Wie gefährlich sind Hornissen wirklich?
Über Hornissen gibt es viele Mythen und Missverständnisse: Ist der Stich einer Hornisse wirklich tödlich? Wann sind Hornissenstiche gefährlich und wie schützt man sich vor dieser Wespenart? Hier erfahren Sie es.
"Sieben Hornissenstiche töten ein Pferd", so glaubt es der Volksmund. "Drei Hornissenstiche töten einen Erwachsenen, zwei ein Kind", schürt Unwissen die Angst vor den gelb-schwarzen Insekten. Dabei sind Hornissen recht friedliche Gesellen, die wie andere Wespen auch durchaus nützliche Arbeiten im Garten verrichten.
Gefahr durch Hornissenstich gering
Hornissen haben zu Unrecht einen so schlechten Ruf: Sie ernähren sich überwiegend von Insekten, Raupen und Pflanzensäften und begegnen dem Menschen eher friedlich bis gleichgültig. Aggressiv wirkt auf uns Menschen oft das Geräusch ihres Flügelschlags und die schiere Größe (bis zu 40 mm) der heimischen Wespenart (Vespa crabro). Meist flüchtet die Hornisse beim Kontakt mit Menschen selbst oder versucht sich mit ihren Beißwerkzeug Respekt zu veschaffen. Nutzt die Hornisse ihren Stachel zur Verteidigung, fühlt sie sich akut und massiv bedroht.
Auch das Gift der Hornisse ist im Vergleich zu dem von Bienen und anderen Wespenarten nicht toxischer. Allerdings hat sie einen größeren und längeren Stachel und ihr Gift enthält mehr von dem Botenstoff Acetylcholin, der uns den Hornissenstich schmerzhafter empfinden lässt.
Wie viele Hornissenstiche sind gefährlich?
Für einen Menschen wird das Gift erst bei etwa 500 bis 1.000 Hornissenstichen gefährlich! So viele Hornissenstiche auf einmal sind aber höchst unwahrscheinlich – selbst ein ganzes Hornissen-Volk misst durchschnittlich 500 Insekten! Zwischen Mitte August und Mitte September ist der Hornissenschwarm am größten: Etwa 400 bis 700 Tiere bevölkern dann das rund 60 cm große Hornissennest.
Haben die Hornissen ihr Nest in unmittelbarer Nähe zu Ihrem Schlafzimmerfenster oder der Terrasse gebaut, dürfen Kammerjäger das Hornissennest umsiedeln, um eine Gefährdung durch Hornissenstiche zu vermeiden. Versuchen Sie niemals selbst, Hornissen zu bekämpfen, die Tiere wechseln in den Verteidigungsmodus und werden dann gefährlich. Außerdem stehen die nützlichen Insekten unter Naturschutz. Das Töten von Hornissen kann mit hohen Geldbußen geahndet werden.
Was tun bei Hornissenstich?
Für den gesunden Menschen bedeutet ein Hornissenstich keine besondere Gefahr: Symptome wie bei anderen Insektenstichen auch (Schwellungen und Rötungen der Einstichstelle, Jucken/Brennen) sind normal. Wer nach dem Hornissenstich Übelkeit, Schwitzen, Schwindel oder Atemnot verspürt, sollte schnell einen Arzt aufsuchen, um eine hyperallergische Reaktion zu behandeln. Damit Sie wissen, wovon Sie gestochen wurden, zeigt das Video die 5 gängisten Insektenstiche und deren Unterschied:
Was sollte man tun, wenn einen eine Hornisse gestochen hat?
- Zuallererst den Stachel entfernen – falls die Hornisse ihn nicht selbst wieder aus der Haut gezogen hat.
- Anschließend Einstichstelle desinfizieren.
- Kühl-Pads und Eiswürfel können Schwellung und Juckreiz mindern.
- Spezielle Salben aus der Apotheke unterstützen die Heilung.
- Auch Heilerde vermag den Juckreiz und die Schwellung erträglich zu machen.
- Praxistipp: Vergleichsweise neu ist die Behandlung von Insektenstichen mit Wärme! Durch die Hitzebehandlung werden Eiweiße im Insektengift unschädlich gemacht.
Mehr Informationen, wie Sie Hornissenstiche richtig behandeln, finden Sie hier >>
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