Beläge fürs Bad

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Eine Wandverkleidung und auch Bodenbeläge fürs Bad müssen nicht nur mechanisch belastbar, sondern ebenso wasserbeständig sein. Statt Fliesen kommen hierfür auch andere Materialien in Frage. Wir geben Beispiele für geeignete Beläge.

(1/22)
Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Wandbekleidungen im Bad müssen Feuchtigkeit verkraften. In Maßen können das aber nicht nur Zementputz und Feinsteinzeugfliesen, sondern auch Holz und anderes Material.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Polyesterharzplatten sind wasserdicht und in Ziegel-, Holz- oder Natursteinoptik erhältlich. Die Platten (hier: Totalstone) werden direkt an die Wand geschraubt. Der Zuschnitt erfolgt mit Stichsäge. Auch schräge Schnitte sind möglich.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Große Zwischenräume erst ausschäumen und den ausgehärteten Schaum mit Cutter der umgebenden Steinstruktur anpassen.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Dann die Fugen und Schraubköpfe mit Modellierspachtel verschließen und nach der Trocknung in einem passenden Farbton überstreichen.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Acrylglasplatten als Wandverkleidung ergeben fast fugenlose Flächen. Als Unterkonstruktion zugeschnittene MDF-Plattenstücke an die Wand schrauben und mit doppelseitigem Klebeband versehen.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Die Acrylglasplatten dann mit 5 mm Abstand zum Boden anstellen, Schutzfolie vom Klebeband abziehen und die Platten festkleben. Beim Acrylglaszuschnitt mit hartmetallbestückten Sägen darauf achten, die Schnittstelle zu kühlen!

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Die Fugen zwischen Wand und Boden mit Silikon versiegeln. In Ecken und am Rand Eck- und Abschlussprofile einsetzen.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Vor allem am Boden kann man Parkett oder Laminat statt Fliesen verlegen. Dazu muss der Untergrund glatt sein oder mit Ausgleichsmasse oder Trockenestrich ausgeglichen werden. Zunächst das WC ggf. demontieren und dann auf trockenem Untergrund abschnittsweise Parkettkleber mit Zahnspachtel aufziehen.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Das Parkett (hier mit Öl vorbehandeltes Haro Parkett Spa) innerhalb von 15 Minuten in den aufgezogenen Kleber einlegen.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Nach 8 bis 12 Stunden die Dehnungsfugen mit elastischer Dichtmasse verfugen, es darf kein Wasser unter den Boden gelangen!

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Nach 48 Stunden ist das Parkett belastbar und man schleift es mit 120er Papier vollflächig etwas an. Danach gründlich absaugen.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Abschließend zweimal nachölen, z. B. mit dem Haro clean & green aqua oil, und mit beigem Pad einmassieren und polieren.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Keramische Fliesen sind der klassische Wand- und Bodenbelag für Bäder. Verlegt man sie auf Gipsplatten oder hat man großformatige Fliesen, verwendet man stets Flexkleber. Den Kleber mit Zahnspachtel aufziehen.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Kleine Fliesen direkt ins Kleberbett einschieben, größere auch von hinten mit Kleber bestreichen. Abschnittsweise vorgehen und vorher Bezugslinien festlegen, damit alles gerade verläuft.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Schwierig ist die Bearbeitung, vor allem von Feinsteinzeug: Gerade Zuschnitte erfolgen mit einem Fliesenschneider noch recht einfach.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Kleine Ausschnitte sind schon komplizierter und erfordern Feingefühl. Man kann mit einem Trennschleifer zunächst Einschnitte vornehmen und das Stück dann mit einer Fliesenbrechzange herauslösen.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Abschließend muss verfugt werden. Mit Fugbrett oder Fuggummi den Mörtel in die Fugen einbringen.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Mit dem Schwammbrett den Mörtel verdichten und die Fläche säubern (mit viel Wasser ausspülen und nachwischen). Anschlussfugen am Ende mit Silikon verschließen.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Vinyl oder diese Verbundwerkstoffplatten (NEO Vario/Classen) sind nochmals eine Alternative zur Keramikfliese. Man kann sie auch auf alten Fliesen verkleben. Dann zunächst alte Silikonfugen herauslösen. Der Plattenzuschnitt erfolgt mit Cutter.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Die Platte anritzen und über eine Kante oder übers Knie durchbrechen. Den Kleber dann mit Zahnspachtel auf den Untergrund aufziehen.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Zum Boden eine 5-mm-Fuge vorsehen; diese später mit Silikon schließen. Die Platten verfügen über Steckprofile. Bei der Wandverklebung muss das Federprofil nach oben und das Nutprofil nach unten zeigen, damit Feuchtigkeit ablaufen kann.

