Bärlauch

Bärlauch gedeiht bevorzugt in Laubwäldern, lässt sich aber auch wie andere Kräuter auf feuchten Gartenböden anbauen. Aber was muss man über Bärlauch wissen?

Bärlauch
Ein großer blühender Bärlauch-Bestand verzückt mit seinen weißen Blüten.

Darauf möchte niemand verzichten! Denn Bärlauch ist super lecker und kann auch ganz kostengünstig besorgt werden. Wie wäre es z.B. mit einem kleinen Spaziergang im Wald oder im Park. Etwas frische Luft schnappen und gleichzeitig die letzte Zutat für das Abendessen pflücken. So einfach kann es tatsächlich sein. Und noch dazu auch gesund. Die interessantesten Infos über Bärlauch und alles rund ums Pflanzen, Ernten und Zubereiten, finden Sie hier.

Was ist Bärlauch?

Das Wildkraut Bärlauch (Allium ursinum) ist ein Zwiebelgewächs und ist somit mit Zwiebeln, Knoblauch und Schnittlauch verwandt. Die Pflanze ist vor allem in Europa und Teilen von Asien verbreitet. Dort wird Sie vielerorts gesammelt oder angebaut und ist aufgrund des knoblauchartigen Geschmacks besonders beliebt in der Küche. Dies hat ihm auch den Namen Wald-Knoblauch eingebracht. Bärlauch hat aber noch viel mehr Namen. So wird er auch Wilder Knoblauch, Bärenlauch oder Hexenzwiebel genannt. Die Bezeichnung ist dabei vor allem von der Region abhängig.

Wann hat Bärlauch Saison?

Die Bärlauch-Saison beginnt im Frühjahr. Je nach Wetterlage, Region und Klima wachsen zwischen März und April zuerst die breiten, grünen Blätter. Spätestens ab April kann man so vielerorts Bärlauch sammeln und pflücken. Die Saison ist allerdings recht kurz. Denn Mitte Mai entwickeln sich die weißen Blüten und die Saison wird bereits Ende Juni bis spätestens Mitte Juli beendet. Dann zieht der Bärlauch sich das ganze Jahr zurück. Bevor die Blüten verwelken vermehren sie sich durch ihre Samen.

Bis wann Bärlauch ernten?

Die Bärlauch-Ernte erfolgt im April und Mai, also nach dem Laubaustrieb, aber vor der Blüte. Oft hört man, dass Bärlauch giftig ist, wenn er blüht. Das ist aber nicht wahr. Auch wenn man die ersten Blüten entdeckt, kann man den frischen Bärlauch noch essen. Die Blätter verlieren jedoch ihr Aroma und werden faserig. Nichtsdestotrotz sollten Sie nicht den ganzen Bärlauch auf einmal pflücken, denn besonders intensiv schmeckt er nur unmittelbar nach der Ernte. Damit der Bärlauch noch genug Energie für einen Neuaustrieb im nächsten Frühjahr hat, sollte man pro Pflanze nur etwa 1-2 Blätter ernten. Aber wie sollte man Bärlauch ernten? Zum Ernten benutzen Sie am besten ein scharfes Messer oder eine Schere. Sie können die Blätter auch mit den Fingernägeln abknipsen, dann haftet der typische Knoblauchgeruch aber an Ihren Fingern.

Praxistipp: Das Pflücken von Bärlauch ist an öffentlichen Plätzen gestattet. Sie dürfen dabei aber nur haushaltsübliche Mengen sammeln. Aber frisch schmeckt der Allium ursinum eh am besten.

Wo Bärlauch finden?

Das Kraut bevorzugt einen schattigen Standort mit einem feuchten, nährstoffeichen und tiefgründigen Boden. Außerdem sollte der Boden nicht zu sauer sein. Daher gedeiht es vor allem in Wäldern, lässt sich aber auch wie andere Kräuter auf feuchten Boden im Garten anbauen. In Deutschland findet man Bärlauch vermehrt im Süden in der Nähe der Alpen. Im Norden gibt es weniger Bärlauch-Bestände. Dort gilt er sogar als gefährdete Art und steht deswegen in Hamburg und Brandenburg sogar auf der Roten Liste. Teilweise wachsen aber auch große Bestände in eher untypischen Lagen (z.B. Schleswig-Holstein). Hier wurde der Bärlauch meist künstlich angepflanzt und dadurch verbreitet.
Praxistipp: Die Art Berliner Bärlauch (auch Wunderlauch genannt) wächst hingegen am meisten im Berliner Umland.

Woran erkenne ich Bärlauch im Wald?

