Kompostieren

Kompost ist ein Tausendsassa: Er düngt und ist als Humus eine Verwöhnkur für den Boden. Das Vorurteil, dass der Kompost stinkt, hält sich hartnäckig.

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Zum Kompostieren eignen sich organische Abfälle wie Laub, Staudenreste, Grasschnitt, Küchenabfälle, Holzhäcksel, reine Holzasche oder Teebeutel. Sogar Grassoden können Sie kompostieren, wenn diese mit der Erde nach oben in die Kompostmiete kommen. Völlig tabu sind gekochte Essensreste jeglicher Art und Fleisch. Das stinkt nicht nur, sondern zieht auch Ratten geradezu magisch an.

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Legen Sie den Kompost in der Nähe schattenspendender Bäume oder Sträucher an. Bei der Planung einer Kompostanlage sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass eine gute Belüftung vorhanden gewährleistet ist.

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Neben einer Holzverkleidung bietet es sich ebenfalls an, einen Kompost zu mauern. Auch hier gilt, dass ausreichend Luftschlitze vorhanden sein sollten, damit der Verrottungsprozess ungehindert abläuft. Eine weitere Alternative bieten Thermokomposter – Kunststoff-Tonnen, die vor allem für kleine Gärten geeignet sind.

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Ein engmaschiger Draht am Boden der Kompostmiete hält Mäuse fern.

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Vor der Kompostierung sollten Sie Laub, Zweige und Äste mit einem Häcksler zerkleinern.

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Auf die schichtweise Mischung der richtigen Zutaten kommt es an, damit die Rotte schnell in Gang kommt. Nur so heizt sich das Kompostinnere auf über 60 °C auf und lässt Unkrautsamen und Bodenschädlingen keine Chance. Unten ist schon fertiger Kompost, oben noch Rohmaterial. Planen Sie daher...

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...mehrere Mieten: in einer ist fertiger Kompost, die andere wird dann befüllt.

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Wirft man die Zutaten bloß wild auf einen Haufen, bleibt der Kompost kalt und die Samen von Franzosenkraut & Co intakt – der Kompost wird zum Unkrautverteiler! Grobe Zweige werden mit dem Häcksler in handliche Stücke zerkleinert, damit Mikroorganismen sie gut beißen können. Denn ohne diese fleißigen Untertage-Arbeiter läuft gar nichts, daher sollten Sie es ihnen so angenehm wie möglich machen und sie bei Laune halten: An heißen Tagen sollten Sie nicht nur Ihre Pflanzen, sondern auch den Kompost wässern. Schichten Sie im Kompost immer abwechselnd trockenes Material wie Häcksel und feuchtes Material wie Grasschnitt oder Obstschalen übereinander. So erhält der Kompost einen optimalen Feuchtegehalt und vernässt nicht. Fallen beim Rasenmähen ganze Berge von Gras an, mischen Sie Holzhäcksel oder zerrissenes Zeitungspapier. Gekochte Küchenabfälle gehören nicht auf den Kompost!

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Kompost enthält oft Unkrautsamen, die die Rotte überlebt haben und dann wild im Garten keimen. Kompostbeschleuniger (z. B. Radivit von Neudorff) sorgen dafür, dass organisches Material vollständig abgebaut wird und bei der Rotte hohe Temperaturen von bis zu 70 °C erreicht werden. Kompostbeschleuniger enthält Bakterien und Pilzkulturen, zusätzliche Nährstoffe dienen den Mikroorganismen als leicht verdauliches Futter. Am besten wirkt Radivit in Verbindung mit einem Thermokomposter, der höhere Temperaturen erreicht als offene Mieten.

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Ein Sieb hilft, grobe Bestandteile aus dem fertigen Kompost zu entfernen. Werfen Sie den Kompost schaufelweise durch ein schräg gestelltes Gitter mit 1-2 cm Maschenweite, z. B. Hasendraht.

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Reifer Kompost hat eine krümelige Struktur und riecht angenehm nach Pilzen und Waldboden. Sind Sie sich nicht sicher, ob Ihr Kompost soweit ist, hilft der Kressetest: Geben Sie in ein Einmachglas etwas Kompost, streuen Sie Kressesamen darauf und gießen sie leicht an. Das Gefäß nun am besten mit einer Plastikfolie verschließen. Zeigen sich gesunde, grüne Keimlinge, ist der Kompost fertig. Verfärben sie sich oder sterben sie sogar ab, muss der Kompost noch lagern.

