Schädlingsbekämpfung

Ameisen im Rasen bekämpfen: Effektive Mittel und Methoden

Ameisen sind fleißige Arbeiterinnen, die für eine gute Belüftung und einen schnellen Wasserabfluss im Rasen sorgen. Doch ihre Nester hinterlassen oft unschöne kahle Flecken. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Insekten im Rasen bekämpfen und schnell vertreiben.

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Ameisen im Garten – schaden sie dem Rasen?

Im Garten machen sich Ameisen sehr nützlich und sorgen für ein gutes ökologisches Gleichgewicht. Sie lockern den Boden, indem sie Ihre Gänge graben. Diese belüften den Rasen und lassen Regenwasser besser abfließen beziehungsweise einsickern. Außerdem fressen sie Schädlinge und helfen beim Abbau von organischen Materialien wie abgestorbene Pflanzenreste. Auch das verbessert die Bodenqualität.

Doch nicht überall sind die fleißigen Arbeiterinnen erwünscht: Vor allem die Schwarze Wegameise ist dafür bekannt Terrassen, Wege und Bauten zu unterhöhlen. Auch andere Ameisenarten können lästig werden: Sie werfen unschöne Hügel im Rasen auf, hinterlassen kahle Stellen und erschweren das Mähen. Will man sich schließlich entspannt auf das Gras setzen oder legen, wird man schnell von den kleinen fleißigen Tierchen besucht und nicht selten folgt ein schmerzhafter Biss der Ameisen.

Wir stellen effektive Hausmittel und einfache Tipps vor, mit denen Sie die Insekten bekämpfen und schnell wieder loswerden können.

Diese Arten siedeln sich im Rasen an

Ameise ist nicht gleich Ameise: Allein in Deutschland gibt es mehr als 110 verschiedene Ameisenarten. In hiesigen Gärten siedeln sich vor allem drei Arten an: Die Schwarze Wegameise ( Lasius Niger ), die Gelbe Wiesenameise ( Lasius flavus ) und die Rote Gartenameise ( Myrmica rubra ). Die nützlichen Tiere zeigen je etwas andere Lebens- und Verhaltensweisen auf.

Rote Gartenameise

Die rote Gartenameise lebt in großen, kolonieartigen Gemeinschaften. Sie bevorzugt feuchte Umgebungen und baut ihre Nester typischerweise im Boden, unter Steinen oder in faulen Holzstämmen.

Großaufnahme Rote Gartenameise (Myrmica rubra) auf einem grünen Blatt
Die Rote Gartenameise (Myrmica rubra) baut ihre Nester unterirdisch oder in faulen Holzstämmen. Foto: iStock / FrankRamspott

Als Allesfresser haben sie vielfältige Nahrungsquellen, darunter (tote) kleine Insekten, Nektar und süße Säfte von Pflanzen. Eine Leibspeise ist der Honigtau von Blattläusen, welche sie bewusst züchten, um sie zu melken. Werden es zu viele Blattläuse, könne diese Ihren Pflanzen schaden.

In der Kolonie gibt es verschiedene Rollen. Die Arbeiterinnen sammeln die Nahrung und pflegen das Ameisennest. Die Königin ist für die Fortpflanzung verantwortlich. Während die Ameisen im Allgemeinen friedlich sind, können rote Gartenameisen aggressiv reagieren, wenn ihre Nester gestört werden. Ihr Biss ist schmerzhaft und brennt.

Gelbe Wiesenameise

Auch die Gelbe Wiesenameise lebt in großen, kolonieartigen Gemeinschaften. Sie bevorzugt offene Grasflächen und baut ihre Nester oft in flachen Erdhügeln nahe der Grasnarbe.

Viele Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus) in ihrem Nest auf dem Rasen
Die Gelben Wiesenameisen (Lasius flavus) bauen Ihre Nester im Rasen und hinterlassen unschöne Erdhügel und kahle Flecken. Foto: iStock / Oksana Lyskova

Als Allesfresser ernähren sie sich sowohl von (toten) anderen Insekten als auch von Nektar und Honigtau. Ähnlich wie die Rote Gartenameise können Gelbe Wiesenameisen auch Blattläuse farmen, was zu Schäden an Pflanzen führen kann, wenn die Population zu groß wird.

Innerhalb der Kolonie übernehmen Arbeiterinnen die Aufgaben der Nahrungssuche und Nestpflege, während die Königin die Reproduktion kontrolliert. Gelbe Wiesenameisen sind im Allgemeinen friedlich und fliehen schnell, wenn Gefahr droht. Dennoch können auch sie schmerzhaft stechen.

Schwarze Wegameise

Die Schwarze Wegameise ist bekannt für ihr ausgeprägtes Verhalten in der Straßenbildung. Sie bevorzugt trockenere Umgebungen und baut ihre Nester oft entlang von Wegen, unter Steinen oder in Spalten von Gehwegen.

