Geranien überwintern
Geranien sterben auf heimischen Balkonen häufig einen viel zu frühen und unnötigen Tod. Was nämlich die wenigsten Hobbygärtner wissen: Die beliebten Balkonpflanzen sind mehrjährig und bei entsprechender Pflege winterhart. Wer seine Geranien überwintern will, bewahrt die Blumen nicht nur vor einem viel zu frühen Tod, sondern spart sich im Frühjahr auch den Neukauf.
Geranien begeistern uns den ganzen Sommer mit ihren üppigen Blüten. Deswegen gehören sie wohl auch zu den beliebtesten Pflanzen in unseren Balkonkästen. Wer sie dieses Jahr vor dem Tod bewahren möchte, sollte die Geranien überwintern. Was bei der Überwinterung von Geranien beachtet werden muss und wo die beliebte Sommerblume ihr Winterquartier beziehen kann, das erfahren Sie hier.
Warum Geranien überwintern?
Die Geranie ist nur eine der vielen Pflanzen, die man im Winter überwintern muss. Doch was ist der Grund? Dafür muss man etwas weiter ausholen. Denn die mehrjährige Balkonpflanze, die wir kaufen und pflanzen, sind meistens gar keine Geranien. Botanisch gesehen handelt es sich um Pelargonien. Diese gehören aber eigentlich nicht (mehr) zu der Gattung Geranium. Da sie früher in der selben Gattung waren, hat der Volksmund den Begriff Geranie beibehalten. Die Pelargonie stammt ursprünglich aus Südafrika. Dass diese im Winter bei uns eingeht, ist also keine Überraschung. Doch keine Sorge: Sie können auch Pelargonien überwintern.
Wann Geranien überwintern?
Pelargonien stecken leichten und kurzen Frost im Winter locker weg. Bis -5 Grad Celsius ist die Kälte im Garten für sie kein Problem. Fallen die Temperaturen jedoch dauerhaft darunter, ist der richtige Zeitpunkt, um die Geranien zur Überwinterung reinzuholen. Meist ist das spätestens Ende Oktober/Anfang November der Fall. Achten Sie aber darauf, die Pflanze nicht zu früh zu überwintern. Denn werden sie zu früh überwintert, fördert das einen Schädlingsbefall oder das zu frühe Austreiben.
Praxistipp: Wenn Sie zu spät dran sind und durch den ersten Frost bisher nur die Blätter erfroren sind, müssen Sie die Pflanze nicht gleich wegwerfen. Solange der Stängel noch intakt ist, treibt die Pflanze nach dem Winter aus.
Wie werden Geranien winterhart gelagert?
Das ideale Winterquartier für die Sommerpflanzen ist hell mit Temperaturen zwischen 5 und 10 °C. Vor der Einquartierung benötigen Pelargonien einen starken Rückschnitt. Bis auf etwa drei verdickte Knoten pro Trieb sollte nichts stehen bleiben. Entsprechend wenig Wasser benötigen die Gartenpflanzen beim Überwintern. In Ihren dicken Stämmen speichern sie genug Wasser bis zum Frühjahr. Um Wurzelfäule zu vermeiden, lassen Sie die Pflanzen daher lieber auf dem Trockenen stehen, anstatt sie versehentlich zu ertränken.
Überwinterung von Geranien: Wann und wie muss ich Geranien zurückschneiden?
Anders als viele andere Pflanzen muss man die Pelargonien erst für die Überwinterung vorbereiten. Dazu gehört das Austopfen und der Rückschnitt. Zuerst lösen Sie die Pelargonien mit einer Schaufel vorsichtig aus dem Blumenkasten. Dann schütteln Sie die überschüssige Erde vom Ballen. Achten Sie darauf, möglichst wenige Wurzeln zu beschädigen. Nun müssen Sie alle Triebe auf max. 10 cm zurückschneiden. Lassen Sie min. an jedem seitlichen Trieb 2-3 Knoten stehen. Versuchen Sie dennoch, viele Blätter zu entfernen. So wird die wurzelnackte Geranie weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Die entfernten Triebe können Sie aufbewahren und daraus Stecklinge ziehen. So können Sie Ihre überwinterte Geranie vermehren.
Praxistipp: Sie haben genug Platz? Dann können Sie die Sommerpflanze auch mit dem Topf ins Winterquartier stellen.
Wo Geranien überwintern?
In einem Topf mit Sand-Erde-Mischung überwintern die Balkonpflanzen bevorzugt in einem kühlen Gewächshaus (Kalthaus), doch auch ein Keller, der Blumenkasten oder ein kühler Flur können als Winterquartier dienen. Wenn Sie keinen kühlen Standort haben, können die Pflanzen zur Not auch im warmen wie z.B. der Wohnung überwintern. Da die höheren Temperaturen das Wachstum anregen, brauchen sie dann mehr Licht. Bei niedrigeren Temperaturen brauchen sie weniger Licht.
