Unkrautvernichter
Unkräuter lassen den Garten nicht nur ungepflegt wirken, sondern entziehen den übrigen Pflanzen auch wichtige Nährstoffe und Wasser. Neben regelmäßigem Jäten hilft gegen Unkraut auf dem Rasen und im Beet nur der gezielte Einsatz chemischer Unkrautvernichter.
Chemische Unkrautvernichter (im Hobbygartenbau meist als flüssige Suspensionen) greifen in den Stoffwechsel der Pflanzen ein: Die enthaltenen Herbizide werden über die Blätter der Pflanze aufgenommen und in die Wurzeln transportiert und bekämpfen so auch fieses Unkraut wie Löwenzahn und Disteln.
So wirken Unkrautvernichter
Die meisten Unkrautvernichtungsmittel sind Breitband- oder auch Totalherbizide, das heißt, sie wissen nicht, was sie bekämpfen! Gelangt chemischer Unkrautvernichter auf Gemüse oder Zierpflanzen (z. B. durch Verwehung des Herbizid-Nebels) sterben auch Ihre Kulturpflanzen ab. Wenn Sie Unkrautvernichter ausbringen, dann immer sparsam und gezielt – umstehende Pflanzen am besten mit Pappen oder Folien abdecken & schützen. Zu den verschiedenen Arten der Unkrautvernichter zählen:
- Hemmer der Aminosäuresynthese: Zu den Mitteln die die Aminosäuresynthese hemmen, zählt z. B. auch das Unkrautvernichtungsmittel Roundup (chemisch: Glyphosat). Die Aminosäuren, die das Mittel angreift, kommen so in Tieren und Menschen nicht vor. Allerdings ist der Wirkstoff umstritten: Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass das weltweit meist verkaufte Unkrautvernichtungsmittel krebserregend ist.
- Photosynthesehemmer: Von anderen Herbiziden wird der Photosynthese-Prozess unterbrochen, sodass die Pflanzen keine energiehaltigen Kohlenhydrate mehr bilden kann.
- Wuchsstoffherbizide: Früher wurden zur chemischen Unkrautbekämpfung auch sogenannte Wuchsstoffherbizide eingesetzt. Sie beschleunigen das Pflanzenwachstum, woraufhin die Pflanzen aufgrund von Nährstoffmangel eingehen.
Mittlerweile sind auch selektive Unkrautvernichter erhältlich. Hierzu zählt vor allem Rasenunkrautvernichter. Er richtet sich nur gegen zweikeimblättriges Unkraut, während Gräser nicht angegriffen werden. Durch sogenannte Safener kann die Resistenz von Kulturpflanzen gegenüber Herbiziden zudem gezielt verstärkt werden.
Wie man das Unkraut dauerhaft loswerden kann, zeigt das Video:
Unkrautvernichter sicher anwenden
Entscheiden Sie sich für die Anwendung von Unkrautvernichter, ist es besonders wichtig, dass die Sie diesen richtig anwenden, um andere Pflanzen, Tiere und Menschen nicht zu verletzen. Hier haben wir 7 Tipp für eine sichere und korrekte Anwendung zusammengestellt:
- Zugelassene Mittel verwenden: Kaufen und verwenden Sie nur Mittel, die auch für den Privatgebrauch zugelassen sind. Auch selbst zusammengebraute Mittel aus Salz und Essig dürfen nicht im Garten verwendet werden.
- Windstille: Weht der Sprühnebel in umliegende Beete, werden diese gleich mit vernichtet. Die meisten Unkrautvernichter unterscheiden nicht zwischen Unkraut und Kulturpflanze.
- Kein Regen: Die Pflanzen müssen trocken sein, damit das Herbizid einziehen kann. Auch in den Stunden danach sollte es nicht regnen, da sich das Mittel sonst abwäscht und nicht korrekt wirkt.
- Nicht auf Wegen, Einfahrten und Co. verwenden: Das Mittel auf verdichteten Flächen nicht abgebaut werden. So landet es nach und nach in der Kanalisation und gelangt ins Trinkwasser. Bei falscher Anwendung drohen Strafen von bis zu 50.000 Euro.
- Beete nicht betreten: Mensch und Tier dürfen behandelte Beete erst wieder betreten, wenn der Unkrautvernichter getrocknet ist. Zur Sicherheit einen Tag warten.
- Rasen nicht betreten: Gleiches gilt für behandelte Rasenflächen. Achten Sie hier besonders darauf, bei der Behandlung nicht auf bereits besprühte Flächen zu treten. So tragen Sie das Mittel mit den Schuhen ins Haus.
- Entsorgung: Reste auf keinen Fall in den Abfluss kippen! Brauchen Sie den Unkrautvernichter immer restlos auf, bevor Sie die Flasche entsorgen.
Fotos: Hersteller
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