Rigole: Die richtige Regenwasserversickerung selbstgemacht

Bei Problemen mit Starkregen, Hanglagen, hohem Grundwasserstand oder wiederholten Überschwemmungen kann eine Rigole sehr nützlich sein. Sie hilft dabei, Regenwasser aufzufangen und kontrolliert in den Boden abzugeben. Nebenbei lassen sich dadurch Abwassergebühren sparen. Eine Rigole ist mit wenigen Handgriffen im Garten installiert.

Rigole
Hier zeigen wir Ihnen die besten Möglichkeiten, um Regenwasser sicher ablaufen zu lassen. Foto: iStock/andresr
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Eine Rigole ist ein wichtiges Element der Regenwasserbewirtschaftung im Garten. Sie besteht aus einem Kanal oder Tunnel, der mit einem Geotextil ausgekleidet ist, um das Eindringen von Schmutzpartikeln zu verhindern und die Rückhaltung von Feststoffen sicherzustellen. Manchmal wird auch zwischen offenen und geschlossenen Rigolen unterschieden. Das Speichervolumen hängt von der Größe und Tiefe der Versickerung ab. Je größer das Volumen, desto mehr Regenwasser kann wie bei einer Zisterne zurückgehalten und gespeichert werden, bevor es langsam an das umgebende Erdreich abgegeben wird.

Favoritenprodukt: Entwässerung durch Ablaufrinne

Diese Entwässerungsrinne ist eine flache und platzsparende Lösung für eine Rigole im Garten. Der verzinkte Stahlrost mit Stegen ist robust und sogar mit einem PKW befahrbar. Besonders praktisch ist die bereits montierte Arretierung mit Schraube, die für zusätzliche Stabilität sorgt. Die Entwässerungsrinne ist alternativ in der Farbe Anthrazit erhältlich. In den Online-Bewertungen überzeugt sie mit ihrer superflachen Bauweise von 5,5 cm. Unsere Einschätzung: ein echter Favorit und die Lösung für eine effiziente Ableitung von Regenwasser im Außenbereich.

Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen folgenden Möglichkeiten:

  • Lineare Entwässerungsrinnen bestehen aus einer länglichen Rinne mit einem schlitzartigen Einlass. Verwendung bei: Gehwegen, Auffahrten oder Terrassen.
  • Punktentwässerung: einzelne Ablaufpunkte in Kombination mit Gullys oder Schächten werden verwendet, um Wasser von bestimmten Bereichen wie Hofeinfahrten oder Terrassen abzuführen.
  • Mulden-Rigole: flache, breite Gruben oder Vertiefungen, die das Regenwasser in einer Mulde sammeln und speichern. 
  • Versickerungssysteme mit Sickerrohren: Perforierte Rohre, in den Boden eingegraben, leiten das Wasser direkt ab, sodass es im Boden versickern kann.
  • Rigolen mit Rigolenschotter: Rigolen mit Schotter bestehen aus einem Kiesbett oder einer Schicht aus Schotter, die das Niederschlagswasser aufnimmt und kontrolliert versickern lässt.

Rigole selber bauen: So geht’s

Versickerungsanlagen kommen bei versiegelten Flächen zum Einsatz, zum Beispiel bei großen Flächen wie Wohnanlagen oder Parkplätzen, wo sie den Niederschlag ins Grundwasser ableiten. Aber auch im eigenen Garten kann der Einbau nötig werden, wenn das Grundstück schlechte Versickerungs-Eigenschaften aufweist. Das Gute: Eine Rigole kann man selbstständig nachrüsten.

Im Folgenden zeigen wir die beliebtesten Systeme und Möglichkeiten, eine Rigole im Garten zu installieren. Dazu haben wir die besten Online-Tipps recherchiert und auf Bewertungen in der Praxis überprüft.

Produkt 1: Rigole kaufen – Versickerungsbox von ACO

Im eigenen Garten ist die ACO Self Sickerbox mit Filtervlies eine gute Anlage zur Regenwasser-Versickerung. Einmal eingebaut, sammelt sie das Wasser und lässt es allmählich im Boden versickern. Die Box eignet sich für Terrassen, Auffahrten, Gartenhäuschen, Wintergärten, Carports und andere versiegelte Flächen. Mit einem Fassungsvermögen von 205 Litern und einem Filtervlies ist sie besonders einfach zu montieren. PKWs können ohne Probleme darüber fahren. Die Sickerbox von ACO wird als Bausatz geliefert. Bitte beachten: Eine geeignete Standortwahl mit ausreichendem Abstand zu Gebäuden und Grundwasserspiegel gemäß den Empfehlungen ist erforderlich.

