Klicklaminat verlegen
Laminat selbst verlegen ist nicht schwer. Die Klickverbindungen moderner Laminatböden erleichtern das Laminatverlegen enorm. Im Prinzip können Sie auch alleine das Klicklaminat verlegen – eine zweite Person als Helfer ist aber praktisch und unterhaltsamer!
Checkliste Werkzeug
Bleistift
Distanzkeile
Hammer
Laminatschneider
Multitool
Schlagklotz
Schreinerwinkel
Zugeisen
Laminatboden gibt es schon lange. Die Revolution besteht aus einem Klick: Seitdem die einzelnen Laminat-Elemente nur noch ineinander gesteckt und nicht mehr verleimt werden müssen, gerät die mühsame Raumverschönerung zum machbaren Tagesprojekt. Schwächen aus den Anfängen wie die mangelnde Trittschalldämmung oder der unschöne Klang der Laminatböden beim Darüberlaufen, der den Bodenbelag gleich als Imitat verriet, sind Vergangenheit! Die Dämmung ist perfektioniert, es gibt Böden für Feuchträume und welche, die die Holznachbildung durch eine Prägung fühlbar werden lassen.
Laminat: Vielschichtig und Robust
Laminat besteht in seinem Kern aus der Trägerplatte (D). Diese setzt sich entweder aus dem Holzwerkstoff MDF (mitteldichte Faser) oder HDF (hochdichte Faser) zusammen. Letztere ist weitaus robuster und stabiler als eine MDF-Platte. Auf der Unterseite der Trägerplatte ist eine spezielle Schicht aufgebracht, die meistens aus Phenolharz besteht und verhindert, dass Feuchtigkeit in das Laminat eindringt und sich die einzelnen Elemente verziehen. Oft sind die Elemente extra mit einer Trittschallfolie (E, hier aus Naturkork) ausgerüstet.
Auf der Oberseite der Trägerplatte wird das Fotopapier (B) aufgebracht (bei hochwertigem Laminat zusätzlich auf einer flexiblen Korkschicht C aufkaschiert), auf das das jeweilige Laminatdekor aufgedruckt ist. Zum Schutz dieser Folie wird sie mit einer transparenten Melaminharzschicht (A) versehen. So ist das Laminat gegen Kratzer oder Feuchtigkeit bestens geschützt.
Beim Klicklaminat besitzen die Trägerelemente jeweils an einer Stirn- und einer Längsseite eine Nut bzw. eine Feder. Die Feder ist ein kleiner Vorsprung, der in die Nut bzw. den Falz der vorher verlegten Paneele gesteckt wird. Je nach Produkt setzt man die Elemente schräg oder gerade ineinander.
Laminat-Qualität erkennen
Laminat ist natürlich nicht gleich Laminat. Es gibt außer Preis- auch Qualitätsunterschiede. So sollten die Paneele mindestens sechs Millimeter stark sein, besser noch acht oder mehr. Praxistipp: Orientierung geben auch die verschiedenen Nutzungsklassen. Nach EU-Norm sind für den Privatbereich die drei Beanspruchungsklassen 21, 22 und 23 definiert. Dabei gilt: Je höher die Zahl, desto robuster der Boden.
Klicklaminat verlegen
Bevor es losgeht, das Laminat zu verlegen, lassen Sie die ungeöffneten Laminat-Pakete zwei Tage in dem Zimmer liegen, in dem der Laminatboden verlegt werden soll. So kann sich das Laminat dem Raumklima perfekt anpassen und es kommt später nicht zu vermeidbaren Beulen durch temperaturbedingte Längenausdehnung im Laminat.
Anschließend geht es ganz schnell! Legen Sie zunächst eine Trittschallfolie aus und legen Sie die ersten Bretter an der Wand entlang – abgetrennt von der Wand durch 10 bis 14 mm starke Keile. Das folgende Laminat stecken Sie nun einfach mit der Feder in die Nut und befestigen es gegebenenfalls mithilfe eines Schlagklotzes. Randelemente schneiden Sie wie gehabt mit der Stichsäge zu.
Fotos: Pavel Strnad, Draksal Fachverlag
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