Wandfarbe mischen
Ein fleckiges Farbergebnis, unscharfe Kanten, nicht deckende Farbe, Flecken auf dem Boden oder der Kleidung – beim Streichen kann so einiges schieflaufen. Machen Sie sich es einfach und informieren Sie sich vorab: Hier lernen Sie die häufigsten Fehler und die besten Tipps fürs Wand streichen kennen.
Tipp 3: Farbton und Wandfarbe richtig mischen
Der perfekte Farbton ist eine ziemlich individuelle Angelegenheit. Dass die vorgefertigten Farben der Hersteller im Baumarkt nicht jedem Wunsch gerecht werden können, ist ja klar. Wenn Sie deshalb lieber auf eine Eigenkreation setzen möchten, kommen Ihnen womöglich schnell einige Fragen in den Kopf: Kann ich das selbst übernehmen oder sollte das lieber im Fachhandel erledigt werden? Lässt sich jede Farbe miteinander vermischen? Wie viel Geld kostet mich das?
Übrigens: Selbst wenn Sie auf eine fertig abgetönte Farbe aus dem Baumarkt oder Malerbedarf zurückgreifen, spielt das Wandfarbe mischen eine elementare Rolle beim Streichen. Denn nur eine gleichmäßige Masse im Farbeimer sorgt auch für ein gleichmäßiges Ergebnis auf der Wand. Befassen wir uns zunächst mit dem Fall, dass Sie einen Wandfarbton mischen (lassen) möchten. Weiter unten finden Sie dann Informationen, wie Sie eine abgetönt gekaufte Farbe vorm Streichen richtig aufrühren!
Farbton selbst mischen oder im Baumarkt mischen lassen?
Wenn unter den fertig angemischten Farben im Baumarkt des Vertrauens kein Farbton für Sie dabei ist, dann werden Sie wahrscheinlich darüber nachdenken, sich Ihren Wunsch-Farbton zu mischen. Aber lohnt es sich, dafür den Farbmischservice des Baumarkts in Anspruch zu nehmen oder kann man eine Wandfarbe auch selbst zu Hause mischen?
Die Vorteile des Farbmisch-Service im Fachhandel sind eindeutig: Sie selbst haben keine Arbeit mit dem Mischen und brauchen sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, mit welchen Farben Sie den gewünschten Farbton angemischt bekommen. Sie können sich aus der riesigen Vielfalt im Fachhandel einen Farbton aussuchen oder ihn anhand eines mitgebrachten Musters – einem Tapetenschnipsel, einer Fliese oder Ähnlichem – herstellen lassen. Außerdem können Sie sich dank eines eindeutigen Farbcodes, den Sie vom Mischservice erhalten (zum Beispiel nach RAL- oder NCS-Farbsystem) auch Jahre später noch den exakt gleichen Farbton nachmischen lassen. Wer selbst mischt, wird nach fünf Jahren womöglich nicht mehr wissen, welche Abtönfarbe verwendet wurde und Probleme damit haben, den Farbton 100%ig zu treffen.
Praxistipp: Mittlerweile gibt es aber sogenannte Farbmessgeräte, die die Wandfarbe über einen Laser erfassen und mit Farbdatenbanken vergleichen, um den richtigen Farbcode zu identifizieren. So können Sie zum Beispiel auch den Farbcode der alten Wandfarbe vom Vormieter herausfinden. Allerdings kosten diese Instrumente noch um die 100 bis 200 Euro – ein teurer Spaß also, wenn Sie nur eine einmalige Farbmessung durchführen möchten.
Dass das Farbe selbst mischen in jedem Fall einen Kostenvorteil gegenüber vorgemischten Farben vom Hersteller oder individuell angemischen Wandfarben durch den Mischservice bedeutet, ist ein Gerücht. Vergleichen Sie die Kosten am besten, sobald Sie eine konkrete Vorstellung haben, denn der Preis hängt natürlich auch von Menge, Art und Hersteller der Wandfarbe ab. Was schlussendlich aber doch viele Menschen vom Wandfarbe selbst anmischen überzeugt, sind einerseits der Spaß und die Kreativität und andererseits die Flexibilität, Farbanpassungen zu Hause auch noch während des Streichens vornehmen zu können.
Welche Wandfarben lassen sich wie mischen?
Um Ihren eigenen Wandfarbton anzumischen, braucht es lediglich eine weiße Dispersionsfarbe als Basis und eine beliebige bunte und oder schwarze Abtönfarbe – das Sortiment lässt hier mittlerweile keine Wünsche mehr offen. Auf dem Produkt selbst oder beiliegenden Farbkarten sehen Sie, welches Mischverhältnis es für den von Ihnen gewünschten Farbton braucht. Darüber hinaus braucht es ein großes, möglichst rundes oder ovales Gefäß, idealerweise einen Eimer, zum Anmischen. Achten Sie zudem darauf, dass dieser groß genug ist und schützen Sie Ihren Boden!
Welches Werkzeug braucht man zum Wandfarbe mischen?
An Werkzeug zum Aufrühren Ihrer Wandfarbe empfiehlt es sich, unbedingt einen Rühraufsatz für die Bohrmaschine zu verwenden – ein Stab zum Handrühren reicht auf keinen Fall aus und sorgt dafür, dass Sie später Flecken an der Wand haben, weil sich die Farben nicht gleichmäßig vermischt haben. Auch fertig abgetönt gekaufte Wandfarben müssen vor dem Streichen kräftig umgerührt werden, denn vor allem dunklere Farbpigmente oder bestimmte Lösungsmittel setzen sich gerne am Boden des Farbeimers ab. Für ein gleichmäßiges Streichergebnis ist gründliches Aufrühren der Farbe also in jedem Fall vonnöten!
Wieso soll man Wandfarbe mit Wasser verdünnen?
Bei hochwertiger und frischer Wandfarbe sollte ein Verdünnen mit Wasser eigentlich gar nicht nötig sein. Manche Farben lassen sich jedoch leider nur sehr schwerfällig auftragen, weil sie zu dickflüssig sind. Dann können Sie ein wenig Wasser verwenden, um sich den Auftrag auf die Wand zu erleichtern. Geben Sie zunächst etwa 5 % Wasser zur Farbe hinzu, mehr als 10 % Wasser sollten Sie jedoch niemals in die fertige Farbe kippen.
Achtung: Beim Verdünnen mit Wasser kann die Deckkraft Ihrer Wandfarbe leiden, weshalb Sie gegebenenfalls zwei Mal streichen müssen. Rühren Sie die Farbe gründlich durch, um keine Flecken an die Wand zu bringen.
Übrigens: Eine eingetrocknete Wandfarbe, die nicht wasserlöslich ist, lässt sich im Regelfall auch nicht mehr mit Wasser verdünnen. Der Grund für durchgehärtete Farbe liegt meistens bei einer falschen Lagerung – hier bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als die Wandfarbe fachgerecht zu entsorgen!
Das könnte Sie auch interessieren ...