Alte Tischleuchte anschließen
Mit einem Kunstgriff haben wir eine sehr alte Leuchte zu neuem Leben erwecken können. So können auch Sie eine Lampe reparieren.
Viele Gegenstände muss man nicht entsorgen. So war es auch bei unserer Leuchte. Wir konnten die Lampe reparieren. Und das obwohl die kleine Tischleuchte vermutlich mehr als 100 Jahre alt ist. Denn sie stammt aus der Epoche des Jugendstil – die Nutzung der Elektrizität war damals noch nicht einmal so alt wie heute das Internet. Daher ist es auch kein Wunder, dass die Lampe nicht mehr den aktuellen Anforderungen der elektrischen Sicherheit genügt.
Die nur zweiadrige Zuleitung erlaubt keine Absicherung des metallenen Gehäuses gegen ein Berühren der gefährlichen Spannung im Schadensfall – und genau diese Gefahr wurde dem Besitzer dieser leuchtenden Rarität eines Tages unvermittelt bewusst, als er die Leuchte einschalten wollte. Denn die Umhüllung der an der Fassung angeschlossenen Adern hatte sich allmählich aufgelöst und stellte ihre isolierende Wirkung unvermittelt ein: Aua! Damit Ihnen so etwas nicht passiert, zeigen wir Ihnen wie Sie eine Lampe reparieren können. Die genaue Anleitung finden Sie in der Bildergalerie >>
Anleitung: Lampe reparieren
Eine neue Zuleitung in eine ältere Lampe einzuziehen ist eigentlich kein Problem – daher hatten wir auch in diesem Fall zunächst einfach an einen Tausch – und damit an eine recht einfache Reparatur – gedacht. Doch beim Zerlegen wurde sehr schnell klar, dass es dabei Probleme gibt. Denn für eine dreiadrige Leitung ist der Hals der Lampe zu dünn, auch kann der in einem Elektrogerät mit berührbarer leitfähiger Oberfläche erforderliche Schutzleiter nicht sinnvoll an der Fassung angeschlossen werden. Mit den herkömmlichen Mitteln der Elektroinstallation war es daher kaum möglich, diese Leuchte in einen nach VDE-Vorschriften zulässigen betriebsfähigen Zustand zu versetzen – was also tun?
Unsere Lösung bestand darin, die Leuchte einfach auf einen Betrieb mit ungefährlicher 12-Volt-Kleinspannung umzurüsten und damit die strengen Vorgaben für eine Nutzung mit Haushaltsstrom zu umgehen. Die dreiadrige Netzleitung führt daher nur bis in den Sockel der Lampe zu einem kleinen Transformator – auch als „LED-Treiber“ angeboten. Von hier führt wie im Originalzustand eine zweiadrige Zuleitung zur Fassung mit integriertem Drehschalter – nur eben mit 12 Volt statt 230 Volt. Da keine Gefahr durch mangelnde Isolation besteht, konnte der alte Drehschalter sogar weiter in Funktion bleiben und erlaubt eine originalgetreue Nutzung. Um den Originalzustand möglichst wenig zu verändern, haben wir die Anschlüsse der verwendeten LED-Steckfassung an die Kontaktpole der alten Schraubfassung gelötet und die kleine Fassung mit Heißkleber in die Fassung eingeklebt – so kann die Veränderung sogar wieder vollständig rückgängig gemacht werden. Mit einem LED-Leuchtmittel mit 2,4 Watt Leistung wird in etwa die Helligkeit einer 30-Watt-Glühbirne erreicht – für die kleine Leuchte ist dies völlig ausreichend.
Praxistipp: Da die LED nur wenig Wärme abstrahlt, hält die Verklebung mit Heißkleber auch dauerhaft, bei höheren Lichtleistungen sollten Sie allerdings auf einen anderen Klebstoff ausweichen, da sich der thermoplastische Heißkleber auch schon unterhalb seiner Verarbeitungstemperatur verformt.
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