Schnellkomposter selbst herstellen
Gut Ding will Weile haben: Das trifft im Garten besonders zu und vor allem bei der Kompostierung. Bevor aus Garten- und Küchenabfällen reichhaltiger Humus wird, kann gut und gerne ein Jahr verstreichen. Mit Kompostbeschleuniger lässt sich diese Zeit um ein Vielfaches verkürzen.
Gärtner haben häufig die Ruhe weg. Kein Wunder, müssen Sie doch teilweise Monate lang warten, bis aus einem kleinen Samen eine essbare oder zumindest schöne Pflanze wächst. Damit die Pflanzen überhaupt wachsen, benötigen sie jedoch nährstoffreiche Erde oder Kompost. Darauf ein Jahr oder länger warten zu müssen, kann selbst den erfahrensten Gärtner ungeduldig werden lassen. Ein Kompostbeschleuniger muss her!
Kompostierung: Wie lange dauert sie?
Wie lange eine Kompostierung dauert, lässt sich pauschal schlecht sagen. Zwischen 9 und 12 Monaten muss man jedoch meist auf die wertvolle Erde warten. Die Dauer hängt von diversen Faktoren ab:
- Art des Komposters: ein offener Holzkomposter benötigt meist ein Jahr, während ein geschlossener Thermokomposter bereits nach zwei bis vier Monaten frischen Humus produziert.
- Zusammensetzung: eine korrekte Mischung aus feuchten, trockenen, groben und feinem Material begünstigt die Verrottung
- Wetter: der Kompostierungsvorgang benötigt Temperaturen über 15 °C, eine Feuchtigkeit von etwa 80 % und eine luftige Umgebung; kalte Winter oder trockene Sommer können somit bei offenen Kompostern den Rotteprozess verlangsamen
Kompostbeschleuniger verwenden
Schneller geht die Kompostierung mit Kompostbeschleuniger. Dieser setzt sich aus Stickstoff, Phosphor, Kalium, Horn- und Knochenmehl sowie teilweise aus lebenden Mikroorganismen zusammen. Je nach Ausgangslage kann so die Rotte extrem verkürzt werden. Teilweise ist der Kompost so bereits nach zwei bis drei Monaten fertig. Achten Sie bei der Anwendung immer auf die Anweisungen auf der Verpackung. Grundsätzlich ist es jedoch sinnvoll, den Kompostbeschleuniger so früh wie möglich einzustreuen, damit er sein volles Potenzial entfalten kann.
Praxistipp: Einige Produkte, wie der Radivit Kompostbeschleuniger von Neudorff, eignen sich auch für die Flächenkompostierung von Herbstlaub.
Kompostbeschleuniger selber herstellen
Kompostbeschleuniger lässt sich auch mit einfachsten Mitteln selber herstellen. Sie benötigen lediglich:
- 1 kg Zucker
- 1 Würfel Hefe
- 10 l Wasser
Die Hefe zunächst vollständig in einem Topf Wasser auflösen. Den Zucker beimengen und alles auf 10 Liter Wasser verdünnen. Gärt die Hefe, entsteht Wärme, die den Verrottungsprozess beschleunigt.
Kompostwürmer
Kompostwürmer sind eine besondere Methode der Kompostbeschleunigung. Die Würmer finden bereits von ganz alleine in den Kompost, um den Prozess anzukurbeln, können Sie jedoch auch extra Würmer dazukaufen. Speziell für die Wurmkompostierung gibt es auch sogenannte Wurmkisten. Sie sind wesentlich kleiner als ein Komposthaufen und finden für die Verwertung von Küchenabfällen auch auf dem Balkon Platz.
Praxistipp: Verwenden Sie niemals unmittelbar nach dem Aussetzen von Kompostwürmern Kompostbeschleuniger!
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