Lasius niger auf einem Blatt in Großaufnahme
Die Schwarze Wegameise (Lasius niger) baut ihre Nester häufig in Terrassenfugen. Foto: iStock / FrankRamspott

Auch diese Ameisen sind Allesfresser, sie ernähren sich nicht nur von Insekten und Pflanzensäften, sondern auch von menschlichen Nahrungsmittelresten. Während die anderen Gartenameisen häufiger auf dem Rasen anzutreffen sind, dringen Schwarze Wegameisen auch in Häuser ein. Oft kann man den langen Straßen von ihrem Ameisennest bis zur Nahrungsquelle verfolgen. Wie Sie Ameisen auch im Haus loswerden könne, erfahren Sie hier:

Obwohl Schwarze Wegameisen im Allgemeinen nicht aggressiv sind, können sie bei Bedrohung beißen.

Ameisen bekämpfen auf die sanfte Art

Ameisen erfüllen wertvolle Arbeiten und halten das ökologische Gefüge im Garten im Gleichgewicht. Nehmen Sie allerdings überhand oder siedeln sich an ungünstigen Stellen kann, können Sie die Ameisen mit Hausmitteln und sanften Methoden vertreiben.

Umsiedeln

Auf natürliche Weise werden Sie das Ameisennest im Garten los, wenn Sie die fleißigen Tiere umsiedeln. Wenn der Ameisenstaat noch nicht sehr groß ist, ist dass ein wirksames Hausmittel und schon nach kurzer Zeit wird Ihr Rasen ameisenfrei sein. 

Befüllen Sie hierfür einen Blumentopf mit Holzwolle oder trockenem Gras und etwas Marmelade und stellen Sie diesen mit der Öffnung nach unten über den Bau oder den Eingang der Ameisenkolonie.

Bald werden die Ameisen beginnen, ihre Puppen in der Holzwolle, beziehungsweise im trockenen Gras zu lagern. Sie verlagern Ihr Nest vom Rasen in den Topf.

Sobald die Ameisen umgezogen sind, können Sie den Blumentopf samt Ameisenstaat an einen neuen Standort bringen, der mindestens 30 Meter von dem alten entfernt sein sollte.

Mit Feuchtigkeit vertreiben

Die Gelbe Wiesenameise und die Schwarze Wegameise bevorzugen trockene Rasenflächen und ziehen sich bei Feuchtigkeit zurück. Haben Sie eine der beiden Arten im Rasen, können Sie diesen mit einem Rasensprenger und Gartenschlauch bewässern. Die anhaltende Feuchte im Gras wird die Ameisen vertreiben.

Mit Gerüchen vertreiben

Es gibt einige Gerüche, die wir Menschen als angenehm empfinden, Ameisen jedoch gar nicht ausstehen können. Denn Ameisen orientieren sich Anhand von Duftstoffen. Starke Gerüche, dazu zählen Zitrusöle, Essig, Pfefferminzöl, Nelkenöl und Kreide, überdecken die Duftstraßen der Ameisen und führt zum Orientierungsverlust der kleinen fleißigen Tierchen.

Kommen die Ameisen aus dem Rasen auf die Terrasse, kann eines der oben genannten Öle mit Wasser verdünnt versprüht werden, um zu verhindern, dass die Ameisen vom Rasen auf die Terrasse oder ins Haus gelangen.

Im Rasen selbst sollten nur Substanzen gewählt werden, die dem Gras nicht schaden. Greifen Sie daher auf keinen Fall zu Essig! Salz ist gegen Ameisen wirkungslos und schadet Ihrem Rasen, der Erde und letztlich auch dem Grundwasser.

Unbedenklich ist ein Sud aus Knoblauch und Wasser:

Dafür brauchen Sie folgende Zutaten:

  • 5-6 Knoblauchzehen

  • 2 Tassen Wasser

  • Sprühflasche

Gehen Sie nun wiefolgt vor:

  1. Schälen Sie die Knoblauchzehen und zerkleinern Sie sie grob.

  2. Erhitzen Sie das Wasser in einem Topf und geben Sie die zerkleinerten Knoblauchzehen hinzu.

  3. Lassen Sie die Knoblauchzehen für etwa 10-15 Minuten bei schwacher Hitze köcheln, um die ätherischen Öle freizusetzen.

  4. Entfernen Sie den Topf vom Herd und lassen Sie die Knoblauch-Lösung abkühlen.

  5. Sobald die Lösung abgekühlt ist, gießen Sie sie durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch, um die festen Bestandteile zu entfernen.

  6. Füllen Sie die Knoblauch-Lösung in eine Sprühflasche.

  7. Sprühen Sie großzügig die Knoblauch-Lösung auf den Rasen, insbesondere in Bereichen, in denen Sie Ameisen gesehen haben, oder entlang der Rasenkante, um Ameisen abzuschrecken.

Sprühen Sie die Knoblauch-Lösung nach der Zubereitung großzügig auf den Rasen, insbesondere in Bereichen, in denen Sie Ameisen gesehen haben, oder entlang der Rasenkante, um Ameisen abzuschrecken.

