Home office
Mit Homeoffice umschreiben wir alle beruflichen Tätigkeiten, die wir von Zuhause aus erledigen. Was es beim Arbeiten im Home Office zu beachten gibt, wie Sie den Arbeitsplatz im Heimbüro am besten einrichten und welche Vorteile und Nachteile mit der Arbeit im Homeoffice einhergehen, erfahren Sie hier.
Heimbüro, häuslicher Arbeitsplatz, beruflich genutztes Arbeitszimmer – sperrig klingen die Worte, die bislang das Arbeiten zuhause umschrieben haben. Mit "Home Office" haben wir seit der Corona-Pandemie 2020 eine neue Vokabel in den Wortschatz aufgenommen – und dabei ein Wort geschaffen (wie etwa auch Handy), dass es selbst im englischen gar nicht gab! In England sagt man schlicht "working from home", wenn man statt im Büro im heimischen Arbeitszimmer für die Firma arbeitet. Mit "home office" bezeichnen die Briten schlicht ihr Innenministerium!
Arbeiten von zuhause: Home Office als Teil der neuen Arbeitswelt
Zunächst wurde jeder Mitarbeiter, der von zuhause aus arbeiten konnte, mit seinem Laptop heimgeschickt, um während des ersten Corona-Lockdowns im März 2020 die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Mittlerweile haben wir mehr Übung in der Organisation unserer Arbeit im Home Office. Es zeichnet sich ab, dass das Arbeiten von Zuhause auch über die Pandemie hinaus ein Teil unserer Arbeitswelt bleiben wird. Ob ein Recht auf Home Office sinnvoll ist, welche Kosten für das Arbeitszimmer steuerlich abgesetzt werden können und wie wir unsere Arbeit im Home Office zukünftig organisieren, um produktiv und zufrieden zu arbeiten, wird sich mit der Zeit zeigen.
Arbeit im Home Office organisieren
Schon jetzt sollte jeder darüber nachdenken, der von zuhause arbeiten muss / kann, wie er sich eine gute Arbeitsatmosphäre im Home Office schafft! Die technische Ausstattung im Home Office ist dabei entscheidend: Die allermeisten Arbeitnehmer dürfen ihre Hardware aus dem Büro (Laptop, Monitore, Tastatur, Maus, ...) mit nach Hause nehmen. Aber bei Scanner und Drucker wird es schon eng – den Telefon- und Internetanschluss zahlt derzeit noch meist der Arbeitnehmer aus eigener Tasche.
Aber auch im Home Office gelten Regeln: etwa zur Erreichbarkeit des Mitarbeiters. Doch weil im Home Office die Grenze zwischen Beruf und Privatleben zunehmend verschwimmt, sind auch Vorkehrungen wichtig, damit die Arbeit zu Hause nicht ausufert. Viele Tipps zur Arbeit im Home Office haben wir in einem eigenen Beitrag für Sie zusammengestellt.
Home Office: Vorteile vs. Nachteile
Was für Freiberufler ein alter Hut ist, hat viele Arbeitnehmer am Anfang überfordert: die Arbeit im Home Office. Die Arbeit musste neu organisiert, zum Teil die Kinder parallel betreut werden. Mittlerweile haben sich viele ihr eigenes kleines Heimbüro eingerichtet und schätzen es, von zu Hause aus arbeiten zu können. Neben mehr Selbstbestimmung und Flexibilität bietet der Arbeitsplatz in der eigenen Wohnung auch weitere Annehmlichkeiten. Welche Vorteile das Home Office noch bietet, erfahren Sie hier:
- Weil der Schreibtisch in der eigenen Wohnung statt im Büro steht, können Sie sich ihr Home Office einrichten, wie es IHNEN gefällt: Von der Wandfarbe über die Möbel im Home Office bis zu den Topfpflanzen und Familienbildern, die auf dem Schreibtisch stehen – richten Sie den Arbeitsplatz im Home Office nach Ihren Wünschen ein!
- Die freiere Zeiteinteilung ist für viele Arbeitnehmer im Home Office ein großer Vorteil: Die Arbeitszeit flexibel planen zu können – etwa um mittags gemeinsam mit den Kindern essen zu können – ist jetzt möglich. Die längeren Pausen kann man durch vor und nach der Kernarbeitszeit durch konzentriertes Arbeiten (etwa E-Mails beantworten) ausgleichen.
