Blumen pressen

Blätter, Blüten & Co. richtig trocknen – kreative Techniken entdecken

Ob im Frühling, Sommer, Herbst oder sogar im Winter – die Vielfalt der Natur lässt sich quasi das ganze Jahr über konservieren. Wir verraten, wie Sie ganz einfach Blätter, Blüten und Blumen pressen können.

Blumen pressen
Blumen pressen – ein besonderer Bastelspaß für Groß und Klein. Foto: iStock/Oksana_Schmidt
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Ob als Zimmerpflanze oder üppiger Blumenstrauß – die Natur hat in unseren Wohnungen und Häusern noch immer einen Platz gefunden. Wer die vielfältige Schönheit nicht nur saisonal, sondern möglichst dauerhaft bestaunen möchte, kann ganz einfach die Blumen trocknen und pressen. Nicht nur zur Dekoration, sondern auch als Bastelidee für Groß und Klein ist das Trocknen von Blättern, Blüten & Co. etwas ganz Besonderes: man geht raus in die Natur, lernt Spannendes über Pflanzen und – das wissen alle, die schon einmal Blumen gepresst haben – das Ganze macht richtig viel Spaß!

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Wir verraten, welche Blumen sich pressen lassen, wie lange das dauert, welche unterschiedlichen Methoden es gibt und was Sie mit den getrockneten Blüten und Blättern machen können!

Blumen pressen – welche Pflanzen eignen sich zum Trocknen?

Eine richtige oder falsche Pflanzenwahl gibt es beim Blumen pressen nicht. Allerdings sollte Ihnen bewusst sein, dass einige Blüten und Blätter länger zum Trocknen brauchen als andere. Als Faustregel gilt: Je weniger Feuchtigkeit in der Blume enthalten ist, desto einfacher und schneller lässt sie sich pressen und trocknen. Dazu gehören beispielsweise die Folgenden:

  • Veilchen
  • Lavendel
  • Mohn
  • Mageriten
  • Holunderblüten
  • Kornblumen

Blumen pressen
Damit die Blumen auch im getrockneten Zustand ihre Farben behalten, sollten Sie sie nach dem Pflücken möglichst schnell pressen. Foto: iStock/photka

Während einige Pflanzen bei der Trocknung ihre natürliche Farbe verlieren und eher bräunlich erscheinen, erleiden diese beim Blumen pressen keinen Farbverlust. Möchten Sie statt der flachen, vorwiegend trockenen Blumen doch lieber dickere Blüten pressen, dann stellen Sie sich darauf ein, dass das Trocknen erheblich länger dauern kann. So können aus den durchschnittlich ein bis zwei Wochen Trocknungszeit schnell auch mal vier oder fünf werden. Auch um zu vermeiden, dass Rosen & Co. dabei anfangen zu schimmeln, empfiehlt es sich, lieber einzelne Blütenblätter anstatt der gesamten Blüte zu pressen. Generell gilt aber: Testen Sie einfach unterschiedliche Pflanzen mit verschiedenen Methoden aus, um Ihrem gewünschten Ergebnis möglichst nahe zu kommen. 
Praxistipp: Der beste Zeitpunkt zum Pflücken der Blumen ist vormittags, wenn der Tau getrocknet ist. Außerdem sollte das Wetter möglichst mild und windstill sein und die Blume in voller Blüte stehen.

Blüten und Blätter trocknen – 4 einfache Methoden

  1. Das Buch: Der Klassiker, wie wir ihn noch aus Kindertagen kennen. Wer Blüten und Blätter mit Büchern pressen möchte, legt diese einfach in einen oder zwischen mindestens zwei dicke Schmöker. Um das Buch nicht mit der Feuchtigkeit der Blumen zu beschädigen, bietet es sich an, Lösch- oder Druckerpapier zwischen Pflanze und Buch zu platzieren.
    Achtung: Strukturierte Materialien, wie beispielsweise Küchenpapier eignen sich nicht, da sie das Muster beim Blätter und Blüten pressen, darauf übertragen!
    Für ein schnelleres Ergebnis kann das Papier täglich gewechselt werden, ansonsten benötigen die Blumen durchschnittlich etwa zwei Wochen bis sie getrocknet sind. Je nach Blume kann der Vorgang auch kürzer oder länger dauern. 
  2. Die Blumenpresse: Dieses Utensil wurde extra für das Pressen von Blumen erfunden. Zwischen zwei Bretter werden sowohl Papier als auch Blumen, Blätter & Co. gelegt und dann mit Gewindeschrauben und Flügelmuttern befestigt. Die Blumenpresse braucht für das Trocknen duchschnittlich etwa ein bis zwei Wochen und kann ganz einfach und günstig selbstgebaut werden:
  3. Das Bügeleisen: Wer nicht ein bis zwei Wochen auf die fertig getrockneten Blumen warten möchte, findet in der Bügeleisen-Methode eine praktische Alternative. Dabei werden Blüten, Blätter oder Gräser ebenfalls zwischen zwei saugfähige Stück Papier gelegt und dann auf niedrigster Stufe etwa 15 Sekunden mit dem Bügeleisen gepresst. Wiederholen Sie den Vorgang so lange, bis die Pflanzen trocken und gepresst sind, warten Sie zwischendurch aber immer, bis das Papier wieder kalt ist. Praxistipp: Legen Sie dickere Blüten vorab zwischen zwei Bücher, um sie schon leicht "vorzupressen".
  4. Die Mikrowelle: Die Mikrowelle ist eine weitere Alternative, um aus frischen Blumen möglichst schnell getrocknete Blumen zu zaubern. Um die Blumen in der Mikrowelle nicht nur zu grillen, sondern auch wirklich zu pressen, sollten Sie diese vorher mit Pappe zwischen zwei Keramikfliesen spannen. Befestigt wird alles mit zwei Gummibändern. Bei niedrigster Temperatur wird die Konstruktion dann für etwa 60 Sekunden in die Mikrowelle gegeben. Wiederholen Sie den Vorgang, bis Ihnen die Blumen gepresst erscheinen. Lassen Sie auch hier alles zwischen den Wiederholungen abkühlen.
    Praxistipp: Um wirklich sicherzugehen, dass jegliche Feuchtigkeit aus den Blüten, Blättern & Co gepresst wird, bietet es sich an, die Pflanzen noch für 1-2 Tage zwischen Büchern oder in einer Blumenpresse trocknen zu lassen.