Wie überwintert man Geranien im Topf?
Bleiben die Blumenkästen im Garten oder auf dem Balkon stehen, können die aus Afrika stammenden Balkonpflanzen dort natürlich nicht überwintern. Allerdings stellt sich häufig die Frage, ob man die Pflanzen mitsamt Blumenkasten einfach ins Winterquartier verfrachten kann. Grundsätzlich können Sie auf diese Weise Ihre Geranien überwintern. Umgetopft werden sie schließlich so oder so erst im Frühjahr. Einzige Ausnahme: Wenn sie sich mit Blumen einen Kasten teilen, die sowieso entfernt werden müssen, sollten auch die Pflanzen vor der Überwinterung in neue Erde umgetopft werden. Zur Überwinterung im Blumenkasten stellen Sie sie einfach an einen kühlen und hellen Ort. Die Temperatur sollte zwischen 5-10 °C liegen. So treiben sie nicht zu früh aus. Der Dachboden, der Keller oder die Garage sind meistens ideal. Gießen sollten Sie die Pelargonien dann nur selten mit wenig Wasser, so dass sie nicht austrocknen.
Praxistipp: Sie können Ihre Geranien auch einfach vergraben. An geschützter Stelle können die Pflanzen in einer 60 cm tiefen Grube mit Herbstlaub bedeckt gelagert werden. Anschließend legen Sie eine Styroporplatte als Regenschutz auf und bedecken sie mit Erde.
Geranien im Gewächshaus überwintern
Besonders fürs Gewächshaus ist die dritte Möglichkeit geeignet. Beginnen Sie zuerst wieder mit den Vorbereitungen: auspflanzen, zurückschneiden, Erde abschütteln. Dann machen Sie Luftlöcher in eine Tüte (z.B. Frischhaltetüte) und setzen den Wurzelballen in die Tüte. Nun befestigen Sie ihn mit einem Gummi oder etwas Schnur und hängen ihn kopfüber auf. So muss die hängende Geranie auch an einem dunklen und kühlen Ort stehen. Das Gewächshaus oder aber auch der Keller bieten dann einen guten Schutz gegen den Frost.
Geranien überwintern im Keller
Obwohl Pelargonien bevorzugt hell im Winter stehen, können sie unter bestimmten Umständen auch in einem dunklen Keller überwintert werden. Das ist besonders dann praktisch, wenn Sie nicht genug Platz für die Blumenkästen haben. Die Vorbereitungen sind natürlich genauso wie sonst auch. Die Pflanze ist zurückgeschnitten und ausgepflanzt? Wenn Sie nun die Erde gründlich abgeschüttelt haben und die Pflanze etwas trocknen lassen, können Sie die Pflanze in Zeitungspapier einwickeln. Wichtig hierbei: Wenn sie an einem dunklen Ort steht, muss es an einem kühlen Platz sein, ansonsten treiben die Blumen vorzeitig aus. Die 10 °C sollten also nicht überschritten werden.
Geranien in der Wohnung überwintern
Als letzte Möglichkeit bietet sich die Wohnung an. Hier kann die Gartenpflanze überwintern, wenn Sie keinen Keller, Dachboden, Flur oder ein Gewächshaus haben. Dazu topfen Sie die Pelargonien aus und geben etwa 3-4 in einen Tontopf. Jetzt bedecken Sie die Wurzelballen mit einem Sand-Erde-Gemisch und halten Sie feucht. Da es in der Wohnung recht warm ist, braucht die Pflanze nun viel Licht. Am besten geeignet ist ein Nebenraum, der nicht so häufig genutzt wird. Hier sind die Temperaturen für die Pflanze angenehmer und sie wird nicht von plötzlichen Schwankungen (z.B. durch Lüften) überrascht. So braucht sie nur wenig Wasser.
Winterharte Geranien: Wann wieder raussetzen?
Im Vor-Frühling müssen die überwinterten Pelargonien rechtzeitig umgetopft werden: Frische Blumenerde und an einem warmen, hellen Standort (Frühbeet, Gewächshaus, Fensterbank) bekommt die Pflanze schon bald neue Triebe und Blüten. Aus den schlafenden Augen entwickeln sich unter günstigen Bedingungen bald neue Austriebe. Ab Mitte Mai können die Pelargonien dann wieder in den Balkonkasten ausgepflanzt werden. Versorgen Sie die Pflanze mit Dünger und achten Sie darauf, dass sie nun viel Licht bekommt. So sparen Sie im nächsten Jahr viel Geld für neue Geranien, welches Sie besser in andere Pflanzen für Beet und Garten investieren können!
Foto: Fotolia
Das könnte Sie auch interessieren ...