Quittenbaum schneiden
Der Rückschnitt von Obstbäumen sorgt für eine schöne Form und fördert zudem die Blüten- und Fruchtbildung des Gehölzes. Was Sie beim Quittenbaum schneiden beachten müssen, erfahren Sie hier.
Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt, Erhaltungsschnitt und Verjüngungsschnitt: Diese vier Schnittarten werden bei Obstbäumen durchgeführt. Welche Methode wann an der Reihe ist, hängt vom Alter bzw. der Entwicklung des Baumes ab. Der ideale Zeitpunkt zum Quittenbaum schneiden ist, wenn die Bäume kein Laub tragen, denn an den freigelegten Ästen kann man gut erkennen, was abgeschnitten werden muss. Doch welche Äste sind überhaupt zu entfernen? Dies zeigen wir Ihnen beim Quittenbaum schneiden.
Praxistipp: Was muss man beim Obstbaumschnitt beachten? Das Video zeigt Ihnen genau, welche Äste entfernt werden müssen:
Anleitung: Quittenbaum schneiden
Sie möchten dieses Jahr viele Früchte ernten? Dann sollten Sie an den rechtzeitigen Rückschnitt des Obstbaums denken. Wie genau Sie dabei vorgehen und welche Äste Sie kürzen müssen, zeigen wir im Folgenden. Details dazu finden Sie auch in der Bildergalerie oben >>
- Zuerst einmal werden wilde Triebe (Schösslinge) und gerade nach oben wachsende Triebe (Wassertriebe) abgeschnitten.
Praxistipp: Schneiden Sie die Triebe immer senkrecht oder schräg ab. - Wenn Sie nun am Baum Wunden finden, können Sie diese behandeln. Manchmal muss der Ast dann auch abgesägt werden.
- Anschließend sollten Sie nie neue Wunde mit Wundmittel verschließen. So wird verhindert, dass Pflanzenkranheiten wie z.B. Pilze den Baum befallen.
- Nun können Sie weitere Äste schneiden. Dazu gehören z.B. auch nach innen wachsende Triebe, die sich gegenseitig stören oder nach unten wachsende Äste.
- Zum Schluss folgt noch ein Formschnitt, bei der Sie die Außenkontur vom Baum anpassen.
Welche Methode wird wann angewendet?
Zuallererst erfolgt einmalig der Pflanzschnitt und zwar nach dem Ein- oder Umpflanzen des Gehölzes in den Garten. Dabei wird das Verhältnis zwischen Wurzeln und Krone gestört. Um dies wiederherzustellen, ist das Kürzen aller Leittriebe nötig. Während der Jugendphase des Obstbaumes, sprich in den ersten fünf Lebensjahren, bis die Geschlechtsreife einsetzt, ist ein Erziehungsschnitt durchzuführen. Mit diesem Schnitt wird die Krone geformt und der Baum zur Bildung von Tragästen und fruchtbaren Seitentrieben angeregt.
Wenn der Ertrag am Obstbaum einsetzt, muss man mit einem Erhaltungsschnitt dafür sorgen, dass der Baum nicht an Vitalität verliert. Dazu wird das Fruchtholz verjüngt und die Krone so zurückgeschnitten, dass sie ausreichend belichtet und belüftet ist. Bei alten Bäumen, die nur noch wenig Früchte tragen, bzw. Bäumen, bei denen man einen regelmäßigen Schnitt versäumt hat, ist ein Verjüngungsschnitt notwendig. Dieser Schnitt soll helfen, den Baum zu neuem Wachstum anzuregen.
Grundregeln für den Obstbaumschnitt
Wer nun weiß, wie man einen Quittenbaum schneiden muss, sollte auch die folgenden Grundregeln für den Obstbaumschnitt beachten. Denn wer sich an die wichtigsten Regeln hält, sorgt für einen gesunden Wuchs und einen reichen Ertrag.
Werkzeuge für den Baumschnitt
Für den Baumschnitt haben sich Scheren und Sägen bewährt. Schneiden Sie nur mit scharfem Baumschnitt-Werkzeug! Folgende Werkzeuge sind für den regelmäßigen Baumschnitt sinnvoll: Hochentaster (1): Hoch liegende Rückschnitte können mit einem Hochentaster ausführt werden. Dank des Teleskopstiels lässt sich damit bequem vom Boden aus arbeiten. Astschere (2): Sie knackt sich durch dickere Zweige mit einem Durchmesser bis 3 cm. Getriebe- Astschere (3): Eignet sich, um dicke Äste präzise ohne großen Kraftaufwand zu schneiden. Astsäge (4): Ab einer Aststärke von 3 cm ist eine Astsäge zu verwenden. Gartenschere (5): Für kleine Schnitte, zum Beispiel um Triebe mit einem Durchmesser bis 1,5 cm an der Stammbasis zu entfernen, reicht eine Gartenschere.
Welche Äste muss man schneiden?
Die Skizze in der Bildergalerie zeigt Ihnen noch einmal zusammenfassend, welche Äste geschnitten werden müssen:
- 1= Doppelkronen (Triebe, die parallel zum Hauptstamm wachsen), denn sie verhindern Lichteinfall und hemmen die Fruchtreife.
- 2= Äste, die sich kreuzen oder reiben. Sie können sich gegenseitig verletzen.
- 3= Konkurrenztriebe, d. h. parallel wachsende Äste nehmen einander Licht und Platz weg.
- 4= Abgestorbene Äste, um zu vermeiden, dass sie abbrechen.
- 5= Wassertriebe, auch Wasserschosser genannt: Hierbei handelt es sich um senkrecht nach oben wachsende, dünne Triebe. Sie entziehen dem Baum wichtige Nährstoffe und machen ihn anfällig für Krankheiten.
- 6= Bodennahe Äste sind nicht mehr dafür eignet, schwere Früchte zu tragen.
- 7= Schösslinge aus dem Boden oder der Stammbasis stören
Wohin mit dem Schnittgut?
Nachdem Rückschnitt sammelt sich eine Menge Baumschnitt an. Doch wohin damit? Einfach so in der Natur entsorgen, wird mit einem Bußgeld von bis 20.000 Euro bestraft. Auch das Verbrennen der Äste ist nur mit Sondergenehmigung möglich. Am besten bringen Sie den Baumschnitt in Säcken verpackt zum Recyclinghof. Dies ist bis zu einer bestimmten Menge meist kostenlos möglich. Bei großen Mengen sollten Sie einen Container für die Entsorgung ordern. Äste, die einen Durchmesser von bis zu 15 cm haben, sind in einem Grünschnitt-Container zu entsorgen. Alles darüber sowie ganze Stämme gehören in einen Baumschnitt-Container. Alternativ lässt sich der Baumschnitt auch mit einem Gartenhäcksler zerkleinern. Das Häckselgut kann auf den Kompost oder als Mulchschicht auf den Beeten verteilt werden. Hier erfahren Sie noch genaueres über die Entsorgung:
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