Zu unrecht – denn wird der Kompost richtig zusammengestellt und nicht einfach als Müllhalde benutzt, riecht er nicht und zieht so auch keine Ratten an. Wenn Sie für das Kompostieren die geeigneten Rohstoffe aufgeschichtet lagern und immer mal wieder vermengen, gewinnen Sie biologischen Dünger und reichhaltigen Humus für ihre Pflanzen.

Kompostieren: Das sollten Sie wissen

Kompost tut jedem Boden gut: Leichte Sandböden können das Wasser besser halten und Dünger rauscht nicht mehr einfach so in den Boden, schwere Lehmböden werden gelockert und belüftet. Generell ist Kompost Nahrung für Regenwürmer und Mikroorganismen, ohne die im Gartenboden gar nichts läuft. Eine Kompostmiete braucht einen Platz im Schatten und eine feste, aber unbedingt luftdurchlässige Umrandung, die sich zur Entnahme an einer Seite leicht öffnen lässt. Wichtig ist beim Kompostieren ein direkter Kontakt zum gewachsenen Gartenboden, damit Sickerwasser abfließt und Regenwürmer & Co schnell einziehen können.

Wie Sie einen Kompost anlegen, verrät das Video im Detail:

Video Platzhalter
Video: Xcel Production

Kompostmiete anlegen

Um allerdings Mäuse und andere ungebetene Gäste vom Kompost auszuschließen, sollten Sie den Boden der Miete lückenlos mit engmaschigem Draht auslegen. Wenn möglich, geben Sie gleich am Anfang der Kompostierung ein bis zwei Schaufeln reifen Kompost hinzu, um die neue Miete gleich mit Mikroorganismen zu impfen.

Richtig angelegt, gehen vom Kompost keinerlei Gerüche aus. Er sollte aus optischen Gründen aber dennoch in eine der hinteren Gartenecken verbannt werden, wo er allerdings gut mit der Schubkarre erreichbar sein sollte. Thermokomposter sind für kleine Gärten ideal, da die Rotte in den Kunststoff-Tonnen schnell hohe Temperaturen erreicht und der Humus oft schon nach einem halben Jahr nutzbar ist. Der Kompost wird über eine Klappe in der Seitenwand oder im Boden entnommen. In offenen Mieten ist Kompost nach einem Jahr fertig.

Wann Kompost anlegen?

Als Zeitpunkt ist der Herbst ideal, da hier viel Rasenschnitt, Laub und Baumschnitt gleichzeitig anfallen. Entscheidend für den Erfolg beim Kompostieren ist das richtige Aufsetzen des Komposthaufens. Locker muss der Haufen sein, denn die Abfälle verrotten nur, wenn sie Sauerstoff bekommen und Kohlendioxid abgeben können. Bekommen sie keine Luft, geht die Rotte in Fäulnis über – und stinkt zum Himmel.

Holzige Abfälle fördern die Durchlüftung. Eine Durchmischung der Abfälle ergibt sich gewöhnlich von selbst, da nach und nach verschiedene Stoffe auf dem Haufen landen. 

Grasschnitt oder Blätter sollten, wenn sie in größeren Mengen anfallen, mit anderen Stoffen oder mit einigen Schaufeln reifem Kompost oder Erde vermischt werden. Spezielle Kompostbeschleuniger helfen, die Rotte in Gang zu bringen, sind allerdings überflüssig, wenn Sie eine wenig fertigen Kompost unter den neu angelegten Kompost mischen. Bewährt hat sich bei einem frei aufgeschichteten Komposthaufen eine Sohlenbreite und Höhe von etwa 120 cm, die Länge richtet sich nach der anfallenden Menge der Abfälle.

Bei Kompostsilos genügt in der Regel ein Rauminhalt von etwa einem Kubikmeter. Für eine optimale Kompostierung sind mehrere Haufen oder Silos nötig. Ideal sind drei Kammern: eine für frische Abfälle, eine, in der die Abfälle in Ruhe rotten können und eine für den reifen Kompost. Bis zur ersten "Kompost-Ernte" dauert es bei leicht verrottbaren Abfällen in der Regel etwa ein halbes Jahr.

Kompost sieben

Bevor der Biodünger allerdings in den Garten darf, muss er sich einer Grundreinigung unterziehen: Werfen Sie den Kompost dafür schaufelweise durch ein schräg gestelltes Kompostsieb mit 1-2 cm Maschenweite, z. B. Hasendraht. Das Gitter fischt Zweige und Steine aus dem Kompost und lässt ihn locker und gebrauchsfertig zurück.

Komposter zum Kaufen und Selbstbauen

Einen ausführlichen Vergleich der gängigsten Komposter-Arten haben wir in folgendem Artikel durchgeführt:

Fotos: Thomas Hess, Fotolia

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