Rostschutzfarbe im Vergleich
Mehr als eine Million Liter Rostschutzfarbe werden in Deutschland pro Jahr verkauft. Doch halten diese Farben auch, was sie versprechen? Lassen sie sich leicht auftragen und können schöne Oberflächen erzielt werden? Die Ergebnisse in unserem unabhängigen Rostschutzfarben-Test bei der LGA Nürnberg waren sehr unterschiedlich.
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Wer Eisen oder Stahl sagt, denkt sofort an Rost – und an die mühsame Arbeit, diesen wieder zu entfernen. Um so dankbarer sind Heimwerker für Rostschutzfarben, die den roten Gegner jahrelang zuverlässig im Zaum halten und sogar direkt auf Rost angewendet werden können.
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Selbst direkt auf bereits bestehendem Rost – unser Rostschutzfarbe-Test zeigt, dass die Werbeaussage nicht zu hoch gegriffen ist. Im Rostschutzfarben-Vergleich konnten sehr gute Rostschutzfarben eine Rostausbreitung sogar bei beschädigter Oberfläche verhindern.
Diese Marken haben wir getestet:
Alpina
Auro
Faust (Praktiker)
Glasurit
Hammerite
Obi
Renovo (Hagebau)
Schöner Wohnen Farbe
Rostschutzfarben sollen Eisen, Stahl, Zink, Aluminium und andere Metallbauteile auch im Außenbereich langfristig vor Korrosion schützen. Wir haben zehn Farben auf ihre Langzeitwirkung getestet – und waren mehr als einmal enttäuscht. Denn neben den hier aufgeführten Marken konkurrierten im Test auch noch Korrosionsschutz-Lacke der Hersteller Biofa und Histor. Die Tester vergaben am Ende allerdings nur einmal die Bestnote "sehr gut". Zwei Lacke errungen ein "gut", je drei Metallschutz-Lacke bewerteten die Tester mit "befriedigend" oder "ausreichend". Eine Rostschutzfarbe im Test fiel hingegen mit "mangelhaft" durch.
Was ist die beste Rostschutzfarbe?
Möglichst wenig Arbeit für einen möglichst langen Korrosionsschutz – die Vorgaben für einen Test von Rostschutzfarben sind schnell gefunden. Die in Frage kommenden Lacke dann aber praxisgerecht zu prüfen, ist schon nicht mehr so leicht – denn schließlich konnten wir nicht zehn Jahre und mehr auf ein Ergebnis warten. Um zu einem realistischen und gleichzeitig belastbaren Testergebnis zu kommen, haben wir deshalb einen technischen Kunstgriff angewandt. Diese Dinge sind uns dann besonders aufgefallen.
Positiv aufgefallen im Rostschutzfarbe-Test
- Qualität muss nicht teuer sein: Viele günstigeren Farben schnitten gut ab.
- Den besten Rostschutz zeigte eine reine Grundierung, die nach dem Trocknen noch mit einem Decklack beschichtet werden muss.
- Vor Testbeginn angeritzte Oberflächen sind nur geringfügig angerostet.
Negativ aufgefallen im Rostschutzfarbe-Test
- Viele Lacke schützen schlechter als erwartet.
- Einige Farben bieten gerade mal einen kurzen Rostschutz.
- Regelmäßig war beim Salzsprühtest ein Totalausfall zu verzeichnen.
Rostschutzfarbe kaufen: Worauf achten?
Alle Proben wurden nach Angaben des Herstellers auf dem Gebinde verarbeitet. Für den Salzsprühtest wurden die Proben 480 Stunden lang in einer normenkonformen Prüfkammer in definiertem, salzhaltigem Klima gelagert. Doch worauf muss man noch achten? Das erfahren Sie hier.
- Auftrag: Für unsere Tests haben wir Testtafeln aus definiertem Material vorbehandelt und dann mit dem Pinsel nach Anleitung auf dem jeweiligen Gebinde beschichtet. Alle Proben wurden von der gleichen Person vorbereitet.
- Kondenswasser-Test: Warmes Wasser wurde verdunstet und kondensierte auf den beschichteten Testflächen. Dieser Test mit 240 Stunden Dauer wurde gemäß DIN EN ISO 6270-1 vorgenommen.
- Salzsprühtest: Dieser Test nach Norm DIN EN ISO 9227 simuliert eine langanhaltende Bewitterung über 15 Jahre in mäßig korrosiver Umgebung. Für den Salzsprühtest wurden die Proben 480 Stunden lang in einer normenkonformen Prüfkammer in definiertem, salzhaltigem Klima gelagert.
- Verarbeitung: Alle Proben wurden nach Angaben des Herstellers auf dem Gebinde verarbeitet.
