Wand streichen: Tipps

Arbeitskleidung für Malerarbeiten

Aus der Serie: 20 Tipps für die perfekte Wandfarbe

Ein fleckiges Farbergebnis, unscharfe Kanten, nicht deckende Farbe, Flecken auf dem Boden oder der Kleidung – beim Streichen kann so einiges schieflaufen. Machen Sie sich es einfach und informieren Sie sich vorab: Hier lernen Sie die häufigsten Fehler und die besten Tipps fürs Wand streichen kennen.

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Arbeitskleidung für Malerarbeiten
Foto: iStock/Liudmila Chernetska
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Tipp 18: Warum die richtige Kleidung beim Streichen so wichtig ist

Farbflecken sind überall dort lästig, wo sie ungewollt landen. Deshalb ist neben der Abdeckung von Boden und Möbeln die richtige Arbeitskleidung beim Streichen auch so wichtig. 

Handelsübliche Dispersionsfarben enthalten keine giftigen Lösungsmittel. Deshalb kann beim Streichen auch auf besondere Arbeitssicherheitskleidung wie eine Schutzbrille, -handschuhe oder eine Atemschutzmaske verzichtet werden. Vielmehr geht es darum, dass Sie beim Wände streichen nicht Ihren neuen Lieblingspullover ruinieren oder sich den Boden der ganze Etage mit den kontaminierten Schuhen versauen. Es empfiehlt sich also Arbeitskleidung, zum Beispiel einen Maleranzug oder einen Overall zu tragen. Sie können aber auch ganz einfach alte, gemütliche Klamotten anziehen, deren Verschmutzung Sie nicht weiter stören würde. Achten Sie darauf, zwar Kleidung zu tragen, die Ihre Haut schützt, aber sich dennoch nicht zu warm anzuziehen – auch eine Wand zu streichen ist körperliche Betätigung und bringt jeden irgendwann ins Schwitzen.

Zusätzlichen Schutz leisten Schuhüberzieher (idealerweise mit rutschfester Sohle). Die können Sie einfach von Ihren Schuhen abstreifen, bevor Sie das Zimmer verlassen – so bleibt der Fußboden im Rest der Wohnung oder des Hauses sauber. Um sich das lästige Entfernen der Wandfarbe von den Händen zu sparen, können Sie dünne Arbeits-, Garten- oder Putzhandschuhe tragen. Gleiches gilt für Ihre Haare: Hier können Sie auf eine Kopfbedeckung zurückgreifen, ganz egal ob Duschhaube, Schirmmütze, Kopftuch oder Anglerhut. Personen mit längeren Haaren sollten sich die Haare übrigens so oder so zusammenbinden, um ungestört arbeiten zu können.

Wie entfernt man Wandfarbe aus der Kleidung?

Sie dachten, das Streichen würde schon keine allzu große Sauerei werden und nun haben Ihre geliebte Hose oder das Shirt einen dicken Klecks Wandfarbe abbekommen? Dann ist schnelles Handeln gefragt, denn eingetrocknete Farbe lässt sich meistens nicht durch einen einfachen Waschgang entfernen. Beantworten Sie sich zunächst die Frage, ob der Fleck auf Ihrem Shirt, dem Pullover oder der Jeans von einer Wandfarbe auf Wasserbasis oder einer Farbe auf Ölbasis stammt. Nach dieser Unterscheidung richtet sich nämlich die weitere Fleckenbehandlung: Frische Flecken wasserlöslicher Farbe lassen sich für gewöhnlich (mit Ausnahme von Dispersionsfarbe) unter warmem Wasser mit einem Schwamm entfernen.

Praxistipp: Damit Sie die Wandfarbe aus der Kleidung entfernen und nicht noch weiter in das Material einzuarbeiten, sollten Sie Ihr Kleidungsstück auf links drehen und von innen behandeln. 