Wer keinen eigenen Garten oder keinen Platz für Bärlauch hat, der kann das Kraut auch im Wald suchen und ernten. Das Sammeln macht Spaß, doch sollte man sich mit den Pflanzen auskennen, die man pflückt. So werden die giftigen Blätter der Maiglöckchen oder Herbstzeitlose immer wieder mit denen des Bärlauchs verwechselt. Das Zwiebelgewächs ist jedoch eindeutig an seinem Geruch zu erkennen. Die zarten Blätter geben beim Abreißen oder Zerreiben die typischen Knoblauchöle frei, die man deutlich riechen kann. Die Blätter des Maiglöckchens und der Herbstzeitlose dagegen sind geruchlos, sodass Verwechslungen mit giftigen Doppelgängern gut zu vermeiden sind.

Genauere Unterschiede zeigt Ihnen auch das Video:

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Video: Show Heroes

Ist Ihnen die Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlose zu heikel, können Sie auf Nummer sicher gehen und einen Kräuterexperten hinzuziehen oder den Bärlauch kaufen. Doch woher bekommt man Bärlauch? Die Pflanze gibt es in der Saison teilweise in Supermärkten. Dort können Sie als erstes nachschauen. Ansonsten bieten auch manche Wochenmärkte frische Kräuter an.

Wo Bärlauch pflanzen?

Wer die frischen Bärlauchblätter nicht im nächsten Laubwald suchen möchte, der kann Bärlauch auch anpflanzen. Auch im Garten bevorzugt die Pflanze einen feuchten und humusreichen Boden. Wenn Sie nun auch noch ein schattiges Plätzchen finden, steht dem Pflanzen von Bärlauch fast nichts mehr im Wege. Für das Anpflanzen haben Sie übrigens mehrere Möglichkeiten. So können Sie den Bärlauch durch Samen aussäen oder als Zwiebel einpflanzen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, junge Bärlauch-Pflanzen zu kaufen und diese dann in den Garten zu setzen. Wichtiger Faktor beim Pflanzen ist die Zeit. Als Kaltkeimer müssen Samen und Zwiebeln direkt im Freien gepflanzt werden.

Wie kann ich Bärlauch verarbeiten?

Sie haben nun Bärlauch und fragen sich: Wie kann ich Bärlauch essen? Dann haben wir die Antwort. Denn Bärlauch-Rezepte gibt es viele! So können Sie aus Bärlauch ein leckeres Bärlauch-Pesto oder eine Bärlauch-Suppe machen. Dank des kräftigen Aromas können Sie es auch mit Butter vermischen und so eine Kräuterbutter zubereiten. Da die Bärlauch-Saison verhältnismäßig kurz ist, lohnt sich die Vorratshaltung durch Einfrieren. Dabei werden die Bärlauchblätter küchenfertig vorbereitet, zerkleinert und portionsweise eingefroren.

Praxistipp: Welche Teile von Bärlauch kann man essen? Tatsächlich ist es so, dass die gesamte Pflanze essbar ist. Blätter, Stiele, Knospen, Blüten (eignen such gut als Deko für den Salat) und Samen kann man ohne Bedenken verzehren.

Warum ist Bärlauch so gesund?

Bärlauch ist gesund. Ob Bluthochdruck oder Magen-Darm-Beschwerden: Bärlauch kann bei einem regelmäßigen Verzehr helfen. Aber warum ist das so? Frischer Bärlauch enthält viel Vitamin C und wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen. Dadurch wird das Immunsystem unterstützt und der Körper besser geschützt. Gleichzeitig enthält Bärlauch natürlich auch Pflanzenstoffe. Ätherische Öle und Aminosäuren bringen eine gesundheitsfördernde Wirkungen mit sich. Deswegen gilt Bärlauch als Heilpflanze >>

Welche Tiere fressen Bärlauch?

Der Name lässt es bereits vermuten: Früher konnte man beobachten, wie Bären nach dem langen Winterschlaf viel von dem Kraut gegessen haben. Heute gibt es keine Bären mehr in Deutschland, dafür aber Pferde, Kühe und Wildtiere wie z.B. Rehe. Und diese fressen die Pflanze auch sehr gerne. Wer Bärlauch im Garten hat wird aber eher weniger auf diese Tiere stoßen. Dafür aber auf andere Tiere, die genauso gerne an dem Kraut knabbern und uns die Ernte verderben. Dazu gehören beispielsweise Mäuse und Kaninchen.
Praxistipp: Wildtiere, die Bärlauch fressen, sind nicht immer schlimm. Denn besonders in der freien Natur tragen diese dazu bei, dass sich der Bärlauch noch mehr ausbreiten kann. An ihren Füßen und im Fell bleiben oft die Samen hängen, die dann an einem anderen Ort abfallen und dort wachsen.

Fotos: sidm / HWB, TH; Fotolia

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