Waschbären lebend fangen
Durchwühlte Mülltonnen, zerstörte Dämmung und angeknabberte Dachbalken – Waschbären können erhebliche Schäden verursachen und sogar Krankheiten übertragen. Einfach töten dürfen Sie die Tiere dennoch nicht. Eine Waschbärfalle kann unter Umständen helfen, das Problem zu beseitigen.
Waschbären sind in Deutschland nicht heimisch. Die Population geht auf Tiere zurück, die entweder von Pelzfarmen entkommen sind oder ausgesetzt wurden. Während die Population in den 1950ern noch auf unter 300 Tiere geschätzt wurde, haben sich die Tiere stark vermehrt. Heute geht man von einer Population um die 500.000 Tiere aus. Da die Auswirkungen auf unser heimisches Ökosystem nicht abschätzbar sind, steht der Waschbär nicht unter Naturschutz und darf gejagt werden, um die Biodiversität zu schützen.
Das heißt jedoch nicht, dass Sie einfach losgehen können und einen Waschbären fangen oder töten dürfen. Der Waschbär fällt unter das Jagdgesetz und darf daher nur von Jägern mit gültigem Jagdschein getötet werden. Selbst die Jagd mit Lebendfallen ist nur in Ausnahmen erlaubt.
Ist eine Waschbärfalle sinnvoll?
Waschbärfallen sind meist nur sinnvoll, wenn sie von Jägern im großen Stil eingesetzt werden, um die Gesamtpopulation der Waschbären zum Schutz heimischer Arten einzudämmen. In der Regel ist die Jagd mit Lebendfallen in Wohngebieten wenig sinnvoll, denn wenn ein Waschbär ein gutes Revier gefunden hat, erfahren dies meist auch weitere Tiere und ziehen ein, sobald ein Plätzchen frei wird. Sie sollten daher in erster Linie Ihren Garten so unattraktiv wie möglich für Waschbären machen.
Wenn Sie Zweifel haben, ob die Spuren im Garten von Waschbären stammen, dann erklärt Ihnen das folgende Video, wie man eine Waschbär-Fährte erkennt!
Wann darf ich eine Waschbärfalle einsetzen?
Wann Sie eine Falle einsetzen dürfen, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Informieren Sie sich vorher immer gründlich, da Sie sich sonst gegebenenfalls strafbar machen. Einfach so eine Lebendfalle kaufen und den Waschbären fangen, ist in keinem Bundesland erlaubt. In einigen Bundesländern reicht ein Jagdschein, in anderen benötigen Sie zusätzlich dazu noch eine Berechtigung zur Jagd mit Fallen und wiederum in anderen Bundesländern ist der Jagdschein nicht erforderlich und Sie benötigen nur die Teilnahme an einem Lehrgang für Fallen.
Wie funktioniert eine Waschbärfalle?
Waschbärfallen sind immer Lebendfallen, da nur Jäger berechtigt sind, einen Waschbären zu töten. Tierfallen funktionieren mit einem Klappmechanismus, der ausgelöst wird, wenn das Tier sich einen vorher angebrachten Köder schnappt. Waschbären sind zwar Allesfresser, um sie einzufangen, sollten Sie jedoch auf besondere Leckerbissen zurückgreifen. Gut eignen sich etwa Eier, Obst, Trockenobst oder getrockneter Fisch.
Was kostet eine Waschbärfalle?
Im Handel ist eine große Auswahl an Tierfallen erhältlich. Die Kosten einer Waschbärfalle schwanken je nach Größe zwischen etwa 50 bis 100 Euro. Die Größe der Falle sollten Sie immer anhand der Größe des Tieres wählen und im Zweifel etwas größer aussuchen. Ist die Falle zu klein, wird der Waschbär nicht hineingehen.
Was macht man mit einem gefangenen Waschbären?
Diese Frage sollten Sie unbedingt klären, bevor das Tier in der Falle sitzt. Einfach so töten dürfen Sie es nämlich nicht, denn selbst mit einem Jagdschein dürften Sie nicht in einem Wohngebiet herumschießen. Wieder aussetzen ist allerdings auch verboten, denn der Waschbär ist eine invasive Art und darf nicht einfach irgendwo freigelassen werden, wenn er einmal in der Falle sitzt. Erkundigen Sie sich am besten vorher bei der Jagdbehörde, bei Tierschutzvereinen oder dem örtlichen Tierheim, ob man Ihnen mit dem lebenden Waschbären behilflich sein kann.
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