Wandfarbe: Flecken aus Kleidung entfernen
Wasserbasierte Farben (außer Dispersionsfarbe) lassen sich unter laufendem Wasser leicht lösen. Foto: iStock/CasarsaGuru

Farbflecken auf Ölbasis sowie Flecken von Dispersionsfarbe lassen sich hingegen leider nicht so einfach entfernen. Sobald Sie einen Klecks auf Ihren Textilien bemerken, sollten Sie sofort handeln:

  1. Tragen Sie mit einem stumpfen Messer oder einem Löffel zunächst die noch flüssige Farbe bestmöglich ab.
  2. Anschließend entfernen Sie mit einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel so viele Farbpartikel wie möglich vom Textil. Achtung: Reiben Sie die Farbe bloß nicht noch weiter in das Kleidungsstück hinein.
  3. Je nach Material kann es dann auch noch helfen, die getrockneten Farbreste mit einem stumpfen Gegenstand vorsichtig vom Textil abzukratzen.

Nachdem Sie die Erste-Hilfe-Maßnahmen an Ihrem Kleidungsstück durchgeführt haben, sind zwar grobe Farbkleckse entfernt, doch ein Farbfleck wird wohl noch sichtbar bleiben. Um diesen vor der Wäsche vorzubehandeln, können Sie zu verschiedenen natürlichen und chemischen Hausmitteln greifen.

Haarspray

Aufgrund des entfettenden Isopropylalkohols ist Haarspray ein wahres Wunder-Hausmittel bei allen ölbasierten Flecken. Legen Sie ein Stück Pappe unter den Fleck und sprühen Sie das Haarspray auf. Lassen Sie es etwa 5 bis 10 Minuten einwirken und spülen Sie es im Anschluss mit lauwarmem Wasser aus. Wiederholen Sie die Prozedur, wenn noch Farbe sichtbar bleibt.

Statt Haarspray können Sie auch den reinen Reinigungsalkohol mit einem Tuch auf den Fleck auftragen. Aber Achtung: Isopropanol löst nicht nur Flecken zuverlässig, sondern kann auch die Farbe aus empfindlichen Textilien ziehen und sie so verblassen oder verändern. Gehen Sie deshalb vorsichtig vor und testen Sie womöglich zunächst an einer unauffälligen Stelle.

Backofenreiniger

Ein weiteres Hausmittel, das Ihnen bei der Beseitigung von Wandfarbflecken aus Ihrer Kleidung behilflich sein kann, ist Backofenreiniger. Ob in Spray- oder Schaumform – die chemischen Reinigungsmittel sind zur Bekämpfung hartnäckiger Fettflecken konzipiert. Geben Sie einfach etwas von dem Mittel auf den Fleck (auch hier wieder etwas Pappe unterlegen, damit sich die Farbe nicht auf den Untergrund überträgt), lassen Sie es kurz einwirken und spülen Sie es im Anschluss gründlich mit Wasser aus. Andere Hausmittel, mit denen man den Backofen sauber bekommt, sollten beim Entfernen von Wandfarbflecken auf Kleidung lieber nicht zum Einsatz kommen, da Sie bleichend wirken. Aber: Auch vor der großflächigen Nutzung von Backofenreiniger auf Ihrer Kleidung sollten Sie einen Farbtest an einer diskreten Stelle durchführen.

Nagelbürste und Seifenlauge

Bei hartnäckigen Flecken auf unempfindlichen Textilien können Sie den Versuch wagen, mit mechanischen Mitteln gegen die Farbe anzukämpfen. Weichen Sie das Kleidungsstück dafür in Seifenlauge ein und schrubben Sie den Fleck im Anschluss mit einer Nagel- oder Schuhbürste heraus. Achtung: Bürsten Sie nur in eine Richtung, um den Stoff zu schonen und die Farbe nicht weiter in das Material einzuarbeiten.

Zuckerpaste

Ein weiteres, natürliches, schnell und einfach herzustellendes Hausmittel ist die Zuckerpaste. Mischen Sie einfach so viel Zucker und Wasser zusammen, bis eine zähe Paste entsteht. Diese tragen Sie dann großzügig auf den Fleck auf und massieren sie mit den Fingern oder einem Tuch gründlich in das Material ein. Nach einer Einwirkzeit von etwa 30 Minuten geben Sie Ihr Kleidungsstück ganz normal in die Waschmaschine.

Übrigens: Es bringt nichts, das Kleidungsstück zu färben – die Wandfarbe wird auch danach noch sichtbar bleiben. Sollten Ihnen die Hausmittel nicht weiterhelfen, suchen Sie eine professionelle Reinigung auf!

>>> Tipp 19: Frische und eingetrocknete Farbe von Wand und Boden entfernen

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