Foto: sidm / CK / LA / PS

Wandverkleidung Bad – statt Fliesen

Die Platten von links kommend mit leicht schiebender Bewegung ineinanderfügen und andrücken. Die Verlegung erfolgt von Reihe zu Reihe im Versatz, Kreuzfugen also vermeiden, aus optischen Gründen am besten im halben Versatz verlegen.

Wer ans Bad denkt, hat meist Fliesen im Sinn. Früher flieste man sogar oftmals alle Wände bis zur Decke. Mittlerweile geht man dazu über, Bereiche, an die wenig oder kein Spritzwasser gelangt, diffusionsoffener zu gestalten, also verputzt und gestrichen zu lassen. Hier können dann auch Kalk-, Gips- oder spezielle Lehmputze zum Einsatz kommen. Als Grundputz unter Fliesen empfiehlt sich aber schon ein Zement- bzw. Kalkzementputz.

Doch müssen es im Spritzwasserbereich stets Fliesen sein oder gibt es statt Fliesen auch eine geeignete Wandverkleidung fürs Bad? Im Grunde ja. So können Kunststoffplatten als Wandverkleidung eine Alternative darstellen. Am Boden lässt sich auch Parkett oder Laminat verlegen, sofern es nicht direkt in der bodengleiche Dusche ist. Grundsätzlich muss sichergestellt sein, dass möglichst keine Feuchtigkeit unter den Boden bzw. hinter die Wandverkleidung gelangt. Bei einer vollflächigen Verklebung wird das per se relativ gut unterbunden, eine hinterlüftete Wandverkleidung kann jedoch problematisch sein. Nicht nur, weil die Hinterlüftung oft nicht ausreicht, sondern auch, weil sich Feuchtigkeit bei zu viel Nässeeintritt am Boden sammeln kann. Ergo: Die Front bzw. der Boden sollte dicht sein. Ohne Silikon bei allen Anschlussfugen geht hier meist nichts.

Der große Vorteil von Wandverkleidungen liegt darin, dass sie auch auf unebenen, defekten Wanduntergründen montiert werden können. Fliesen können dagegen nur eingeschränkt im Mörtelbett für Ausgleich sorgen, dünne, direkt verklebte Vinylplatten erst recht. Am besten hat man hier einen ebenen, festen und trockenen Untergrund. Für den Boden gilt das ohnehin, da er starken Belastungen ausgesetzt ist und Unebenheiten des Untergrunds zu Schäden am Bodenbelag führen können.

Keramische Fliesen gehen immer, hier Steuler Brush Nordisch Blau. Foto: Hersteller / Steuler

Doch welche Art von Wand- und Bodenbelägen kommen fürs Bad in Frage? In erster Linie sind das nach wie vor Keramik- und Natursteinbeläge. Bei keramischen Fliesen für Bäder handelt es sich meist um Feinsteinzeug. Dieser dichten Keramik bereitet Wasser keine Probleme, Feuchtigkeit kann aber wie bei allen Belägen über defekte Fugen in den Untergrund gelangen. Die Optik ist sehr vielfältig, auch Naturstein- oder Holznachbildungen sind erhältlich. Als Wanduntergrund eignen sich Zement- und Kalkzementputz, Feuchtraumplatten oder alte Fliesen, am Boden ebenfalls Fliesen oder Estrich bzw. Trockenestrich. Der Boden muss allerdings immer absolut eben sein! Die ca.-Verkaufspreise betragen bei keramischen Fliesen ca. 5 bis 50 Euro/qm zzgl. Kleber und Mörtel. Natursteine oder exklusive Fliesen mit besonderen Dekoren können auch deutlich teurer sein.

Leichter als Keramik und wasserfest: Elastische, mineralische Verbundfliese NEO Vario. Foto: sidm / CK

Eine Alternative, die ähnlich wie eine Fliese aussehen kann, stellen elastische Beläge dar. Zur wasserdichten Verklebung benötigt man für Nassbereiche empfohlene PVC-Rollenware (meist übers Fachhandwerk zu beziehen) oder geeignete Platten aus Vinyl, Polyurethan oder mineralischem Gemisch. All diese elastischen Beläge werden nahezu fugenlos verklebt, Anschlussfugen zu Boden, Decke oder Sanitärobjekten verschließt man mit Silikon. Die Verlegung auf ebenem Untergrund kann auf Putz, Bauplatten oder alten Fliesen erfolgen, auch am Boden. Die ca.-Verkaufspreise belaufen sich auf ca. 30 Euro/qm zzgl. Kleber.

