Pilze selber züchten

Schmackhafte Austern-Pilze selber züchten

Aus selbst 1/2019

Diese stattlichen Pilze kommen nicht aus dem Supermarkt, sondern sind selbst gezüchtet. Hier lernen Sie, wie Sie Pilze selber züchten – Schritt für Schritt erklärt!

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Foto: sidm / CK

Schmackhafte Austern-Pilze selber züchten

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Pilze züchten

In den Anzuchtsets von Pilzmännchen (ca. 15 Euro) ist bereits alles enthalten, was Sie brauchen, um schmackhafte Pilze wachsen zu lassen.Leeren Sie die Tüte mit den Weizenstrohbriketts in eine ausreichend große Schale aus.

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Pilze züchten

Geben Sie nun Wasser hinzu, bis die Briketts sichtbar zu quellen beginnen.

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Pilze züchten

Das Weizenstroh saugt das Wasser auf und vervielfacht sein Volumen, während es seine feste Brikettform verliert.

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Pilze züchten

Verteilen Sie das Weizenstroh gleichmäßig in dem Behältnis, in dem Sie die Austern-Pilze züchten wollen.

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Pilze züchten

Anschließend können die Pilzchips hinzugegeben werden.

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Pilze züchten

Mischen Sie nun das Weizenstroh und die Pilzchips gründlich in der Pilzzuchtbox durch.

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Pilze züchten

Dann wird die Mischung gleichmäßig auf dem Boden festgedrückt.

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Pilze züchten

Nach einigen Tagen sollte sich sichtbares Myzel in der Pilzzuchtbox bilden, erkennbar an den weißen, fadenförmigen Zellen.

Praxistipp: Was ist ein Myzel? Unter dem Begriff Myzel versteht man das Geflecht aus Pilzzellen im Boden unter dem sichtbaren Fruchtkörper.

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Pilze züchten

Aus dem Myzel beginnen kleine Pilztrauben zu wachsen. Vergessen Sie nicht, diese regelmäßig zu wässern.

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Pilze züchten

Am schnellsten und zuverlässigsten wachsen die Pilze, wenn die Box an einem Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit gelagert wird.

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Pilze züchten

Sobald sie nicht mehr sichtbar weiterwachsen, sind die Pilze erntereif.

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Pilze züchten

Faszinierend: Aus dem Myzel können sich auch nach der Ernte noch Pilze bilden, bis die Nährstoffe aufgebraucht sind.

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Pilze züchten in der Tüte

Lockern Sie die Pilzchips in der Zuchttüte auf, indem Sie sie (vorsichtig!) schütteln und von allen Seiten zusammendrücken.

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Pilze züchten in der Tüte

Füllen Sie zunächst den Inhalt der Anzuchttüte in eine saubere Schale oder Schüssel.

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Pilze züchten in der Tüte

Unter Umständen hat sich in der Tüte bereits Myzel gebildet. Entfernen Sie dieses oder mischen sie es zerbröselt unter die Chips.

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Pilze züchten in der Tüte

Nun werden etwa 150 Milliliter Weizenmehl zugefügt. Mischen Sie gleichmäßig, sodass keine Mehlklumpen übrig bleiben.

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Pilze züchten in der Tüte

Anschließend füllen Sie das Gemisch wieder in die Tüte um.

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Pilze züchten in der Tüte

Die Tüte lässt sich dank Clipverschluss einfach wieder verschließen.
Wichtig: In der Durchwachsphase stellen Sie die Pilzzuchttüte bei rund 20 Grad Celsius an einem Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung auf.

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Pilze züchten in der Tüte

Nach einer fünftägigen Durchwachsphase schneiden Sie die Tüte an den Markierungen kreuzförmig an.

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Pilze züchten in der Tüte

Nach dem Einschnitt in die Tüte lagern Sie die Zucht in einem Raum mit möglichst hoher Luftfeuchtigkeit. Gießen Sie die Pilztrauben zwei bis dreimal täglich.

