Reparatur: Ventilator dreht sich nicht mehr
Fehlt elektrischen Motoren die Schmierung, können sie festlaufen und – falls es zu einem längeren Stillstand kommt – sogar durchbrennen. Eine gründliche Reinigung und etwas Öl können helfen, eine teure Reparatur des Ventilators zu vermeiden.
Dreht sich der Motor Ihres Ventilators nur noch langsam oder kommt die Drehzahl nach dem Einschalten erst nach einer gewissen Betriebszeit auf Touren? Dann sind die Motorlager vielleicht nach vielen Jahren nicht mehr ausreichend geschmiert und sollten einmal eine „neue Ölung“ erhalten. Dreht sich der Motor gar nicht mehr, dann ist das Öl in den Lagern eventuell verharzt und damit unbeweglich geworden – es könnte aber auch der Kondensator des Geräts defekt sein. Dann ist es höchste zeit, den Ventilator zu reparieren!
Antrieb reinigen
Versuchen Sie bei einer Blockade nicht, den Ventilator durch wiederholtes oder längeres Einschalten wieder zum Leben zu erwecken! Denn dann könnte eine Motorwicklung durchbrennen und das Gerät umgehend in Elektroschrott verwandeln – ein Tausch des Motors ist ziemlich sicher unwirtschaftlich. Die Anleitung oben in der Bildergalerie zeigt stattdessen, wie Sie den Ventilator selbst reparieren können:
Demontieren Sie zunächst den Schutzkorb und versuchen Sie, die Luftschraube per Hand in Drehung zu versetzen. Ist dies nur mit höherer Kraft möglich, sind die Lager trocken oder das Lagerfett ist verharzt – dann sollten Sie den Antrieb reinigen (sie Arbeitsfolge oben). Bewegt sich der Rotor leicht, könnte der Kondensator durchgebrannt sein (siehe Fotofolge, Abschnitt Ventilator reparieren: Kondensator tauschen).
Meist hilft ein Reinigungsmittel
Eine Verdickung des Schmiermittels kann über einen längeren Zeitraum erfolgen. Durch Oxidation mit Sauerstoff und anschließende Polymerisation (Vernetzung) der im Öl enthaltenen ungesättigten Fettsäuren dickt der Schmierstoff ein, weil sich lange Molekülketten bilden – das Öl „verharzt“. Dieser Effekt kann so stark werden, dass sich mechanische Bauteile nicht mehr bewegen lassen und man den Eindruck gewinnt, die Teile seien mechanisch blockiert. Reagieren Sie dann schnell, um eine endgültige Beschädigung und dann teure Reparatur des Ventilators zu vermeiden. Um die Verhärtung zu beseitigen, werden die Bauteile am besten demontiert und gründlich gereinigt – etwa mit WD-40, das neben einer leichten Schmierwirkung vor allem reinigende und wasserverdrängende Eigenschaften aufweist.
Nach dem Behandeln betroffener Verbindungen ist eine Pause fällig, denn das Reinigungsmittel sollte bei der Ventilator-Wartung wenigstens eine halbe Stunde einwirken – bei hartnäckigen Verschmutzungen auch länger. Mit Zellstoff können Sie zwischendurch angelöste Bereiche entfernen und das Mittel dann noch einmal auftragen. Bei der anschließenden Montage des reparierten Ventilator-Antriebs etwas Fett an die Lager geben (zum Beispiel Lagerfett für Fahrräder) oder die Führungen mit harzfreiem Sprühöl behandeln.
Kondensator austauschen
Ventilatoren, Pumpenantriebe und zum Beispiel Rohrmotoren an Markisen werden oft mit Kondensatormotoren angetrieben – Drehstrommotoren, die mit einem Kondensator an Wechselspannung betrieben werden können. Dabei wird der Kondensator benötigt, um die nötige Phasenverschiebung im Magnetfeld zu erzeugen – deshalb werden diese Motoren auch als Asynchronmotoren bezeichnet. Sie gelten als sparsam und robust, können aber nur ein begrenztes Drehmoment aufbringen.
Direkt zur Bauanleitung
Fällt der Kondensator aus, bleibt der Motor stehen – daher gerät dieses alterungs-sensible Bauteil schnell in Verdacht, wenn das Gerät seinen Dienst einstellt. Freilich können auch andere Probleme zu einem Stillstand führen, wenn es zum Beispiel durch einen Defekt an Zuleitung, Schaltern oder Lötverbindungen zu einer Unterbrechung in der Spannungsversorgung gekommen ist. Daher ist es sinnvoll, die Stromwege mit einem Multimeter auf Durchgang zu überprüfen. Achten Sie beim Ersatz des Kondensators im Ventilator auf die technischen Daten, vor allem die Kapazität – angegeben in Mikro-Farad (μF). Die Spannung muss mindestens der Betriebsspannung entsprechen (bei Netzstrom zum Beispiel 230 Volt). Die meist verwendeten Standard-Bauformen kosten nur wenige Euro – so können Sie selbst Ihren Ventilator reparieren, Geld sparen und die Umwelt schonen, weil weniger Elektroschrott anfällt!
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