Kleine Türen, großer Zauber

Wichteltür: Ideen, Anleitungen und Inspiration zur Gestaltung

Ob Christkind oder Weihnachtsmann, der Dezember ist für Kinder immer eine magische Zeit, die die Fantasie anregt. Der perfekte Zeitpunkt also für eine Wichteltür und den Einzug eines Weihnachtswichtels.

Rote Wichteltür
Foto: iStock / Elena Pekkolainen
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Doch was ist eigentlich eine Wichteltür? Das Phänomen ist hierzulande so neu, dass Eltern und Großeltern sich diese Frage vermutlich zuhauf stellen. So richtig tauchten die Wichtel in deutschen Haushalten nämlich erst zwischen 2020 und 2022 auf. Mittlerweile wird das Phänomen jedoch immer beliebter, nicht zuletzt, weil es eine neue Möglichkeit ist, eine weihnachtliche Atmosphäre zu schaffen und Kinderaugen strahlen zu lassen.

Wem ein einfacher Adventskalender also zu langweilig geworden ist oder wer einfach eine schöne Ergänzung dazu sucht, sollte sich diese Vorweihnachtszeit einen Wichtel mit Wichteltür ins Haus holen.

Die Wichteltradition

Der Wichteltür-Brauch stammt ursprünglich aus Skandinavien. In Dänemark gibt es die Wichtel etwa seit Ende des 18. Jahrhunderts. Die Wichtel heißen dort Nisse, die Wichteltür Nissedør. Im schwedischen sind die Wichtel auch als Tomte bekannt.

Was sind Wichtel?

Wichtel gibt es auch in deutschen Sagen und Märchen. Das Bekannteste ist wohl „Die Wichtelmänner“ aus der Märchensammlung der Gebrüder Grimm. In dem Märchen helfen zwei Wichtel einem armen Schuster zu Reichtum, indem sie jede Nacht makellose Schuhe für ihn herstellen, die er teuer verkaufen kann. Eines nachts werden die nackten Wichtel vom Schuster und seiner Frau entdeckt, die ihnen daraufhin Kleidung rauslegen. Die Wichtel freuen sich, verlassen danach aber den Schusterladen.

Das Märchen zeigt bereits gut, was Wichtel sind: hilfsbereite, kleine Wesen, die allerdings sehr scheu sind und deswegen nur nachts herauskommen. Werden sie von den Menschen gesehen, verschwinden sie schnell wieder.

So ähnlich verhält es sich auch mit den Wichteln der weihnachtlichen Wichteltür. Die kleinen Wesen schlafen tagsüber und kommen nachts hervor, um Weihnachtsstimmung zu verbreiten, im Haushalt zu helfen oder auch ein wenig Schabernack zu verbreiten. Manchmal hinterlassen sie sogar ein kleines Geschenk für die Kinder. Da die Wichtel nicht gesehen werden dürfen – sonst verlieren sie ihre Zauberkraft – kommunizieren sie in Briefform mit den Bewohnern des Hauses.

Wichtel einziehen lassen: 5 Ideen

Es gibt viele Möglichkeiten, wie ein Wichtel einziehen kann. Welche davon Sie wählen ist ganz Ihnen überlassen, denn jede Art hat seinen ganz eigenen Charme:

  • Wichtellaterne: Wüschen sich Ihre Kinder unbedingt einen Wichtel herbei, ist es eine schöne Tradition, gemeinsam eine Wichtellaterne zu basteln. Diese wird dann ans Fenster oder vor die Tür gestellt, um den Wichteln zu signalisieren, dass sie in diesem Haus willkommen sind.

  • Wichteltür: Anstatt der Laterne kann dem Wichtel bereits eine kleine Wichteltür gebastelt werden. Diese wird dann ebenfalls vor die Tür oder ans Fenster gestellt, um den Wichteln zu zeigen, dass sie in diesem Haus erwünscht sind.

  • Wichtelbaustelle: Mit einer kleinen Baustelle an dem Ort, an dem später die Wichteltür steht, kündigt sich der Wichtel an. Die Baustelle verändert sich täglich etwas, bis schließlich alles bereit ist und der Wichtel einziehen kann.

  • Wichtelumzug: Die Wichteltür steht über Nacht, überall liegen jedoch noch Umzugskartons herum, denn der Wichtel muss zunächst einziehen. Dies kann auch mehrere Tage dauern.

  • Wichteleinzug: Der Wichtel ist über Nacht eingezogen und der Spaß kann beginnen.

Welche dieser Varianten Sie wählen, ist ganz Ihnen überlassen. Schließlich kann die Adventszeit auch sehr stressig werden. Wer keine Zeit hat, eine Laterne zu basteln und dann eine ganze Baustelle und einen anschließenden Wichtel-Umzug zu organisieren, kann die fertige Wichteltür auch einfach über Nacht erscheinen lassen.

