Warmwassergeräte: Überblick & Montage
Warmes Wasser will erzeugt werden. Steht dazu keine Zentralheizung zur Verfügung, kann man auf verschiedene dezentrale Warmwasserbereiter setzen.
Kurze Leitungswege bedeuten nicht per se günstige Betriebskosten. Und so kommen dezentrale Warmwasserbereiter eigentlich nur dort in Frage, wo kein Anschluss an die Zentralheizung besteht.
Große Vorteile können hier Gassysteme verbuchen: Bis zu einem Drittel günstigere Betriebskosten sind möglich, wenn man Gas statt Strom nutzt. Allerdings ist die Anschaffung und Wartung von Gasdurchlauferhitzern erst einmal deutlich teurer als die strombetriebener Warmwasserbereiter. Abgesehen davon muss ein Gasanschluss vorhanden sein.
Warmwasserbereiter austauschen
Beim Austausch der Warmwasserbereiter müssen Sie auf die Geräteleistungen achten. Hatten Sie ein 13-kW-Gerät, das mit 20 Ampere abgesichert war, lässt sich kein 24-kW-Erhitzer anschließen, denn dieser muss mit 35 Ampere abgesichert sein. Da Sie keine Eingriffe am Sicherungskasten vornehmen dürfen, müssen Sie hierbei einen Elektriker hinzuziehen.
Auch der Leitungsquerschnitt spielt eine Rolle: Bei alten 13-kW-Geräten liegt der Querschnitt bei 2,5 mm², bei neuen 24-kW-Geräten sollte er bei 6 mm² liegen – in Altbauten nicht unbedingt gegeben, in Neubauten Standard. Bei 18 bzw. 21 KW sollten es auch immer noch 4 mm² sein. Ist der Leitungsquerschnitt allerdings unterdimensioniert, die Absicherung jedoch korrekt, schalten die Sicherungen bei Überlastung nicht aus. Es ist also sehr wichtig, einen Durchlauferhitzer auszuwählen, der zu vorhandenen Sicherungen und zu den Leitungsquerschnitten passt. Im Zweifelsfall einen Elektriker um Rat fragen. Ohnehin empfiehlt es sich, den Starkstromanschluss für einen Durchlauferhitzer von einem Profi durchführen zu lassen – schon allein aus Gewährleistungsgründen. Steckerfertige Kleinspeicher kann man dagegen gut selbst installieren.
Warmwasserbereiter im Überblick
Wer seinen Warmwasserbereiter austauschen möchte, muss sich zuerst für das richtige Gerät entscheiden. Bei der Größe kann man sagen: Klein fürs WC, kompakt für die Küche, groß fürs Bad. Wir stellen Ihnen sechs gängige Warmwasserbereiter und ihre Anwendungsbereiche vor:
- Klein-Durchlauferhitzer: Kleindurchlauferhitzer sind steckerfertig ausgestattet und benötigen keinen Starkstromanschluss, was die Montage vereinfacht. Sie liefern rund zwei Liter und bis zu 35 Grad Celsius warmes Wasser pro Minute. Anwendungsbereiche: Handwaschbecken, z. B. im Gäste-WC
- Hydraulische Durchlauferhitzer: Die Heizleistung wird bei diesen preiswerten Geräten über den Wasserdruck und die Durchflussmenge zugeschaltet, was bei Druckschwankungen im Leitungsnetz zu unerwünschten Wechselduschen führen kann. Eigentlich veraltete, unkomfortable und ineffiziente Technik. Anwendungsbereiche: Badezimmer
- Elektronische Durchlauferhitzer: Die Elektronik dieser Geräte schaltet die Heizleistung stufenlos während des Zulaufs in der einprogrammierten Wunschtemperatur. Das warme Wasser kommt entsprechend unabhängig von der Durchflussmenge gradgenau aus dem Auslauf – sehr komfortabel und sparsam. Anwendungsbereiche: Badezimmer, Küche
- Gas-Durchlauferhitzer: Ist ein Gasanschluss vorhanden, bieten diese Geräte einen kostengünstigeren Betrieb als elektrische Durchlauferhitzer. Oftmals besteht hierbei aber auch das Problem von Wechselduschen, wenn Druckschwankungen vorliegen oder mehrere Zapfstellen versorgt werden. Anwendungsbereiche: Badezimmer, Küche
- Warmwasserspeicher: Kleine Warmwasserspeicher nennt man schon mal Untertischgerät. Bei großen ihrer Art ist dafür unterm Tisch allerdings kein Platz mehr: Wandspeicher können rund 150 Liter Warmwasser bereithalten – und entsprechend auch für ein Wannenbad sorgen. Kleinspeicher mit 5 bis 15 Litern kommen dagegen an der Spüle zum Einsatz. Anwendungsbereiche: Je nach Größe in Bad oder Küche
- Kochendwassergerät: Per Rohrheizkörper, der unter einer Edelstahlbodenplatte liegt, wird schnell und effizient bis zu 5 Liter Wasser zum Kochen gebracht. Im Prinzip also ein großer Wasserkocher mit eigener Armatur und kein (gedämmter) Speicher. Anwendungsbereiche: Küche
Warmwasserbereiter: Darauf sollten Sie achten
Bei den elektrischen Durchlauferhitzern sollte man auf moderne Technik setzen, also auf vollelektronische Regelungen. Auch wenn solche Geräte wie hydraulische Modelle der Effizienzklasse A entsprechen, verbrauchen sie bis zu 30 Prozent weniger Strom. Inwieweit sie per App steuerbar sein müssen oder welche Zusatzfunktionen sie bieten, ist dagegen Geschmackssache.
Apropos Effizienz: Seit 2015 muss das Energielabel auf Warmwasserspeichern und Durchlauferhitzern prangen. Vergleichen Sie die Angaben zu den Kilowattstunden! Das Last- bzw. Zapfprofil gibt übrigens an, für welchen Einsatzzweck das Gerät vorgesehen ist. Bei Durchlauferhitzern reichen die Angaben von 2XS bei Kleindurchlauferhitzern bis S für Geräte, die die Dusche versorgen können.
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