Löcher in Metall bohren
Mit der richtigen Drehzahl und der Zugabe von etwas Bohröl können Sie auch in Metall saubere Löcher einbringen – Voraussetzung zum Metall bohren ist ein scharfes Bohrgerät.
Bohrungen in Metall sind keine Kunst, bedürfen allerdings einer gewissen Vorbereitung und gelingen nur bei Einhaltung wichtiger Rahmenbedingungen. Besonders wichtig beim Metall bohren ist ein scharfer, für das jeweilige Material geeigneter Bohrer, der insbesondere die nötige Härte aufweist.
Welchen Bohrer zum Metall bohren?
Preiswerte Metallbohrer für den gelegentlichen Einsatz sind rollgewalzte HSS-Bohrer – allerdings sind sie nicht sehr dauerhaft. Besser: Aus dem vollen Material geschliffene HSS-G-Bohrer und beschichtete Bohrer, die länger scharf bleiben.
Richtig in Metall bohren
Wählen Sie zunächst die zu Material und Bohrdurchmesser passende Drehzahl: In Edelstahl und legierten Stählen mit langsamer Drehzahl arbeiten (bis zu 700 Umdrehungen pro Minute), in Grauguss und Baustahl die Drehzahl vom Bohrdurchmesser abhängig machen: Kleine Durchmesser mit ca. 2000 Umdrehungen pro Minute bohren, große Durchmesser langsamer (700 bis 1500 Umdrehungen).
In Aluminium und Schraubenmessing kann die Drehzahl noch höher gewählt werden. Zur exakteren Bestimmung der Drehzahl können Sie entsprechende Tabellen nutzen, die auf Standbohrmaschinen oft sogar aufgedruckt sind.
Stufenbohrer sind für die Blechbearbeitung ausgelegt und weisen hinter der von Spiralbohrern bekannten Spitze zum Anbohren der Oberfläche kegelförmige Stufen auf, die von einer Spannut durchbrochen sind. Blechschälbohrer arbeiten ähnlich, weisen aber keine festen Stufen auf.
Metall bohren: Bohrstelle kühlen
Damit die Bohrerschneiden nicht überhitzen und damit vorschnell verschleißen, sollten Sie unbedingt immer Bohr- und Schneidöl einsetzen, um die Bohrstelle zu kühlen. Diese Kühlmittel sind entweder flüssig und werden aus einer Dosierflasche zugegeben oder – für Laien praktischer – aus einer Spraydose per Tülle direkt auf die Bohrstelle gesprüht. Einige Produkte schäumen dann auf, um die Verweildauer an der Bohrstelle zu verlängern. Werden dicke Werkstücke oder – zum Beispiel per Bohrkrone – besonders große Durchmesser gebohrt, sollte außerdem der Vortrieb verringert werden, um die Reibung zusätzlich zu reduzieren. Bei Rauch- und Geruchsentwicklung können Sie den Bohrvorgang auch unterbrechen, um die Abkühlung von Werkstück und Bohrer zu ermöglichen, das schont das Werkzeug.
Bei schwierigen Bohrungen können Sie außerdem zunächst mit kleinerem Durchmesser vorbohren und das Loch dann größer aufbohren – allerdings funktioniert das nicht bei Einsatz von Bohrkronen, weil hier die Führung des Zentrierbohrers essenziell ist. Egal, welchen Bohrertyp Sie einsetzen: Körnen Sie die Bohrstelle vor Beginn der Arbeit unbedingt an – sonst können die Schneiden des Bohrers nämlich gar nicht ins Material eingreifen. Die Folge: Der Bohrer gleitet ab und beschädigt die Oberfläche des Werkstücks.
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