Osterfeuer

Einmal im Jahr trifft man sich in der Ortschaft auf einem Berg, in einem Feld oder einem Garten und veranstaltet ein großes Osterfeuer. Eine schöne Tradition, doch woher kommt diese eigentlich? Wofür steht das Osterfeuer? Und darf ich ein Osterfeuer in meinem eigenen Garten abbrennen?

Osterfeuer
Das Osterfeuer gehört in vielen Regionen zum Osterfest dazu.
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Ein Osterfeuer ist eine uralte und schöne Tradition: Man kommt zusammen, wärmt sich am Osterfeuer und isst gesellig ein paar Leckereien vom Grill. Das eingenommene Geld wird dabei noch einem guten Zweck zugeführt und geht häufig an die freiwillige Feuerwehr, die vielerorts das Osterfeuer veranstaltet und/oder bewacht. Wir erklären, welche Bedeutung das traditionelle Osterfeuer hat und was das Osterfeuer mit Ostern zu tun hat.

Woher stammt der Brauch des Osterfeuers?

Ein Osterfeuer besteht aus möglichst hoch aufgetürmten Holzstapeln und Baumschnitt. Doch wieso schichten wir zu Ostern Holz auf und zünden es dann an? Das Osterfeuer, wie die meisten es kennen, hat seinen Ursprung bei den Germanen in vorchristlicher Zeit. Erst später wurde der Brauch auch von der Kirche übernommen. Zu Beginn der Liturgie in der Osternacht wird vor der Kirche ein kleines Osterfeuer entfacht, an dem die Osterkerze entzündet wird.

Wofür steht das Osterfeuer?

In der katholischen Kirche stehen das Osterfeuer bzw. die daran entfachte Kerze für Jesus Christus als Licht der Welt. Auf den großen Osterfeuern findet sich auch manchmal je nach Region eine Puppe, die Judas darstellen soll, der so symbolisch verbrannt wird. In vorchristlicher Zeit hingegen stand das Feuer für die Sonne, die durch das große Frühlingsfeuer begrüßt wurde.

Osterfeuer: Welcher Tag?

Wann wird das Osterfeuer gemacht? Einen genau definierten Tag gibt es für das Osterfeuer nicht. Meist werden sie jedoch am Ostersamstag entfacht, einige auch noch am Ostersonntag. Seltener wird ein Osterfeuer bereits am Karfreitag entzündet.

Wo ist ein Osterfeuer verboten?

Grundsätzlich verboten ist ein Osterfeuer im eigenen Garten nicht, sofern Sie das Feuer angemeldet und dafür die Genehmigung bekommen haben. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie immer 50 m Abstand zu Gebäuden, Bäumen und Hecken einhalten sowie 100 m zu Straßen und Wäldern. Auch die Nachbarn dürfen nicht übermäßig durch den entstehenden Rauch belästigt werden.

Wo muss ich ein Osterfeuer anmelden?

Für ein Osterfeuer benötigen Sie eine Genehmigung, die jedoch für private Gartenbesitzer schwer zu erhalten ist. Osterfeuer im eigenen Garten werden beim zuständigen Bürger- oder Ordnungsamt angemeldet. Machen Sie ohne Genehmigung ein Osterfeuer, müssen Sie mit einem Feuerwehreinsatz rechnen und auch die Kosten dafür tragen – zusätzlich zu einem möglichen Bußgeld.

Wie macht man ein Osterfeuer?

Es klingt so einfach: Holz aufschichten und dann anzünden, doch sollten Sie beim Osterfeuer folgende fünf Dinge beachten:

  • Holz: Nur trockenes, unbehandeltes Holz verwenden, um die Rauch- und Schadstoffbelastung gering zu halten! Auch Sperrmüll hat auf dem Osterfeuer nichts zu suchen!
  • Brandbeschleuniger: Aus Sicherheitsgründen keinen Spiritus oder ähnliches verwenden!
  • Sicherheit: Feuerlöscher immer bereithalten! Rettungswege für Feuerwehr freihalten, falls doch einmal etwas schiefgeht!
  • Dauer: Die Glut muss vollständig erloschen sein, bevor Sie zu Bett gehen. Das kann durchaus mehrere Stunden dauern.
  • Wetter: Bei Trockenheit und starkem Wind lieber auf das Feuer verzichten!

Wieviel CO2 entsteht durch Osterfeuer?

Die Feinstaubbelastung steigt jährlich durch die Osterfeuer im Land deutlich an. Örtlich können immer wieder einzelne Grenzwertüberschreitungen festgestellt werden. Überlegen Sie es sich daher genau, ob Sie unbedingt ein eigenes Osterfeuer machen müssen oder nicht doch lieber ein öffentliches Osterfeuer besuchen – je weniger Feuer, desto geringer ist schließlich die Belastung.

Auch für die Tiere bedeuten Osterfeuer jedes Jahr eine Belastung. Wird das Holz nicht unmittelbar vor dem Anzünden noch einmal umgeschichtet, nisten sich dort Tiere ein, die dem Brand nicht mehr entfliehen können. So verbrennen jährlich zahlreiche Insekten, Igel, Mäuse und Kröten in Osterfeuern.

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