Die richtige GK-Platte für den Trockenbau
Gipsplatten für alle Fälle: Vor allem Gipskartonplatten ist ein beliebtes Produkt. Manch einem dürfte es aber gar nicht klar sein, dass es etliche Varianten von Gipskartonplatten für verschiedene Einsatzzwecke gibt. Wir geben einen Überblick.
Eine graue Ausbauplatte ist preiswert und auf den ersten Blick stabil. Und so setzt sie manch einer im kompletten Haus ein, mitunter sogar in der Garage oder komplett im Freien. Das allerdings verkraften diese Platten nicht, sie werden feucht, quellen auf und brechen auseinander. Gleiches passiert im Bad, wenn man sie dort verwendet.
Gipskartonplatten für Feuchträume
Viele werden wissen, dass man hier grüne Gipskartonplatten einsetzt. Diese imprägnierten Platten verkraften Feuchtigkeit schon recht gut, sollten im Spritzwasserbereich aber stets mit einem Dichtanstrich versehen werden, bevor die Fliesen folgen. Diese wiederum machen zwei Lagen aus 12,5 mm starken Platten erforderlich. Erstaunlicherweise empfehlen Hersteller dies auch bei stabileren, faserverstärkten Gipskartonplatten oder bei Gipsfaserplatten, die komplett aus einem Gips-Zellulose-Gemisch bestehen – unter Fliesen stets zweilagig beplanken!
Praxistipp: Auch Dichtanstriche sollte man sich im Duschbereich nirgends sparen. Höchstens bei Zementbauplatten kann man auf der Fläche schon mal darauf verzichten. Fugenbereiche allerdings sollten selbst hier mit Dichtband und Dichtanstrich geschützt werden.
Vergleich: Die besten Bauplatten für Bäder
- Gipskartonplatten:
Gipskarton besteht aus Gips, Fasern zur Armierung und einer Kartonummantelung aus Kraftpapier. Diese äußere Ummantelung trägt wesentlich zur Stabilität der Platten bei. In Feuchträumen muss die Ummantelung imprägniert sein, erkennbar meist an einer Einfärbung, z. B. grün. Verwendet man normale, meist graue Platten, dringt durch Fliesenfugen Feuchtigkeit ein, wodurch sich die Ummantelung irgendwann auflöst und Nässe bis in den Plattenkern eindringt. Dann hilft nur noch eine Sanierung. In Spritzwasserbereichen empfiehlt sich stets ein abdichtender Anstrich vor dem Fliesenlegen, und die Platten sind saugfähig und müssen grundiert werden. Ansonsten sind sie diffusionsoffen und feuchtigkeitsregulierend. Unter Fliesen empfiehlt sich eine zweilagige Beplankung.
Kosten: etwa 3-8 Euro pro qm - Gipsfaserplatten:
Gipsfaserplatten kommen ohne eine schützende, aber empfindliche Ummantelung aus. Sie bestehen komplett aus einem Gips-Zellulosefaser-Gemisch. Die Zellulosefasern gewinnt man überwiegend in einem Recyclingverfahren aus Altpapier. Die natürlichen Rohstoffe werden gemischt und nach Zugabe von Wasser unter hohem Druck ohne weitere Bindemittel zu Platten gepresst, getrocknet und mit einem Wasser abweisenden Mittel imprägniert. Durch Wasser reagiert der Gips, durchdringt und umhüllt die Fasern. Gipsfaserplatten sind so robuster und feuchteunempfindlicher als Gipskarton. In Spritzwasserbereichen empfiehlt sich dennoch ein abdichtender Anstrich, ansonsten stets eine Grundierung vor einer Beschichtung. Die Platten sind wie Gipskarton diffusionsoffen und feuchtigkeitsregulierend.
Kosten: etwa 4-8 Euro pro qm - Zementbauplatten:
Zementbauplatten bestehen aus Zement, Füllstoffen und Fasern zur Armierung. Sie sind feuchteunempfindlich und bilden deshalb einen idealen Untergrund im Badezimmer. Sie sind allerdings oft nochmals schwerer als Gipsplatten, zur Verlegung ist also Kraft erforderlich. Die zum Teil glatte, stets feste Oberfläche ist ggf. saugf hig und sollte dann grundiert werden (beachten Sie Herstellerhinweise). Ein abdichtender Anstrich im Spritzwasserbereich ist nicht zwingend erforderlich, aber gerade im Fugenbereich muss damit sowie durch Dichtbänder dennoch für Dichtheit gesorgt werden. Zementbauplatten sind sehr stabil, kaum feuchtigkeitsregulierend und frostbeständig. Manche Zementbauplatten haben auch einen Kern aus leichteren, zementgebundenen Komponenten, wodurch sie weniger wiegen.
Kosten: etwa 20-25 Euro pro qm
Welchen Vorteil bieten faserverstärkte Gipskartonplatten?
Zum einen muss hier der Brandschutz erwähnt werden, bei dem z. B. die in der Bildergalerie gezeigte Platte Top 2000 gut abschneidet. Zum anderen geht es um Schallschutz, wo eine Platte mit Hartgipskern wie die Diamant für viel Ruhe sorgt. Da diese Platte sich für Nassräume eignet, bietet sie dann mehr Schutz vor Dusch- und Spülgeräuschen – sowohl innerhalb des Bades vor einem Vorwandsystem als auch außerhalb, wenn z. B. die Wände der Dusche als Trockenputz mit diesen Platten ausgeführt werden.
Möchte man in Wohnräumen für Ruhe sorgen, kann man zu speziellen Schallschutzplatten wie dem Sonicboard greifen. Vielleicht stellt dieses Produkt auch in dem einen oder anderen Dachgeschoss eine gute Lösung dar, um Fluglärm auszusperren. Daneben gibt es für Decken spezielle Artikel wie Akustikplatten, die durch eine Lochung oder Schlitze Schallwellen bündeln und sozusagen „schlucken“. Hinsichtlich Schall sollte ohnehin jedem klar sein, dass hier vor allem feste Platten oder Steine helfen und gar nicht mal so sehr ein Dämmstoff.
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