Auch die Dauer der Wichteltür kann individuell gewählt werden. Traditionell bleibt der Wichtel vom 1. Dezember bzw. dem Ersten Advent bis Weihnachten. Manche Wichtel verspäten sich allerdings und ziehen erst zum Zweiten Advent ein, einige möchten ihren Urlaub verlängern und bleiben bis Silvester und wiederum andere schauen vielleicht auch mal im Sommer für eine Woche vorbei.

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Was brauche ich für eine Wichteltür?

Dekorierte Wichteltür zu Weihnachten
Eine weihnachtlich dekorierte Wichteltür. Foto: kriina2000_stock.adobe.com

Damit über die Festtage ein Wichtel bei euch einzieht, braucht es eine Wichteltür. Die Tür führt in eine magische Welt und kann daher nur von den Wichteln selbst geöffnet werden. Das sollte auch unbedingt den Kindern erklärt werden, damit sie nicht an der Tür rütteln. Schließlich könnte die Tür so auch abfallen und dann sind die Wichtel sehr traurig.

Die Wichteltür sollte immer an einem gut sichtbaren Ort angebracht werden. Am besten eignet sich ein Platz im Wohnzimmer über einer Fußleiste. So haben Sie die Wichteltür stets im Blick und haben eine allabendliche Erinnerung daran, dass möglicherweise noch eine Aktion oder ein Brief vorbereitet werden muss.

Das Kinderzimmer eignet sich hingegen nicht gut für eine Wichteltür. Schließlich müssen die Wichtelstreiche nachts vorbereitet werden, ohne dass die Kinder es mitkriegen. Einige Kinder könnten sich außerdem gruseln oder schlechter schlafen, wenn sie wissen, dass nachts ein Wichtel in ihrem Zimmer unterwegs ist.

Wichteltür: Beliebtes Zubehör

Der Spaß an einer Wichteltür besteht nicht nur in den nächtlichen Wichtelstreichen, sondern auch in der winzigen Deko für die Wichteltür. Auch hier gilt jedoch: Der Aufwand kann ganz individuell gestaltet werden. Man kann ganze Häuserfronten um die Wichteltür herum errichten, es reicht jedoch auch die einfache Wichteltür vollkommen aus.

Beliebte Deko zur Wichteltür

  • Briefkasten: Eine sehr sinnvolle Ergänzung zur Wichteltür, da der Wichtel ausschließlich in Briefform kommuniziert.

  • Leiter: Da die meisten Wichteltüren unmittelbar über der Fußleiste angebracht sind, ist eine Leiter eine schöne Idee, um die Entfernung zwischen Tür und Fußboden zu überbrücken.

  • Fußmatte: Ein einfacher Dekogegenstand, der die Wichteltür jedoch gleich viel heimeliger wirken lässt.

  • Weihnachtsbaum: Damit es auch beim Wichtel schön weihnachtlich wird, ist ein kleiner (dekorierter) Baum vor der Tür eine schöne Idee.

  • Geschenke: Unter einem Weihnachtsbaum dürfen kleine Geschenke natürlich nicht fehlen.

Neben diesen Basics gibt es natürlich noch viel mehr, mit dem Sie die Wichteltür gestalten könnt, zum Beispiel mit einem Adventskranz, Schneemann, Schlitten, Skier, Wäscheleine, Gartenmöbel oder sogar einem Rentier. Lassen Sie Ihrer Kreativität einfach freien Lauf.

Und auch hier gilt: Der Aufwand kann ganz individuell ausfallen. Wer die nötige Zeit und Kreativität mitbringt, kann von der Wichteltür bis zur Deko alles selbst basteln. Muss es schnell gehen, gibt es mittlerweile jedoch auch zahlreiche Wichteltüren und Deko-Gegenstände im Handel zu kaufen.

Wichtelbriefe: Ideen

Beliebte Wichtelnamen

Wichtel haben traditionell nordische Namen. Die häufigsten Namen sind Nisse, Tomte, Lasse und Jeppe.

Für eine Wichtelin sind Freja, Liva, Alma, Alva, Jette, Swea und Frida besonders schön.

Da der Wichtel nicht gesehen werden darf, kommuniziert er ausschließlich über Briefe mit den Menschen, deswegen ist es durchaus sinnvoll, jeden Morgen einen kleinen Brief vom Wichtel bereitliegen zu haben.

Wie viel in die Briefe geschrieben wird, ist natürlich jedem selbst überlassen und hängt auch immer vom Alter der Kinder ab. Ein bis zwei Sätze, um zu erklären, was der Wichtel in der Nacht gemacht hat und um die Kinder zu einer besonderen Aktion aufzufordern, genügen aber in der Regel.

