Begonien überwintern
Begonien zählen als Topfpflanzen zu den Sorten, die sich Hobbygärtner meist jedes Jahr neu kaufen. Dabei können Sie Ihre Begonien überwintern – und das problemlos und ohne viel Aufwand. Wie Sie Begonien überwintern, zeigen wir hier.
Die mehrjährigen Begonien stammen ursprünglich aus dem tropischen Südamerika und vertragen daher keinerlei Frost. Mittlerweile blüht die Pflanze aber besonders in unseren Beeten und Töpfen. Damit Sie die Pflanzen nicht jedes Jahr aufs Neue kaufen und pflanzen müssen, können Sie die Begonien überwintern. Für die Überwinterung der Begonien sollten Sie bereits im Oktober sorgen, bevor die Temperaturen unter 0 Grad Celsius fallen.
Hilfreiche Tipps, wie Sie Pflanzen überwintern können, hält das Video oben bereit.
Begonien im Garten überwintern
Kann man Begonien im Winter draußen lassen? Egal ob Knollenbegonie (Begonia tuberhybrida) oder Hängebegonien (Begonia boliviensis), die meisten Begonien sind nicht winterhart und vertragen daher keinen Frost. Deswegen werden Sie auch meist nach nur einem Jahr entsorgt. Doch das muss nicht sein. Denn abgesehen von der Eisbegonie (Begonia semperflorens) sind Begonien mehrjährig.
Praxistipp: Entgegen den Erwartungen verträgt auch die Eisbegonie keinen Frost.
Also kann man Geld sparen und die Begonia einfach überwintern. Doch einfach so in den Garten pflanzen und überwintern können selbst die wenigen winterharten Begonien nur, wenn sie eine dicke Schicht aus Mulch, Reisig oder Laub bekommen. Und auch dann ist es nicht sicher, dass die Begonie den Winter im Beet unbeschadet übersteht. Denn gerade in sehr kalten Regionen mit niedrigen Temperaturen kann die Pflanze dem ersten Frost nicht immer standhalten. Daher ist es immer besser, wenn Sie sich für eine der zwei anderen Möglichkeiten entscheiden. Entweder Sie graben die Knollen aus oder Sie überwintern die Begonien im Topf.
Knollenbegonien überwintern
Bevor Sie Ihre Knollenbegonien überwintern und mühsam ausgraben, stellen Sie zunächst sicher, um welche Sorte es sich handelt. Die Begonia grandis und Begonia sinensis (Japan-Schiefblatt) sind zwei der wenigen als frostresistent bezeichneten Sorten. Richtig winterharte Begonien gibt es nicht. Aber diese Sorten sind zumindest bedingt winterfest und kommen mit leichtem erstem Frost zurecht. Bei ihnen können Sie sich das Ausgraben sparen. Ein Frostschutz aus Laub und Reisig bringt sie sicher durch den Winter. Die üblichen Knollen-Begonien überwintert wie folgt:
- Das Laub entfernen und die Triebe und andere oberirdische Pflanzenteile bis auf eine Handbreit über den Boden einkürzen.
- Knollenbegonien ausgraben und von Erde befreien.
- Eine Holzkiste mit Zeitungspapier auslegen und die Begonienknollen dort in grobkörnigem Sand einlagern.
Der frostfreie Keller, die Garage, die Werkstatt oder ein Gewächshaus eignen sich besonders gut als Winterquartier. Es sollte trocken, dunkel und frostsicher sein. Die Temperaturen sollten 10 °C nicht überschreiten, ansonsten treiben die Knollen zu früh aus. Befeuchten Sie die Knollen regelmäßig mit etwas Wasser, damit sie nicht austrocknen. Wenn Sie verfaulte Knollen finden, sollten Sie diese entsorgen.
Kann man Begonien im Topf überwintern?
Kübelpflanzen, die im Sommer im Garten oder auf dem Balkon stehen, müssen ebenfalls nicht ausgegraben werden. Sie kommen einfach mitsamt Topf ins Winterquartier. Sie schneiden sie auf etwa 2cm zurück und stellen Sie dann in ein Zimmer. Dieses sollte ähnliche Bedingungen erfüllen wie das Quartier der Knollen. Es sollte also ein frostfreier Raum um die 10 °C sein, bei dem die Begonien keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind. Außerdem sollte es ein Fenster haben, damit man eine zu hohe Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Lüften vermeiden kann. So beugt man Schimmel und Schädlinge vor. Dennoch sollten Sie die Begonien ab und zu etwas befeuchten, damit sie nicht austrocknen. Das Düngen können Sie im Winter pausieren.
Wie genau Sie Kübelpflanzen überwintern, sehen Sie in dem folgenden Video
Zimmer-Begonien überwintern
Neben den Garten-Begonien gibt es auch Zimmerbegonien (Elatior-Begonien), die man als Zimmerpflanze nutzen kann. Diese müssen zwar nicht überwintert werden, aber auch sie befinden sich in einer winterlichen Ruhephase. Einige Monate wird sie dann nicht blühen. Damit die Zimmerbegonie nächstes Jahr wieder ihre Blüten zeigt, bleibt Sie einfach im Zimmer stehen. Da das Wohnzimmer meist eher warm ist, eignet es sich nur bedingt. Der richtige Standort hat Temperaturen zwischen 16-18 °C. Das Schlafzimmer oder Treppenhaus ist besser geeignet. Ist es zu warm, braucht die Begonia auch mehr Licht. Deswegen sollten Sie Heizungsluft vermeiden. Auch direkte Sonneneinstrahlung mögen Begonien nicht. Ist es nicht hell genug, verliert die Pflanze viele Blätter. Wenn Sie keinen hellen Standort finden, kann zur Not eine Pflanzenlampe zum Einsatz kommen. Anstatt die Begonia zu gießen, können Sie sie befeuchten. Es geht nur darum, dass die Wurzeln nicht trocken werden. Aber Achtung: Zu viel Wasser verursacht Staunässe. Diese kann dafür sorgen, dass die Wurzeln faulen.
Begonien überwintern: Nach dem Winter
Ab Februar werden die Knollenbegonien zunächst mit dem Blattansatz in einen Topf gepflanzt. An einem warmen und hellen Platz mit einer regelmäßigen Wasserzufuhr, sprießen schon bald die ersten Triebe. Nach den Eisheiligen (Mitte Mai) kann man die Begonien wieder ins Beet setzen. Auch Kübelbegonien können Sie ab Februar schrittweise zurück in den Garten setzen. Zuerst nur für ein paar Stunden, dann immer länger und ab Mitte Mai dann auch über Nacht.
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