Produkt 2: Rigole selber bauen – Kies für die Versickerung

Als Drainage-Material für die Rigole eignet sich Rheinkies hervorragend. Er wird unter der Versickerungsvorrichtung ausgelegt, um ein schnelles Ablaufen des Wassers zu ermöglichen. Dieses System dient als Ersatz der belebten Bodenzone. Online gibt es dafür geeignete 25 kg-Säcke mit Kies, die preislich sehr günstig liegen. Benötigt man nicht den ganzen Sack für dieses Projekt, kann man das Material auch anderweitig verwenden. Zum Beispiel für das Anlegen eines Teichs oder als Gartendekoration. 

Produkt 3: Rigole Garten – Versickern vom Dach

Die Kombination aus Sickerschacht und Drainagerohr ist eine schnelle und einfache Möglichkeit, das Grundstück zu entwässern. Eine große Planung kann hier entfallen und auch der finanzielle Aufwand ist nicht sehr hoch. Das Rohr wird in einer mit Kies ausgekleideten Grube versenkt und ragt 110 Zentimeter in den Boden. Über die Seitenwände der Drainage wird das Wasser kontrolliert an den Schotter abgegeben und kann versickern. Diese Vorrichtung eignet sich besonders gut für die Dach-Entwässerung – sie kann direkt an die Dachrinne angeschlossen werden.
Tipp: Wer möchte, kann auch eine Regentonne als Auffangbehältnis zwischenschalten, um immer frisches Gießwasser für den Garten zu haben.

Produkt 4: Rigole Drainagerohr – Einfaches Versickern mit Schacht

Alternativ, wenn die Rigole nicht ans Dach angeschlossen wird, sondern beispielsweise einen Vorplatz oder eine Terrasse entwässern soll, bietet sich ein Versickerungsschacht an. Das konkrete Beispiel hat einen Mechanismus, der das Überlaufen des Wassers verhindert. Der Kanal hat einen Durchmesser von 110 mm und eine Rohrlänge von 900 mm. Das 150 × 150 mm Abflussgitter besteht aus wetter- und alterungsbeständigem Kunststoff (PP). Es ist sowohl begeh- als auch befahrbar.

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Wann braucht man eine Rigole?

Es kann ganz unterschiedliche Gründe geben, die eine Rigole im Garten nötig machen. Die Prävention von Schäden bei Starkregen, steigendem Grundwasser oder die Entlastung der Kanalisation beispielsweise. Auch dient die Vorrichtung dazu, das Niederschlagswasser auf versiegelten Flächen wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zuzuführen. 

Ist eine Rigole genehmigungspflichtig?

Das kommt ganz auf die Region an, in der Ihr Grundstück steht. Ein konkretes Beispiel, wo eine Installation genehmigungspflichtig wäre: in einem Wasserschutzgebiet. Hier gelten strenge Auflagen für die Nutzung der Flächen zum Schutz des Grundwassers. Weitere Informationen zur Installation und Nutzung einer Rigole können bei Fachleuten und Experten für Regenwassermanagement eingeholt werden.

Können Rigolen überbaut werden?

Ja, Rigolen zu überbauen ist möglich. Allerdings gibt es bestimmte Auflagen, die dafür erfüllt werden müssen. Zu nennen ist hier vor allem, dass die nötige Stabilität gegeben sein muss. Außerdem ist es bei der unterirdischen Anlage wichtig, dass sie weiterhin für Inspektionen und Reinigung zugänglich bleibt. Der Überbau sollte durchlässig sein, was beispielsweise durch Drainage-Öffnungen erreicht werden kann.

Wie tief muss eine Rigole liegen?

Das hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab. Grundsätzlich sollte die Rigole so tief sein, dass sie in der Lage ist, das anfallende Wasser effektiv aufzunehmen und zu speichern, bevor es kontrolliert in den Boden abgegeben wird. Eine typische Empfehlung für die Tiefe des Schachts liegt zwischen 30 und 60 Zentimetern, ein Drainagerohr kann jedoch auch über einen Meter tief sein. Beachten Sie hier die örtlichen Bauvorschriften und Richtlinien, um auf der sicheren Seite zu sein.

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