Wichtelstreiche für die Adventszeit

Das Schönste an einer Wichteltür ist natürlich die Vorfreude der Kinder. Jeden Morgen stehen sie auf und suchen erst einmal nach dem nächsten Wichtelstreich. Was hat der Wichtel in der Nacht gemacht? Hat er vielleicht Spuren hinterlassen? Ein kleines Geschenk? Gibt es einen neuen Brief? Oder hat er vor der Wichteltür neu dekoriert?

Was für die Kinder jeden Morgen eine Freude bedeutet, ist für Eltern natürlich eine Menge Aufwand. Um Ihnen die Arbeit als „Wichtel“ ein wenig zu erleichtern, haben wir hier eine Liste mit schönen und schnell machbaren Wichtelstreichen zusammengestellt:

  • Naschen: Leere Verpackungen von Süßigkeiten liegen auf dem Küchentisch verstreut. Für die Kinder liegt eine kleine Nascherei vor der Wichteltür.

  • Tierparade: Die Kuscheltiere der Kinder sind in einer Reihe quer durchs Wohnzimmer aufgestellt.

  • Malen: Der Wichtel hat ein kleines Bild gemalt und hat vor die Wichteltür Papier und Stifte für die Kinder gelegt. Sie sollen ihm auch ein Bild malen. Die Bilder können neben der Tür an die Wand gehängt werden.

  • Wunschzettel: Der Wichtel legt Stift und Papier bereit und fordert die Kinder auf, einen Wunschtzettel für Weihnachten zu schreiben.

  • Fensterdeko: Ein Fenster ist über Nacht mit Kreidestiften dekoriert worden

  • Schnee: Es hat geschneit oder der Wichtel vermisst den Schnee. Er hat deswegen über Nacht einen kleinen Schneemann aus Marshmallows gebaut

  • Nikolaus: Kleinen Wichtelstiefel vor die Tür stellen. Am nächsten Morgen steckt eine Kleinigkeit drin.

  • Lollisamen: Der Wichtel hat kleine Samen bereitgelegt und fordert die Kinder auf, diese einzupflanzen. Am nächsten Tag sind daraus Lollis gewachsen.

  • Buch lesen: Der Wichtel hat die Bücher der Kinder durchstöbert und sein Lieblingsbuch auf die Couch gelegt, damit es alle gemeinsam lesen können.

  • Krank: Der Wichtel ist krank. Es liegen zerknäulte Taschentücher vor der Tür und er muss ein bis zwei Tage das Bett hüten. Eine kurze Verschnaufpause für die Eltern, falls es doch mal stressiger wird im Advent.

  • Zahnpasta: Im Waschbecken wurde eine Spur aus Zahnpasta gezogen.

  • Meisenknödel: Der Wichtel hat den Kindern Meisenknödel vor die Wichteltür gelegt und fordert sie dazu auf, diese für die Vögel im Garten aufzuhängen.

  • Küchenchaos: In der Küche wurde ein Mehlchaos auf der Arbeitsplatte hinterlassen. Vielleicht sind darin sogar kleine Fußspuren zu erkennen.

  • Plätzchen backen: Im Kühlschrank liegt Plätzchenteig bereit, Keksausstecher und Backdeko liegen vor der Tür.

  • Frühstück: An einem Adventmorgen ist der Frühstückstisch bereits gedeckt und für jeden liegt ein Plätzchen auf dem Teller.

  • Schlittenfahren: Auf der Couch ist eine Rodelbahn aus Klopapier ausgebreitet.

  • Adventsstreich: Die Kerzen am Adventskranz wurden durch Mandarinen ersetzt.

  • Baum dekorieren: Weihnachtsbaum wurde über Nacht aufgestellt und die Lichterkette hängt bereits. Der Wichtel fordert die Kinder dazu auf, den Baum zu schmücken.

  • Weihnachtsmahl: An Heiligabend liegt ein kleiner Kronkorken vor der Tür. Der Wichtel fordert die Kinder dazu auf, einen kleinen Teil des Festmahls hineinzugeben.

Der Wichtel verabschiedet sich

Alles hat einmal ein Ende und so muss auch der Wichtel irgendwann wieder ausziehen. Um den Kindern den Abschied so einfach wie möglich zu gestalten, hilft es, wenn der Auszug bereits ein Tag vorher angekündigt wird. Vielleicht tauchen die Umzugskartons wieder auf oder der Wichtel hat seinen Koffer gepackt.

Ein kleines Abschiedsgeschenk für die Kinder sollte auch nicht fehlen. Das kann alles sein, was die Kleinen an den Wichtel erinnert. Ein Freundschaftsarmband, ein Edelstein oder ein Weihnachtsbaumanhänger. Eine besonders schöne Idee ist es auch, den Kindern den Schlüssel für die Wichteltür zu überlassen. So können sie sie bis zum nächsten Jahr gut aufheben.

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