3D-Drucker selber bauen
Mit den sogenannten 3D-Druckern können Sie als Privatperson in die Produktion einsteigen: Wer keinen fertigen 3D-Drucker kaufen will, kann auch einen Open Source 3D-Drucker Bausatz zusammensetzen. Wie Sie so einen 3D-Drucker selber bauen, erfahren Sie hier.
Der 3D-Drucker ist raus aus der Probephase – neben vielen industriellen Fertiggeräten gibt es aber weiterhin eine breite Tüftler- und Entwicklerszene, die im Internet Weiterentwicklungen des 3D-Drucks diskutiert und austauscht – zum Beispiel unter www.reprap.org. Einsteiger können von dieser offenen Entwickler-Szene profitieren, denn in den Foren dieser Community ist eine ganze Reihe detaillierter Baupläne für 3D-Drucker offen zugänglich. Der Nachbau ist anhand von Stücklisten zwar zeitaufwendig, führt aber zu sehr individuellen Geräten.
3D-Drucker Bausatz montieren
Alternativ können Sie einen vorkonfektionierten Bausatz kaufen und dessen aufeinander abgestimmte Teile nach Anleitung montieren – diesen Weg sind wir mit einem Bausatz aus Deutschland gegangen (siehe Bildergalerie oben). Da die Präzision der Ausdrucke stark von der Stabilität der Konstruktion eines solchen Gerätes abhängt, haben wir uns für ein Modell entschieden, das aus soliden Aluminiumprofilen montiert und dennoch zu einem attraktiven Preis angeboten wird. Der Fabworx B2020 kann außerdem ohne Lötarbeiten zusammengebaut werden, eine deutsche Anleitung wird mitgeliefert. Angesichts der zahlreichen Einzelteile bedarf es einer gewissen Furchtlosigkeit, den Zusammenbau als Laie zu beginnen.
Doch der mechanische Aufbau schritt dann schneller voran als erwartet – dafür muss man sich bei der elektrischen Installation gründlich einlesen, denn hier müssen unter anderem mit Hilfe eines Messgeräts Spannungen eingestellt und Kontaktbrücken richtig gesetzt werden – wobei diese Arbeiten in der Anleitung aber auch erklärt werden.
Das kann ein Bausatz-3D-Drucker
Wenngleich dann noch einmal viel Zeit für die Abstimmung der Software nötig wurde, ziehen wir ein positives Fazit und verfügen nun über einen 3D-Drucker, der präzise arbeitet und es mit weitaus teureren Kauf-Geräten aufnehmen kann.
3D-Drucker von Dremel selbst ausprobiert
Mit einem 3D-Drucker können Sie selbst zum "Hersteller" werden: Einen erschwinglichen 3D-Drucker mit dem Produktionsverfahren Additive Manufacturing für Heimwerker war in unserer Redaktion zu Gast. Wir haben den 3D-Drucker von Dremel mit der Bezeichnung Idea Builder "selbst ausprobiert".
Werkzeuge oder Ersatzteile kann man selbst herstellen – mit einem 3D-Drucker. Einfach abfotografieren, in einem speziellen Programm bearbeiten und den Drucker mit der Datei füttern. Schon spuckt der Drucker eine Kopie des abfotografierten Objektes aus. Wie der Drucker arbeitet, können Sie in unserem Video sehen:
Das Grundprinzip des "Idea Builder" von Dremel basiert auf geschmolzenem Kunststoff, der in einer Art dreidimensional beweglichen Klebepistole Schicht für Schicht gezielt in Form gebracht wird. Mit Druckern hat dieser "Drucker" eigentlich nichts mehr zu tun: Die Bezeichnung 3D-Druck ist wohl auf die Mechanik der Geräte zurückzuführen, die an einstige Nadeldrucker erinnert. Genutzt wird beim neuen 3D-Drucker Idea Builder von Dremel (dremel3d.de, knapp 1000 Euro) der Kunststoff PLA (Polylactide), der aus Milchsäuremolekülen gewonnen wird und biologisch abbaubar ist.
Das Material wird beim Drucker schnurförmig in 1,75 mm Stärke von einer Rolle zugeführt. Pro 162-Meter-Rolle Filament sind rund 30 Euro fällig. Um Objekte mit dem 3D-Drucker von Dremel herzustellen, benötigt man einen digitalen 3D-Entwurf, den man mit speziellen Programmen am Computer konstruieren kann. Allerdings gibt es im Internet bereits hunderte von vorgefertigten Objektdateien, die man – teils kostenlos – herunterladen kann. Einige Druckdateien werden auch mit dem Drucker mitgeliefert. Obwohl die Anleitung zu wünschen übrig lässt, haben wir schon nach kurzer Beschäftigung mit der Technik sehr hochwertige Objekte herstellen können.
"Selbst ausprobiert" Fazit:
Das "selbst ausprobiert"-Fazit: 3D-Drucker von Dremel
+ Trotz komplexer Technik einfach bedienbarer 3D-Drucker
+ Sehr hohe Ausgabequalität und Stabilität der hergestellten Objekte
+ Zum Gerät gehörende Software verarbeitet gängige 3D-Dateien und erlaubt ein Skalieren von Objekten
– Nur mit dem vom Hersteller angebotenen PLA-Filament nutzbar
3D-Drucker von Ultimaker
Mit dem 3D-Drucker Ultimaker2 sind auf Anhieb präzise Kunststoffteile zu Hause herstellbar. Wir haben den "Drucker" von Ultimaker "selbst ausprobiert". Zu kaufen gibt es ihn u. a. bei Hornbach.
Der Ultimaker2 des Anbieters Ultimaker (www.ultimaker.com, bei Hornbach für rund 2200 Euro) ist eine Weiterentwicklung aus dem Open-Source-Projekt Reprap, das sich seit dem Jahr 2006 mit der Konstruktion von 3D-Druckern beschäftigt. Die Besonderheiten dieses 3D-Druckers sind die sehr hohe Fertigungspräzision sowie die vergleichsweise hohe Arbeitsgeschwindigkeit – beides ist möglich, weil alle Antriebsmotoren fest installiert sind und daher die bewegliche Masse gering bleibt.
So ist auch der Extruder (Druckkopf) beim Ultimaler2 klein. Der Transport des Filaments erfolgt wie bei einem Bowdenzug durch einen Schlauch von der Rückseite des Druckers aus. Da der Druckraum mit einer beheizten Glasplatte ausgestattet ist, kann neben PLA auch ABS verarbeitet werden. Dessen Steuerung erfolgt über ein Drehrad, die Funktion des Gerätes ist per Display kontrollierbar. Bei unseren Versuchen ergaben sich feinere Strukturen als mit dem 3D-Drucker von Dremel, den wir bereits oben ausprobiert haben.
"Selbst ausprobiert" Fazit:
Das "selbst ausprobiert"-Fazit: 3D-Drucker von Ultimaker
+ Kompakter 3D-Drucker mit dennoch großem Produktionsraum (rund 22 x 22 x 20 cm)
+ Beheizte Grundplatte für bessere Haftung und Nutzung von ABS
+ Sehr hochwertige Ergebnisse
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