- Die Arbeit im Home Office wird oft als produktiver wahrgenommen, weil die vielen kleinen Unterbrechungen aus dem Büro fehlen: Kein Kollege, der mal eben auf dem Weg zur Teeküche auf einen Plausch anhält, kein aufgezwungener Small-Talk am Kopierer, kein störender Lärmpegel im Großraumbüro, der einen vom konzentrierten Arbeiten abhält!
- Pausen sind echte Pausen: Wer konzentriert arbeitet, muss sich auch Ablenkung & Zerstreuung gönnen, um leistungsfähig zu bleiben. Im Home Office kann man die Pause nutzen, um kurz mit dem Hund zu tollen, fünf Minuten am Gartenteich zu entspannen oder schnell einen gesunden Smoothie zuzubereiten, der den Energie-Kick für die nächsten Aufgaben gibt.
- Home Office erspart Stress: Weil der Weg zur und von der Arbeit entfällt, erleben viele Arbeitnehmer die Arbeit zuhause als weniger stressig. Kein Stau mehr, keine Hektik im Verkehr mehr, keine zeitraubende Pendlerfahrten mehr! Und Kosten sparen Sie durch die Arbeit zuhause auch: Schon ein Home-Office-Tag pro Woche reduziert die Kosten (für Sprit, Kfz-Versicherung, Arbeitskleidung, Kantinenessen, ...) spürbar.
- Auch die Kleiderfrage wird im Home Office etwas lockerer gehandhabt als im Büro: Barfuß im Sommer, Wollsocken im Winter? Kein Problem im Home Office – sieht ja keiner!
Praxistipp: Für Video-Calls sollte der Dresscode aber weiterhin angemessen seriös wirken.
Trotz aller Freiheiten: Das Home Office kann auch belasten. Wer zuhause arbeitet, muss deutlich mehr Eigenverantwortung und Disziplin aufbringen, um seinen Job zufriedenstellend zu erfüllen. Jahrelang eingeübte Prozesse müssen angepasst, die Kommunikation mit dem Team nachjustiert, Hausarbeit und Kinderbetreuung neu organisiert werden. Arbeiten im Home Office bringt auch Nachteile mit sich:
- Home Office bleibt Arbeit! Wer ständig (für Kunden) erreichbar sein muss, genießt vielleicht nur wenige Freiheiten mehr als im Büro. Auch Musik im Hintergrund ist bei Video-Calls nicht angemessen. Im Jogging-Anzug auf der Couch hocken, signalisiert dem Chef nicht zwingend, dass Sie fokussiert an Ihren Aufgaben arbeiten.
- Leider eignet sich nicht jeder Arbeitsplatz fürs Home Office: Aber auch klassische Büro-Angestellte merken früher oder später, dass es ein Nachteil sein kann, wenn der Austausch im Büro völlig durch Video-Meetings ersetzt wird, aber die Chance zu schnellen persönlichen Absprachen und der informelle Flurfunk fehlen.
- Auch kann die Arbeit im Home Office psychisch belasten, etwa weil man sich sehr alleingelassen mit den Aufgaben fühlt oder einem der Kontakt mit den Kollegen fehlt.
- Negativ schlägt derzeit noch zu Buche, dass viele Fragen zu den Kosten fürs Home Office noch ungeklärt sind: Wer zahlt für Strom, Heizung und Internetanschluss, wenn ich zuhause arbeite? Muss der Arbeitgeber mir einen höhenverstellbaren Schreibtisch und einen ergonomischen Schreibtischstuhl fürs Homeoffice bezahlen?
- Die einen loben die gestiegene Konzentration im Home Office, anderen fällt es aber schwer, sich zu konzentrieren, wenn z. B. Kinder im Haushalt leben oder auch Partner oder Mitbewohner von zuhause arbeiten, ohne dass jeder ein eigenes Arbeitszimmer zur Verfügung hat. Auch die Ablenkung durch Privates (Anrufe, Wäsche, Hausarbeiten, ...) kann im Home Office schnell übermachtig werden.
- Schwierig ist aber auch, dass die Annehmlichkeiten im Home Office schnell dazu führen, dass man länger und mehr arbeitet: Der Beruf drängt sich immer mehr ins Privatleben und beansprucht Zeit, die eigentlich der Familie und der Freizeit gehören sollten!
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