Beachten Sie, dass der Knoblauch-Geruch eine Weile im Garten bleiben kann. Außerdem sollten Sie die Lösung nicht bei Sonne anwenden, um den Rasen nicht zu verbrennen.

Ameisen mit Hausmitteln vertreiben

Hat das Umsiedeln nicht geklappt oder ein Umleiten der Straßen war nicht ausreichend, kann es helfen, die Ameisenvölker zu dezimieren. Auch hierfür gibt es Hausmittel, die Ihren Rasen schonen, die Ameisen aber wirkungsvoll aus dem Rasen entfernen.

Kaffeesatz gegen Ameisen

Kaffeesatz wirkt gleich zweifach gegen Ameisen. Der Geruch ist so stark, dass er die Ameisen die Orientierung verlieren können. Eine Ameisenstraße löst sich also kurzerhand von selbst auf, wenn der Kaffee den Duft überdeckt. Außerdem ist das im Kaffee enthaltene Koffein für die Ameisen giftig. Fressen die Insekten den Kaffeesatz, sterben sie.

Ihrem Rasen tun Sie mit Kaffeesatz einen Gefallen:  Er fungiert als natürlicher Dünger!

Gehen Sie wie folgt vor:

  1. Sammeln Sie gebrauchten Kaffeesatz aus Ihrer Kaffeemaschine oder dem Kaffeefilter

  2. Wenn der Kaffeesatz sehr feucht ist, können Sie ihn auf einem Tablett oder Backblech ausbreiten und an der Luft trocknen lassen, bis er etwas trockener ist. Dies erleichtert die Anwendung im Rasen.

  3. Streuen Sie den trockenen oder feuchten Kaffeesatz großzügig über den Rasen, insbesondere in Bereichen, in denen Sie Ameisen gesehen haben oder in der Nähe ihrer Ameisennester.

  4. Verwenden Sie eine Harke oder einen Rechen, um den Kaffeesatz leicht in den Rasen einzuarbeiten. Dies ermöglicht es dem Kaffeesatz, schneller zu wirken und die Ameisen abzuschrecken.

Wiederholen Sie diesen Vorgang regelmäßig, besonders nach Regenfällen oder Bewässerung, um sicherzustellen, dass der Kaffeesatz seine Wirksamkeit behält und die Ameisen fernhält.

Backpulver oder Natron gegen Ameisen

Früher wurde Backpulver zur Bekämpfung von Ameisen eingesetzt. Mittlerweile hat sich die Rezeptur von Backpulver verändert und ist seiner Zusammensetzung nicht mehr geeignet, um Ameisen zu bekämpfen. Weiterhin wirkungsvoll ist Natron.

Wenn Ameisen Natron fressen, sterben sie. Um den Ameisen das Gift schmackhaft zu machen, können Sie es mit Puderzucker vermischen und auf die Nester und Ameisenstraßen streuen.

Ameisen-Bekämpfungsmittel aus dem Handel

Natürlich hat auch der Handel einige Mittel im Angebot, die Ameisen als Schädlinge bekämpfen kann. Im Einzelfall ist zu prüfen, ob eine chemische Bekämpfung sinnvoll ist. Das ist meist jedoch nur der Fall, wenn durch den Nestbau der Ameisen Bauten, Pflasterungen und Befestigungen unterhöhlt werden und abzusacken, beziehungsweise einzustürzen drohen. Dann kann das Ameisenvolk mit diesen Mitteln bekämpft werden:

Im Rasen selbst ist das Absacken von Bauten selten gegeben und Sie sollten Ihrem Rasen zuliebe auf aggressivere Mittel verzichten. Eine wirksame Alternative aus dem Handel sind Nematoden:

Nematoden sind winzige Fadenwürmer, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Die Nützlinge ernähren sich ausschließlich von ganz bestimmten Schädlingen, beziehungsweise deren Larven. Hoch spezialisiert befallen Sie die Larven der Ameisen und töten diese ab.

Wie Sie Ameisen vorbeugen

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Damit sich die kleinen Krabbeltiere gar nicht erst in Ihrem Rasen ansiedeln, können Sie einiges tun:

  • Halten Sie Ihren Rasen frei von potenziellen Nahrungsquellen für Ameisen. Entfernen Sie Essensreste, beispielsweise von einem Picknick sofort und befreien Sie die Rasenfläche regelmäßig von Laub und abgestorbenen Pflanzenteile.

  • Pflegen Sie Ihren Rasen! Ein gesunder Rasen mit guter Bodenfeuchte und ausreichender Belüftung wird seltener von Ameisen besiedelt. Mähen und wässern Sie daher regelmäßig!

  • Handeln Sie frühzeitig! Sobald Sie Ameisen im Rasen bemerken, sollten Sie sich auf die Suche nach deren Nestern machen. Entfernen Sie die Hügel oder siedeln Sie das Ameisenvolk zeitig um, ehe die Ameisenpopulation steigt.

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