Auch ein Massivholzboden eignet sich fürs Bad, er sollte nur fest verklebt werden. Foto: Hersteller / Mafi

Wer Parkett oder Laminat verlegt, muss dafür sorgen, dass kein Wasser unter den Boden gelangt. Vollflächig verkleben ist also angesagt, und am Ende die Anschlussfugen mit Silikon versiegeln. Bei Laminat sollte man überdies Nut und Feder mit speziellem Dichtmittel (z. B. Clickguard) behandeln. Holz wiederum muss von oben wasserbeständig sein. Von Natur aus sind das viele Tropenhölzer (auf Zertifizierungen achten) oder Eiche. Das Holz sollte man gut ölen und regelmäßig nachölen. Als Wandverkleidung im Bad statt Fliesen Holz einzusetzen, ist auch möglich, zum Beispiel als hinterlüftete Wandverkleidung. Nur im Spritzwasserbereich sollte man davon Abstand nehmen. Die ca.-Verkaufspreise für Holz- und Holzwerkstoffbeläge betragen ca. 30 bis 200 Euro/qm zzgl. Kleber.

Große Acrylglasplatten ergeben fast fugenlose Flächen und können Fliesen ersetzen. Foto: sidm / LA

Neben Vinyl bieten sich noch weitere Kunststoffe als Wandverkleidung an. Zum Beispiel Acrylglas, das es in vielen Ausführungen gibt, was Formate, Dicken, Farben und Motive angeht. Die Platten kann man sich auch wunschgemäß zugeschnitten bestellen. Es handelt sich aber um kein komplettes System. Aus Stabilitätsgründen sind die wasserdichten Platten natürlich nur für die Wand geeignet. Man verklebt sie am besten auf einer Unterkonstruktion, wie Sie in unserer Anleitung sehen können. Eventuelle Fugen oder Rohrausschnitte mit Profilen bzw. Silikon abdichten, Feuchtigkeit darf nirgends hinter die Platten gelangen! Ca.-Verkaufspreise: etwa 40 bis 200 Euro/qm zzgl. Kleber.

Kunststoffplatten müssen nicht glatt sein wie die "Totalstone"-Paneele aus Polyesterharz und Glasfasern zeigen. Foto: Hersteller / Villa Nuova

Nicht glatt und glänzend wie Acryl, sondern in vielen Strukturen von der Naturstein- bis zu Klinkeroptik präsentieren sich oberflächenfertige Wandplatten aus einem 2 bis 4 mm starken, wasserdichten Polyesterharz-Glasfaser-Gemisch. Inklusive der jeweiligen Oberflächenstruktur ergibt sich eine Gesamtdicke der Wandverkleidung von etwa 3 bis 40 mm. Praktisch: Die Platten wiegen nur 5 bis 6 kg/qm, und sie werden einfach ohne Unterkonstruktion an die Wand geschraubt. Möchte man sie wirklich wasserdicht montieren, zum Beispiel im Duschbereich, muss man die Fugen gut verspachteln. Ca.-Verkaufspreise: ab 70 Euro/qm zzgl. Befestigungsmittel.

Außerhalb des Spritzwasserbereichs kann man Tapete als Wandbelag einsetzen. Foto: Hersteller / Erfurt

Putz und Tapete sind natürlich nur was für die Wand. Im Spritzwasserbereich sollte man aber spezielle Putz- und Farbsysteme einsetzen, zum Beispiel mit Wachs- oder Ölseife behandelter Kalkputz und Tadelakt oder Flächenspachtel und Versiegelungen wie Schöner Wohnen Betondesign-Optik. Lackierte Tapete ist keine Dauerlösung! Diffusionsoffene Tapete und Raufaser ist aber im Nichtspritzwasserbereich genauso wie Putz eine gute Lösung. Insgesamt eine sehr preiswerte Variante für die Wand: Die ca.-Verkaufspreise gehen bei rund 5 Euro/qm los.

Das könnte Sie auch interessieren ...

Aus selbst 12/2020