Rosenbogen aus Metall selbst schweißen
Ein ideales Anfängerprojekt für Hobby-Schweißer: Ein Rosenbogen mit vielen Verbindungen, die aber nur geringe Anforderungen an die Stabilität stellen. Wie Sie einen schicken Rosenbogen selber schweißen, zeigt die Bauanleitung.
Checkliste Werkzeug
Drahtbürste
Feile
Schweißgerät
Stichsäge
Winkelschleifer
Bauen Sie Ihren selbst geschweißten Rosenbogen doch nach Ihren Vorstellungen und genau in der passenden Größe! Die für diesen Zweck benötigten Stangen oder Profile aus Roheisen gibt es im Baumarkt – das Material ist zudem noch preiswert, verglichen mit fertig angebotenen Produkten gleicher Qualität. Das Rosenbogen selber schweißen eignet sich auch für noch nicht so geübte Schweißer, da die Stabilität der Konstruktion keine besonderen Anforderungen erfüllen muss und sich die Optik der Schweißstellen per Schruppscheibe leicht verbessern lässt – außerdem lenkt der spätere Bewuchs von kleinen Unzulänglichkeiten ab.
Wer als Heimwerker schweißen lernen will, findet in diesem Video die wichtigsten Basics der Metallbearbeitung:
Material und Werkzeug für den Rosenbogen
Wir haben für die hier gezeigte Rankhilfe 12-mm-Rundmaterial verwendet, das sogar in der benötigten Länge von rund vier Metern angeboten wird. Da der Transport dieses Formats allerdings eine Herausforderung darstellen würde, haben wir kürzere Stangen verschweißt. Bei dieser Arbeit kommt es darauf an, die massiven Stäbe bis in die Mitte hinein zu verbinden – dazu werden die Schnittstellen konusförmig mit dem Winkelschleifer und einer Schruppscheibe angeschliffen. Die so entstehende Fuge kann dann beim Schweißvorgang gefüllt werden, wenn mit leicht pendelnder Bewegung gearbeitet wird. Glattgefeilt ist der Übergang später nicht mehr erkennbar. Beachten Sie, dass das Elektro-Schweißgerät für die Verbindung größerer Materialstärken einen ausreichend starken Schweißstrom zur Verfügung stellen muss – den von uns genutzten Inverter haben wir mit 2,5-mm-Stabelektroden in Maxiamalstellung betrieben und konnten mit einem Schweißstrom von rund 80 Ampere noch recht gute Schweißergebnisse erzielen.
Gleichmäßige Metall-Rankhilfe durch Schablone
Zum gleichmäßigen Biegen der Rosenbögen haben wir eine Schablone aus Holz gebaut.
Achtung beim Schweißen von Rosenbögen
Roheisen – wir haben insgesamt 20 Stangen je zwei Meter eingekauft – wird zum temporären Schutz gegen Korrosion mit einer dünnen Öl- oder Wachsschicht versehen, die Oberfläche ist dadurch in der Regel schwarz verfärbt. Diese Schicht sollte idealerweise vor dem Schweißen an den Verbindungsbereichen entfernt werden, zum Beispiel durch einen leichten Anschliff. Geschieht dies nicht, wird zwar der Schweißvorgang nicht wesentlich behindert, die Schutzschicht wird allerdings beim Schweißen verdampft und verstärkt die gesundheitsschädliche Rauchgasbildung, die beim Verdampfen der Schweißstab-Beschichtung entsteht. Beim Schweißen daher gut lüften oder im windgeschützten Außenbereich arbeiten!
Alle Verbindungen müssen direkt nach dem Schweißvorgang mit Schweißhammer und Drahtbürste von der sich auf der Schweißraupe ausbildenden Schlacke befreit werden – das gilt auch, wenn die Schweißelektrode abgesetzt wird, um das Ergebnis zu kontrollieren. Verbleibende Schlacke würde sonst beim weiteren Schweißen den Verbindungsaufbau behindern und zu Einschlüssen führen, darunter wiederum würde die Stabilität drastisch leiden. Werden danach Löcher in der Verschweißung sichtbar, diese mit der Schruppscheibe zurückschleifen und erneut schweißen. Auch wenn Sie die zu verbindenden Metallteile sorgfältig ausrichten und in der gewünschten Position fixieren: Beim Schweißen treten hohe Temperaturen auf, die fast immer zu einem gewissen Verzug führen. Deshalb sollten Sie die Verbindung immer erst mit wenigen Punktverbindungen fixieren und die Lage der Teile noch einmal korrigieren. Erst danach eine durchgehende Schweißraupe anbringen und die Teile damit dauerhaft verbinden.
Rosenbogen im Boden verankern
Um die Rankhilfe dauerhaft und stabil im Erdreich zu verankern, sollten Sie Punktfundamente gießen, entsprechend länger ausgebildete Grundstangen des Bogens können Sie direkt einbetonieren – alternativ können Sie Stangenmaterial passend einbetonieren und dieses später mit dem in Position gebrachten Bogen verschweißen. Achten Sie darauf, dass kein Erdkontakt zwischen Metall und Erdreich besteht, da die Konstruktion in diesem Bereich recht schnell durchrosten würde. Für Punktfundamente können Sie preiswerten Estrichbeton verwenden. In unserem Fall waren von einer zuvor bestehenden Rankhilfe einbetonierte Haltewinkel vorhanden, an die wir den neuen Bogen montiert haben. Verzinkte Winkel müssen dabei gründlich angeschliffen werden, da die Schweißelektrode auf der Zinkoberfläche nicht zünden würde. Schweißstellen danach ebenfalls mit Rostschutzfarbe gegen Korrosion schützen.
Rosenbogen vor Rost schützen
Nach der Fertigstellung sollte der Rosenbogen gegen Korrosion geschützt werden. Die temporäre Versiegelung des Eisens würde der Witterung nur kurze Zeit standhalten, zudem rosten Schweißstellen erheblich schneller als das unbearbeitete Eisen. Nutzen Sie spezielle Rostschutzfarbe (hier Anti-Rost von Alpina). Auch die Befestigungsstellen nachstreichen. Sollten Sie eine „Rostoptik“ bevorzugen, so können Sie dennoch einem schnellen Durchrosten der Verbindungsstellen vorbeugen. Dazu setzen Sie das Metall bis zur Bildung einer Rostschicht der Witterung aus und konservieren diese dann mit einem Klarlack-Auftrag.
Metall-Rankhilfe als üppiger Rosenbogen
In den ersten Monaten sollten Sie das Wachstum Ihrer Rose beobachten und neuen Trieben mit Rankklammern oder lose befestigten Kabelbindern vorsichtig den Weg weisen. Schnell wächst der Rosenbogen ein und dient der Pflanze als Gerüst für ein weiteres Höhenwachstum. Damit Klammern und anderes Bindematerial später nicht stören, dieses nach und nach wieder entfernen.
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