Rostschutzfarbe soll vor Rost schützen, tut sie das nicht, lohnt sich ein Kauf auch nicht, ganz gleich wie billig der Lack ist. Glücklicherweise gibt es wenig Gründe auf andere Farben als unsere Top drei auszuweichen, denn die besten drei Rostschutzfarben im Test sind alles andere als teuer. Für einen besseren Vergleich der einzelnen Metallschutzlacke können Sie sich weiter unten kostenlos unseren letzten Rostschutzfarbe-Test herunterladen, inklusive ausführlicher Praxistest-Tabelle. Einen groben Überblick über die getesteten Lacke, bieten wir Ihnen schon einmal hier:
Name der Farbe: Auro Rostschutzgrund
Auch als Endanstrich verwendbar: Nein
Reichweite laut Hersteller (m²): bis 6
Empfohlene Aufträge (insgesamt): 3
Überstreichbar nach (Stunden): 48
Ausgehärtet nach: 4 Wochen
Fazit: Mittlere Wirkung des Rostschutz, sehr lange Trocknungszeit
Name der Farbe: Glasurit Rostschutzgrund
Auch als Endanstrich verwendbar: Nein
Reichweite laut Hersteller (m²): 4
Empfohlene Aufträge (insgesamt): 3 bis 4
Überstreichbar nach (Stunden): 6
Ausgehärtet nach: 6 Stunden
Fazit: Nur kurze Schutzwirkung, Schwächen bei der Haftung
Name der Farbe: Hammerite Metallschutzlack
Auch als Endanstrich verwendbar: Ja
Reichweite laut Hersteller (m²): 3,9
Empfohlene Aufträge (insgesamt): 2
Überstreichbar nach (Stunden): 4
Ausgehärtet nach: 6 Stunden
Fazit: Lange Rostschutzwirkung, Schwäche bei der Haftung
Name der Farbe: Renovo (Hagebau) Rostschutzgrund
Auch als Endanstrich verwendbar: Nein
Reichweite laut Hersteller (m²): 3,75
Empfohlene Aufträge (insgesamt): 3 bis 4
Überstreichbar nach (Stunden): 2 bis 3
Ausgehärtet nach: 2 bis 3 Stunden
Fazit: Nur kurze Schutzwirkung, Schwächen bei der Haftung
Rostschutzfarbe-Test downloaden
Im Test waren klassische rostschützende Grundierungen, die einer Endbehandlung mit einem anderen Lack (Decklack) bedürfen, aber auch All-in-one-Anstriche, die sowohl als Grundierung als auch als Endanstrich genutzt werden können.
Rostschutzfarbe-Test
Umfang: 5 Seiten - kostenlos!
PDF herunterladen >> (1.16 MB)Aber welche der Metallschutzlacke liefert die besten Ergebnisse? Wir haben uns genau an die Herstellerangaben gehalten und konnten einen klaren Testsieger erkennen. Den kompletten Rostschutzfarbe-Test inklusive ausführlicher Test-Tabelle sowie detaillierter Beschreibung des Testverfahrens, finden Sie hier zum kostenlosen Download >>
Ebenfalls zu empfehlende Rostschutzfarben
Hier gibt es andere Rostschutzfarben zum Kaufen, die nicht aus dem Test kommen:
Warum gibt es spezielle Rostschutzfarbe?
Sind Metalle wie Eisen, Aluminium, Zink oder Stahl ungeschützt den Elementen ausgesetzt, reagieren sie mit Luft und Wasser und es bildet sich Rost. Damit das nicht passiert, schützt eine spezielle Rostschutzfarbe die Metalle vor dem Verfall.
Wie Rostschutzfarbe auftragen?
Damit die Rostschutzfarbe ihre Wirkung entfalten kann, muss man sie richtig auftragen. Einige Rostschutz-Farben benötigen dabei auch eine Grundierung. Eine Rostschutz-Grundierung sorgt dann für eine bessere Haftung. Außerdem sollten Sie bei Metallschutzlack diese Dinge beachten:
- Anschliff: Ohne gute Haftung nützt der beste Rostschutz nichts. Deshalb neue Teile aus Metall entfetten und danach leicht anschleifen. Alte Farbe gründlich anschleifen und entstauben.
- Auftrag: Farben mit weichem Pinsel oder Rolle auftragen – auch Spritzen ist oft möglich, dafür müssen die Farben aber meist verdünnt werden.
- Direkt auf Rost: Zwar gibt es Lacke, die laut Hersteller auch auf Rost anwendbar sind – längeren Korrosionsschutz erreichen Sie aber, wenn Sie den Rost zuvor gründlich entfernen.
- Streichintervall: Kontrollieren Sie mindestens jährlich. Beschädigungen und erste Rostpilze gründlich entfernen (ausschleifen) und neu behandeln.
Eine ausführliche Anleitung, wie sich Rost verhindern lässt und wie Sie die Metalle vor einem Anstrich mit Metallschutzlack behandeln müssen, finden Sie in unserem allgemeinen Artikel zum Thema Rostschutz:
Wie testet man Rostschutzfarbe?
Natürlich konnten wir nicht jahrelang auf ein Ergebnis warten. Daher haben wir einen Test durchgeführt, der auch von den entsprechenden Herstellern als Produktprüfung akzeptiert wird. Dazu werden nach Angaben der Hersteller beschichtetes Metall in einer korrosiven Atmosphäre künstlich – quasi im Zeitraffer – bewittert. Eine international anerkannte Norm beschreibt das entsprechende Verfahren genau: Zum einen wird das beschichtete Metall Kondenswasser ausgesetzt, zum anderen in einer mit Salz angereicherten Nebelatmosphäre gelagert. Aus der nach einigen Tagen beobachteten Veränderung der Oberfläche kann man dann auf die zu erwartende Korrosion nach Monaten oder Jahren rückschließen – so die Idee dieses Verfahrens. Als Vorgabe für die künstliche Korrosion haben wir gemeinsam mit dem beauftragten Prüfinstitut, der zum TÜV Rheinland gehörenden LGA QualiTest in Nürnberg, eine mäßig korrosive Stadt- und Industrieatmosphäre gewählt. Die Testdauer wurde so gewählt, dass bis zu rund 15 Jahre Bewitterung simuliert wurden, wobei auch ein Zwischenergebnis nach halber Testdauer festgehalten wurde.
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