Sobald sich die Pilzhüte voll entfaltet haben und aufhören zu wachsen, können Sie die Pilztrauben mit einem scharfen Messer ernten.

Der Speisepilz ist eine beliebte und gesunde Beilage zu den unterschiedlichsten Gerichten. Zahlreiche Arten vom Champignon bis hin zu Stein- oder Austernpilzen eröffnen eine vielseitige Geschmackswelt. Pilze züchten muss kein Privileg großer Pilzzucht-Farmen bleiben – praktische Sets zum Pilze züchten erlauben auch Laien den Anbau der leckeren Schirmchen!

Die meisten Kenner wollen sich dabei nicht mit den Supermarktvarianten aus der Konserve oder dem Glas zufrieden geben – frisch gewachsen schmecken die Pilze oft intensiver und feiner. Das selbstständige Pilzesammeln im Wald hingegen sollte man nicht ohne ein gewisses Maß an Fachkenntnis angehen, zumal nicht jeder einen Wald zum Sammeln in unmittelbarer Nähe hat.

Anleitung: Pilze selbst züchten

Trotzdem müssen auch Laien oder Stadtbewohner nicht auf das Geschmackserlebnis erntefrischer Pilze verzichten. Diese lassen sich nämlich ganz einfach selbst züchten. Die Grundlagen dafür gibt es in handlichen Boxen oder Tüten – ökologisch zertifiziert.

Wenn es um die Umgebung geht, mag es die Pilzbrut in der Durchwachsungsphase warm und feucht. So eignet sich zum Beispiel das Badezimmer hervorragend für diesen Zeitraum. Anschließend empfiehlt es sich, die Außentemperatur für die Zucht abzusenken, damit sich aus dem weißen Pilzmyzel die Fruchtkörper bilden können. In dieser Phase haben sich Kellerräume als geeigneter Standort erwiesen. Wichtig in der gesamten Zuchtzeit ist, dass eine ausreichende Feuchtigkeit gewährleistet bleibt, sowohl durch die Umgebung als auch durch regelmäßiges Nachgießen. Die Pilztrauben werden komplett abgeschnitten.

Pilzzucht – in der Kiste oder der Tüte

Klassischerweise werden Pilzsamen in einem größeren Behältnis angezüchtet. Es wird ein nährstoffreiches Substrat benötigt, um den Pilzchips einen geeigneten Nährboden zu bieten. In diesem Fall wurden biozertifizierte Weizenstrohbriketts verwendet, die das zugegebene Wasser aufnehmen und speichern.

Pilzzucht-Set von Pilzmännchen
Foto: sidm / CK

Praxistipp: Für Austernpilz-, Rosenseitling- oder Pioppinozuchtsets (ab ca. 15 Euro) gibt es eine simple Substratalternative: Alter Kaffeesatz, der mit der Pilzbrut im Verhältnis 6:1 durchmischt wird. Bereits nach wenigen Wochen bilden sich in einem mit Deckel verschlossenen Topf erste Fruchtkörper. Außer mit diesen und weiteren Zuchtsets können fortgeschrittene Pilzliebhaber die leckere Beilage natürlich auch im heimischen Garten züchten. Als Nährboden dienen hierfür unter anderem Stroh oder Holz. Dafür sind allerdings Fachkenntnisse erforderlich und der Erfolg ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, die Sie oft nicht beeinflussen können. Auch eine „Impfung“ eines Holzstammes ist möglich – hierzu finden Sie ausführliche Anleitungen und Tipps unter www.pilzmaennchen.de.

Normalerweise ist es kein gutes Zeichen, wenn aus einer Verpackung Pilze sprießen, doch in diesem Fall ist das genau so gewollt. Der Inhalt der wiederverschließbaren Pilzzuchttüte muss lediglich „aktiviert“ werden – schon wachsen schmackhafte Speisepilze (in diesem Fall Austernpilze) aus einem gezielten Einschnitt in der Tüte heraus. Was im Einzelnen zu beachten ist, erfahren Sie in der Bildergalerie oben.

