerät angeschaltet und überprüft nun, ob sich die Schwenkbewegungen positiv oder negativ auswirken. Durch Zuruf oder per Telefon gibt er diese an Sie weiter.
    Praxistipp: Die Änderungen werden leicht verzögert angezeigt. Drehen Sie also nicht zu weit.
  6. Machen Sie diese Bewegungen Millimeter für Millimeter. Wird das Signal schlechter, gehen Sie wieder einen Schritt zurück. Das muss der perfekte Winkel sein.
  7. Zum Schluss die Schrauben gut festziehen.

In welche Richtung Satellitenschüssel ausrichten?

Auch wenn Sie den perfekten Platz für Ihre Satelliten-Schüssel gefunden haben: Wenn die Ausrichtung nicht stimmt, bringt das alles nichts. Doch welche Richtung ist die richtige? In Deutschland werden die Sat-Schüsseln meist nach Astra 19,2° Ost ausgerichtet. Dort empfangen Sie die deutschen öffentlich-rechtlichen und viele Privat-Sender. Aber wo ist Astra 19,2 ° Ost? Um die richtigen Sender zu erreichen, richten Sie die Sat-Anlage erst einmal Richtung Süden. Nach dieser groben Ausrichtung müssen Sie die Antenne noch weiter ausrichten. Hat das TV-Bild keine gute Qualität, richten Sie die Schüssel leicht nach links Richtung Osten aus.

Die gängigsten Satelliten

Welche Programme Sie empfangen, hängt vom Satelliten ab. Wenn Sie alle gängigen deutschen Sender erhalten möchten, müssen Sie den Satelliten Astra einstellen. Astra überträgt etwa 1100 Sender und rund 460 davon sind in Deutsch. Wiederum 180 sind HD-Sender. Ein weiterer gängiger Satellit (vor allem in Süd- und Osteuropa) ist Hotbird (Eutelsat 13). Hier gibt es etwa 2000 Sender. Doch nur rund 12 sind in Deutsch. Dafür überträgt der Satellit aber auch viele Sender aus Frankreich, Polen und Italien. Hotbird empfangen Sie bei 13,0 Grad Ost. Türkische Programme erhalten Sie, wenn Sie den Satelliten Türksat 1C 42 Grad Ost einstellen. Britische, irische, österreichische und tschechische Sender empfangen Sie über Astra 28,2 Grad Ost.

Wer kann Satellitenschüssel ausrichten?

Wem die Suche nach dem richtigen Winkel zu schwierig ist, kann auch einen Techniker engagieren. Diese haben das geeignete Werkzeug und finden meist innerhalb kürzester Zeit den richtigen Winkel. Dabei montieren Sie die Satellitenschüssel auch so fest, dass Sie sich nicht beim nächsten Sturm dreht.

Praxistipp: Besonders dann, wenn Sie Ihre Sat-Anlage auf dem Dach befestigen, sollten Sie einen Profi ranlassen. Denn Ihre Sicherheit geht vor!

Was kostet Satellitenschüssel ausrichten?

Die Ausrichtung der Satellitenschüssel ist für Profis meist nur mit einem kleinen Aufwand verbunden. Daher belaufen sich die Kosten häufig unter 100 Euro. Muss die Schüssel nicht nur eingestellt, sondern auch verkabelt und montiert werden, kann es auch etwas teurer werden.

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