Pumpen-Reparatur

Gartenpumpe reparieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Ein zögernder Anlauf oder Geräusche der Gartenpumpe können auf verschlissene Lager hindeuten – Ersatz kostet oft nur wenige Euro, wenn Sie ihn selbst einbauen! Wir zeigen Schritt für Schritt, wie Sie eine Gartenpumpe reparieren!

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Foto: sidm / KEH

Gartenpumpe reparieren

Erstmal reinschauen: Ist eine Gartenpumpe defekt und die Garantie abgelaufen, lohnt sich auf jeden Fall ein Blick ins Innere.

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Pumpen-Reparatur

Die Pumpe läuft noch, ist jedoch laut geworden und fördert auch nicht mehr mit der gewohnten Wasserleistung.

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Um das Problem zu erkunden, lösen wir zunächst alle erreichbaren Verschraubungen am Gehäuse – hier auf der Wasserseite der Gartenpumpe.

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Um das Motorgehäuse nicht zu beschädigen, haben wir auch dieses demontiert – hier sind tiefliegende Schrauben zu lösen.

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Schnell wird der relativ einfache Aufbau der Pumpe sichtbar: An einen Kondensator-Motor ist das Förderrad direkt angeflanscht.

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Das Förderrad läuft in einem wasserdicht gekapselten Pumpengehäuse. Die Schalen mit vorsichtigen Hammerschlägen trennen.

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Das nun freiliegende Pumpenrad ist auf der Motorachse verschraubt und kann mit einem Steckschlüssel gelöst werden.

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Das einstufige Pumpenrad ist unbeschädigt und kann weiter verwendet werden. Den motorseitigen Teil des Pumpengehäuses vom Motor trennen ...

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... indem die Verschraubungen gelöst werden. In unserem Fall mussten wir dabei noch den Anschlusskasten lösen, da eine der Schrauben sonst nicht zu lösen war.

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Nun können wir das Pumpengehäuse abnehmen.

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In unserem Fall lässt sich der Motor nur schwer drehen – daher haben wir als Nächstes den Motordeckel abgenommen.

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Um die Motorachse demontieren zu können, muss noch der auf der Achse verpresste Lüfter abgehebelt werden.

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Nun kann der Käfigläufer aus dem Stator herausgezogen werden. Es zeigt sich, dass eines der Kugellager schwergängig ist.

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Wir entscheiden uns, beide Kugellager zu wechseln. Die Typbezeichnung ist direkt auf dem Schutzkäfig des Lagers eingeprägt.

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Praxistipp: Oft sitzen gekapselte Kugellager recht fest auf der Achse – dann muss man bei der (De-)Montage etwas nachhelfen. Ist kein Abzieher vorhanden, können Sie die Achse einspannen und das Lager mit einer Zulage und vorsichtigen Hammerschlägen lösen.
Für die Montage haben wir in eine Zulage ein passendes Loch für die Achse gebohrt und diese dann vorsichtig in das Lager getrieben.

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Die Lagersitze in der hinteren Statorwand und im Motordeckel haben wir mit Kriechöl gereinigt – Mittel etwas einwirken lassen.

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Nun das Gerät in umgekehrter Reihenfolge wieder montieren: Zunächst wird der Läufer wieder in den Stator geschoben.

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Pumpen-Reparatur

Nun kann der Motordeckel wieder aufgesetzt und festgeshraubt werden.

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Bei der Montage des Pumpenrads die Achse festsetzen – in unserem Fall ist dies mit einem Schraubendreher möglich.

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Pumpen-Reparatur

Vor der Montage des Pumpengehäuses die Leichtgängigkeit des Antriebs kontrollieren – jetzt ist die Gartenpumpe wieder voll einsatzbereit!

Wollen Sie eine Gartenpumpe reparieren, finden Sie in der Bildergalerie oben hilfreiche Tipps. Wichtig ist beim Auseinanderbauen und noch mehr bei der abschließenden Montage, besonders auf den korrekten Sitz aller Dichtungen zu achten – schließlich arbeitet die Pumpe unter Wasser! Auch muss man sich bewusst machen: Manche Bauteile sind von den Herstellern nicht für eine spätere Gartenpumpen-Reparatur vorgesehen!

Zur Bauanleitung

Gartenpumpen werden für den Dauerbetrieb ausgelegt, daher ist die Ausstattung mit robusten und wartungsarmen Kondensatormotoren üblich. Bei diesem Motortyp sind keine Schleifkohlen nötig, da der innere Rotor nur über ein drehendes Magnetfeld im Stator bewegt wird – Kugel- oder Rollenlager sind die einzigen mechanisch beanspruchten Teile im Inneren des Motors. Doch auch diese können verschleißen. Anzeichen sind ein schwerer Anlauf, eine geringere Motorleistung und manchmal auch Schleif- oder gelegentliche Quietschgeräusche im Antrieb der Pumpe. Bewegt man die Lager selbst, zeigen seitliches Spiel und ein ruckhafter Lauf den Abrieb der enthaltenen Kugeln oder Rollen an. Es empfiehlt sich dann, gleich alle enthaltenen (meist zwei) Lager zu tauschen, da der Kaufpreis gegenüber einer später eventuell nochmals fälligen Demontage kaum ins Gewicht fällt.

Anleitung: Gartenpumpe reparieren

Bei der gezeigten Pumpe kostete eines der getauschten Lager gerade einmal 2,50 Euro. In unserem Fall hätte sich die Reparatur auch „gelohnt“, wenn wir fachkundige Hilfe hinzugezogen hätten, denn ein vergleichbares Neugerät (hier ein Hauswasserwerk von Gardena) kostet rund 260 Euro – dafür kann man auch das Geld für ein paar Stunden Arbeitslohn springen lassen. Weitere Defekte sind nicht zu erwarten, einzig der Motorkondensator gehört zu den üblichen Verdächtigen der vorzeitig gern einmal ausfallenden Bauteile – er wäre dann ebenfalls kostengünstig und deutlich schneller ersetzbar.

Pumpenreparatur
Hier waren die Kugellager im Inneren des Motors verschlissen, eine komplette Demontage der Gartenpumpe war fällig. Foto: sidm / KEH

Besondere Sorgfalt sollten Sie bei allen elektrischen Pumpen mit Wasserkontakt den Dichtungen zwischen Antrieb und Wasserführung schenken – schließlich verursacht ein späterer Wassereinbruch an elektrischen Teilen einen Kurzschluss und eventuell dann auch den endgültigen Exitus der Gartenpumpe. Auch nur geringfügig beschädigte Dichtungen sollten Sie daher ebenfalls gleich mit austauschen. Nicht immer sind die Verbindungen im Inneren von Geräten für eine Demontage vorgesehen – so war der Motorlüfter wie oben gezeigt mit einem Metallring recht primitiv an der Achse verpresst. Doch fast immer gelingt die Demontage selbst dann ohne Verlust der Funktion – wir haben den Metallring vorsichtig abgehebelt und später mit beherztem Hammerschlag wieder in Position gebracht.

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Aus selbst 5/2019