Vom Einbrennen bis zu Feuertopf-Rezepten für den Dutch oven
Unter dem Namen Dutch oven versteht man einen besonders robusten Bräter aus Gusseisen, der für das Kochen auf offenem Feuer (oder auf dem Holzkohlengrill) verwendet werden kann. In solch einem Feuertopf kann man Fleisch und Gemüse schmoren und kochen – auch braten und Brot backen ist möglich. Natürlich lassen sich im Dutch oven auch Suppen und auch für leckere Eintöpfe garen.
Da Gusseisen ein idealer Wärmeleiter ist, verteilt sich die Hitze gleichmäßig im dickwandigen Bräter, sodass im Dutch oven eine langsame aber zugleich sehr schonende Zubereitung möglich ist. Die Speisen werden im geschlossenen Topf von allen Seiten gleichmäßig erwärmt, Bratensaft kann nicht entweichen, wovon gerade Schmorgerichte profitieren – im Dutch oven zubereitetes Fleisch gelingt unvergleichlich zart und saftig! Mit diesen Rezepten können als Beilage zum Fleisch oder Fisch klassische Schichtsalate für ein ausgewogenes Grillvergnügen gezaubert werden.
Wichtiges Merkmal des Dutch ovens ist der dicht schließende Deckel. Ebenfalls aus Gusseisen gefertigt besitzt er einen nach außen hoch gezogenen Rand. Diese flache Wulst ermöglicht es, dass man auch auf den Dutch oven glühende Kohlen oder Briketts legen kann, so dass der Topf von oben und unten beheizt wird. Weiterer Vorteil: Der Rand verhindert, dass beim Lüften des Deckels Asche ins Innere des Dutch ovens rieselt und das Essen verdirbt.
Klassischer Weise wird der Dutch oven auf offenem Feuer betrieben, für besseren Stand sorgen hier drei kleine Füße. Immer mehr Grill-Hersteller bieten so einen Gusseisen-Bräter aber auch zum Einsatz auf dem Holzkohlengrill an. Viele Dutch oven-Modelle besitzen einen Henkel, an dem der Topf über einem Lagerfeuer (oder am Schwenkgrill) aufgehängt werden kann.
Geschichte des DOpfs
Mittlerweile hat sich im deutschen Sprachraum die Abkürzung DOpf als Mischung aus Dutch Oven und Topf etabliert. Doch seinen Siegeszug trat der nahe Verwandte der Kasserole im Wilden Westen an: Als Dutch Oven (abgeleitet von dem typischen Gusseisen-Kochgeschirr, dass v. a. holländische Siedler mit auf den neuen Kontinent gebracht hatten) wurde der Kochtopf aus Gusseisen seit dem 18. Jahrhundert von Cowboys und Pionieren aller Art zum Kochen, Braten und Backen über offenem Feuer verwendet.
Nicht nur in den USA, sondern auch in Australien, wo es ebenfalls lange Zeit keine geschlossenen Herdstellen gab, war der Dutch oven weit verbreitet. Zusätzlich konnten glühende Kohlen aufgelegt werden. In die USA kam der Dutch oven mit europäischen Siedlern, möglicherweise aus den Niederlanden oder aus Deutschland; zu seinem frühen Verbreitungsgebiet gehörte jedenfalls das Siedlungsgebiet der Pennsylvania Dutch und anderer europäischer Kolonisten. In Südafrika führten im 19. Jahrhundert Kolonisten aus den Niederlanden (die sogenannten Buren) den gusseisernen Topf ein – dort heißt er bis heute "Potjie". Verwandt ist der Dutch oven zudem mit der französisch-walonischen "Cocotte".
Dutch Oven einbrennen und pflegen
Ein neuer Dutch Oven sollte vor der ersten Benutzung "eingebrannt" werden. Werkseitig ist der Gusseisen-Topf mit einer Wachsschicht zum Schutz vor Korrosion überzogen. Reinigen Sie Ihren Dutch oven gründlich mit warmen Wasser, Spülmittel und einem Topfschwamm. Trocknen Sie den Feuertopf ab und reiben ihn innen und außen mit Speiseöl ein. Jetzt legen Sie Topf und Deckel mit der Öffnung nach unten auf den eingeheizten Grill. Ca. 90 Minuten sollte der Dutch oven über der Glut einbrennen (Achtung: starke Rauchentwicklung möglich!).
Beim Einbrennen des Dutch ovens zieht das Speiseöl in die Poren des Gusseisens und bildet eine schützende Patina. Diese wird mit der Zeit immer fester und dunkler, schützt den Dutch oven und verhindert, dass Ihre Speisen im Gusseisen-Topf anbrennen. Zum Reinigen des Feuertopfs nach dem Kochen reicht es, den weitestgehend abgekühlten Topf mit Wasser auszuwaschen – Spülmittel ist tabu, da die Tenside den Schutzfilm auf dem Gusseisen zerstören würden! Lagern Sie den Dutch oven immer trocken und bei geöffnetem Deckel. Ehe der Feuertopf in den Schrank wandert, sollten Sie das Gusseisen dünn mit Speiseöl einreiben, damit der Topf nicht rostet.
Das könnte Sie auch interessieren ...