Tipps: Blumen richtig pressen

Wer Blüten trocknen und pressen will, wird am Anfang häufig durch kleine Rückschläge frustriert: Durch die falsche Methode oder die falsche Auswahl der Blüten erhält man statt getrockneter Blüten leicht nut palttgedrückte, verschimmelte Blumen. Diese Anfängerfehler kann man leicht vermeiden und die Blumen richtig pressen!

  • Welche Blüten pressen?
    Oben haben wir schon eine Liste geeigneter Blumen veröffentlicht, die sich zum Pressen und Trocknen eignen. Generell gilt, je zarter die Blüte, desto leichter lässt sie sich trocknen, desto zerbrechlicher ist die Trockenblume anschließend aber auch. Blumen mit dickfleischige Stengeln oder Blütenständen eignen sich weniger zum pressen und trocknen.
  • Blumen pressen: wie lange?
    Das ist je nach Pflanzenart und enthaltener Feuchtigkeit unterschiedlich. Vor Ablauf einer Woche sollte man die Blumenpresse aber nicht öffnen.
  • Blumen pressen mit dem Bügeleisen:
    Das Bügeleisen eignet sich zum Trocknen von Blüten eigentlich nicht. Zum Glätten bereits gepresster Blumen kann das Bügeleisen hilfreich sein – so lange die Dampffunktion ausgeschaltet ist und die Blüte zwischen Löschpapier oder Leinentüchter gelegt wird.
  • Blumen trocknen im Buch:
    Beim Trocknen geben die Blumen ihre Restfeuchtigkeit an die Seiten im Buch ab – also sollte man dieses Trocknungsverfahren nur mit alten, ausrangierten Büchern durchführen. Auch kommt es vor, dass die Druckerschwärze der Buchseiten auf die Blüten übergeht – will man "beschriftete Mohnblüten" aus der Pflanzenpresse holen?

    Als Blumenpresse-Ersatz eignen sich schwere Bücher (etwa Lexika), wenn die zu trocknenden Blüten zwischen zwei oder mehr Büchern gepresst werden. Hier kommt es aber besonders bei Büchern mit foliertem Einband zu Schimmelbildung. Praxistipp: Blüten unbedingt zwischen zwei Lagen Löschpapier und darüber & darunter noch etwas alte Tageszeitung zum Aufsaugen der Blütenfeuchte legen!

Deko-Ideen mit gepressten Blättern und Blumen

Blumen pressen und ab ins Herbarium? Das wäre doch viel zu schade um die sorgfältig getrockneten Blätter und Blüten. Wie wäre es denn beispielsweise, die getrockneten Blumen und Blätter einzurahmen? So finden Sie in Haus oder Wohnung mit Sicherheit den richtigen Platz. Praxistipp: Besonders interessant sehen die gepressten Blumen aus, wenn Sie sie statt in einen normalen Bilderrahmen, in einen vollkommen gläsernen Rahmen packen und vor dem Fenster platzieren. 
Eine weitere DIY-Idee sind die selbstgebastelten Schalen aus getrockneten Blumen und Pappmaschee:

Alternativ können Sie mit den getrockneten Blumen und Blättern auch selbstgemachte Kerzen oder Gußkarten dekorieren. Der Verwendung sind keine Grenzen gesetzt, testen Sie einfach aus, was Ihnen Spaß macht!
Möchte man gepresste Blumen, Blätter und Blüten weiterverarbeiten ist es allerdings wichtig, vorsichtig damit umzugehen, denn die getrockneten Pflanzen sind sehr empfindlich und brechen leicht!

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