Schneckenarten

Welche Schneckenarten gehören zu den Schädlingen?

Es gibt so unfassbar viele Schneckenarten auf der Welt und ausgerecht drei der gefräßigsten Schneckenarten ziehen ihre Schleimspur durch unsere Gärten und fressen die Gemüsebeete kahl! Welche Schneckenarten schädlich, welche harmlos oder gar nützlich sind, erfahren Sie hier.

Spanische Wegschnecke
Foto: iStock / erwo1
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Wissenschaftler schätzen, dass es auf der Erde etwa 42.000 bis 100.000 verschiedene Schneckenarten gibt. Schon die große Differenz zeigt, wie verbreitet Schnecken sind – sie leben an Land, im salzigen Meer und in Süßwasser (Seen und Flüssen). Es gibt Schneckenarten, die ihr Haus auf dem Rücken mit sich rum tragen, und Nacktschnecken. Exemplare dieser Schneckenart sind es vor allem, die Gärtnern den Angstschweiß und die Zornesröte ins Gesicht steigen lassen. Denn alle Schneckenarten, die unsere Gemüse- und Zierbeete leer fressen sind Nacktschnecken!

Schneckenarten, die im Garten vorkommen

Alle Schnecken sind Weichtiere. Die bei uns vorkommenden Landschnecken findet man in Gärten, auf Wiese, Feldern & Äckern, in Weinbergen und im Straßengraben. Auch wenn die Nacktschnecken ohne schützendes Schneckenhaus wehrlos erscheinen, sind die schleimigen Kriechtiere ein Erfolgsmodell der Evolution.

Nicht alle Schnecken sind ein Problem im Garten. Es gibt auch Schnecken, die unseren Schutz brauchen. Wie die Schneckenrettung aussehen kann, zeigt das Video:

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Video: Glutamat

Welche Schneckenarten Ihnen im Garten begegenen können und wie Sie sie unterscheiden, erfahren Sie hier:

  • Garten-Bänderschnecke (Capea hortensis), mit und ohne Bänderung des Gehäuses
  • Gartenwegschnecke (Arion distinctus)
  • Genetzte Ackerschnecke (Deroceas reticulatum)
  • Hain-Bänderschnecke (Cepaea nemoralis)
  • Inkarnatschnecke (Monachoides incarnatus), auch Rötliche Laufschnecke genannt
  • Rote Wegschnecke (Arion rufus) – beinah völlig verdrängt von der ...
  • ... Spanischen Wegschnecke (Arion lusitanicus)
  • Tigerschnegel (Limax maximus), auch Großer Schnegel oder Egelschnecke genannt
  • Weinbergschnecke (Helix pomatia)

Praxistipp: Nicht alle Schnecken gefährden Ihre Gemüseernte – vor allem drei Schneckenarten plündern nachts das Beet. Bei einem Besuch dieser Schneckenarten sollten Gärtner schnell handeln, ehe die gefräßigen Schneckenarten das ganze Beet leer gefressen haben!

Schneckenarten im Gemüsebeet

Nicht jede Nacktschnecke ist automatisch eine „Problemschnecke“. Nur drei Nacktschnecken-Arten gelten als Pflanzenschädlinge: die Spanische Wegschnecke, die Gartenwegschnecke und die Ackerschnecke.

Die Spanische Wegschnecke ist die gefräßigste und schädlichste Nacktschnecke in deutschen Gärten – zumal sie wegen ihrer Herkunft mit sommerlichen Temperaturen besser zurecht kommt als andere Schneckenarten. Erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Schädling aus Portugal eingeschleppt. Bei der Nahrungssuche legt die spanische Wegschnecke weite Wege zurück und frisst auch hartlaubige Pflanzen, die andere Schnecken verschmähen. Die spanische Wegschnecke hat bei uns kaum natürliche Feinde, da sie einen bitteren Schleim absondert, wenn sie bedroht wird. Die Spanische Wegschnecke misst etwa 7-14 cm Länge und kommt in verschiedenen Färbungen vor (grau-grün, rot, dunkelorange und braun).

Die Genetzte Ackerschnecke hat ihren Namen von dem auffälligen Muster auf ihrem Körper: Ein Netz dichter dunkler Flecken überzieht den sonst gelb-gräulich gefärbten etwa 3,5-5 cm langen Körper. Die Genetzte Ackerschnecke versteckt sich tagsüber im Boden und findet ihre Nahrung im engen Umkreis ihres Erdbaus (Standorttreue). Auch diese Schneckenart kann große Fressschäden im Beet anrichten. Ein Lichtblick: Mit Nematoden soll man die Genetzte Ackerschnecke erfolgreich biologisch bekämpfen können.

Vor allem zwei Arten der Garten-Wegschnecke befallen deutsche Gemüsebeete: Arion distinctus und Arion hortensis fressen vor allem Wurzeln und Wurzelgemüse. Die schwarzen etwa 2,5-3 cm langen Nacktschnecken haben eine auffällig gefärbte Kriechsohle (schwach gelblich bis kräftig orange), die andere Art besitzt einen eher gelb-gräulichen Körper mit dunklem Kopf und Fühlern.

Fotos: Praxis-Press / Lonza Ltd. / Meta(R)

Sind Schnecken Nützlinge?

Grundsätzlich fürchten Gärtner Schnecken im Garten. weil die drei zuvor beschriebenen Schneckenarten in kürzester Zeit (teilweise über Nacht) ein ganzes Gemüsebeet kahl fressen können. Aber es gibt auch Schneckenarten, die harmlos sind. Denn diese Schnecken ernähren sich überwiegend von Algen, Flechten, Pilzen. Weil sie auch Aas und totes Pflanzenmaterial fressen, gelten sie als nützliche Kompostierer, die Fäulnis und Krankheitserreger im Garten beseitigen. Alles was ein Haus trägt, ist harmlos!

Tigerschnegel
Über diese Schneckenart im Garten können Sie sich freuen: Der Tigerschnegel frisst andere Schnecken! Foto: iStock / maerzkind

Zumindest einer Schneckenart wird auch ein großer Nutzen zugesprochen: den Schnegeln. Prominentestes Exemplar der Egelschnecken ist der Tigerschnegel. Die auffällige Musterung (grau-schwarze Flecken auf hellgrau-bräunlichem Grund) dieser Nacktschnecke erinnert zwar eher an das Fell eines Gepards als an einen Tiger, aber so ist der Volksmund nunmal. Er trägt auch den Namen "Großer Schnegel" und das vollkommen zurecht: Bis zu 20 cm lang kann diese Schneckenart bei uns werden. Weil die "Tigerschnecke" auch Eigelege anderer Schnecken plündert, junge Nacktschnecken frisst und selbst den Kampf mit der spanischen Wegschnecke aufnimmt (und oftmals gewinnt) ist der Tigerschnegel, der eigentlich an Waldrändern heimisch ist, eine gern gesehene Schneckenart im Garten.

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