Pilze selber züchten aus der Pilzzucht-Box

Leichter erfolgt die Zucht von Pilzen mit Komplett-Sets und sogenannten Fertigkulturen: Der Pilzfreund kauft einen mit einer sortenreinen Pilz-Brut vorgeimpften Substratblock, der zuhause nur noch feucht gehalten werden muss, bis die ersten Pilze wachsen. Der (oft gepresste und gedüngte) Substratblock sollte nach Möglichkeit an einem luftfeuchten Ort aufgestellt werden und mit einer Folie abgedeckt werden, die für das satt-feuchte Mikroklima sorgt, das Pilze so sehr lieben. Die optimale Wuchstemperatur für die Pilzzucht liegt zwischen 18 und 25 °C.

Pilzzucht-Box
Schon wachsen die ersten Austernpilze aus der Box – dank der vorgeimpften Pilzbrut im Inneren des Kartons. Foto: sidm / Archiv

Mit so einer Pilzzucht-Box können Siesofort loslegen: Packung öffnen und täglich wässern. Dann folgt schon bald die erste Ernte! Die Kurz-Anleitung beschreibt, welche Arbeitsschritte noch auf Sie warten:

  • Schneiden Sie den in Folie eingepackten Block aus Kaffeesatz kreuzförmig ein. Dieser ist mit dem Pilzmyzel durchwachsen.
  • Das Ganze nun sechs bis zwölf Stunden in Wasser tauchen.
  • Den Beutel in der Packung an einen kühlen Ort ohne direkte Sonne, aber mit hoher Feuchte stellen (15 - 25 ºC). Mehrmals täglich mit Wasser besprühen.
  • Nach einigen Tagen wachsen schon die ersten Pilztrauben!
  • Dann ist Erntezeit! Die Pilze reichen für eine Mahlzeit.
  • Praktisch: Bei weiterer Pflege ist noch eine zweite oder dritte Ernte mit derselben Box möglich – allerdings insgesamt max. bis zu 500g.

Selbst gezüchtete Pilze ernten

Ernten können Sie Ihre selbst gezüchteten Pilze, sobald die Fruchtkörper sichtbar die typische Form und Größe der verwendeten Pilz-Sorte erreicht haben. Schneiden Sie die Pilze mit einem sauberen Messer glatt ab, um das Eindringen fremder Pilzsporen oder Bakterien zu verhindern. Nach der Ernte roht das Myzel für bis zu drei Wochen, ehe sich neue Fruchtkörper zu bilden beginnen – vorausgesetzt, Sie halten das Substrat weiterhin schön feucht! Spätestens nach fünf Wachstumszyklen ist das Pflanzsubstrat ausgelaugt und liefert dem Myzel nicht mehr ausreichend Nährstoffe. Sie können das Pilzzucht-Set nun auf dem Kompost entsorgen.

Selbst gezogene Pilze lagern

Am besten Sie ernten nur immer soviele Pilze, wie Sie auch unmittelbar zubereiten und verzehren wollen. Wenn Sie größere Mengen Austernpilze vom Stamm schneiden, ist es wichtig, die Pilze richtig zu lagern – damit sie frisch und fest bleiben und keinen Schimmel ansetzten. Das folgende Video gibt wertvolle Tipps, wie Sie Pilze richtig lagern:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Pilze richtig lagern ist gat nicht so schwer: dunkel, kühl und trocken sind die Stichworte, auf die es ankommt bei der Lagerung von Speisepilzen! Im Wand gesammelte Pilze sollten vorher von Erde und Waldresten gesäubert werden, Kaufware unbedingt aus der Plastikverpackung befreit werden! Mehr Tipps, wie Sie Pilze lagern, ohne dass der Geschmack leidet oder sich Schimmel bildet, erhalten Sie hier:

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