Kleiderschrank ausmisten

Stehen Sie auch regelmäßig vor dem proppenvollen Kleiderschrank und beklagen, dass Sie einfach nichts zum Anziehen haben? Dann sollten Sie jetzt nicht einfach neue Klamotten kaufen, sondern stattdessen den Kleiderschrank ausmisten.

Gut sortierter Kleiderschrank
Ein aufgeräumter Schrank sieht doch viel schöner aus. Foto: KhongkitWiriyachan / iStock
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Weniger ist mehr und nirgendwo ist dieser Spruch so wahr wie in unseren Kleiderschränken. Wir kaufen, kaufen und kaufen immer mehr und sehen dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Eigentlich hätten wir nämlich mehr als genug zum Anziehen, aber wer soll in einem solchen Chaos schon das richtige Stück finden? Höchste Zeit, den Kleiderschrank auszumisten.

Wie Kleiderschrank ausmisten?

Laut Studien tragen wir nur 20 % unserer Kleidung. Das heißt, dass wir 80 % nie tragen! Doch der Kleiderschrank ist immer noch so voll, dass man eigentlich jeden Tag etwas anderes anziehen könnte. Da wird es doch höchste Zeit, radikal auszumisten. Aber wie fängt man am besten an? Es gibt 3 Methoden, die bei der Ausmist-Aktion helfen sollen: Die KonMari-Methode, die 3-Kisten-Methode und die 5-S-Methode. Wir stellen alle Möglichkeiten vor. Doch zuerst geht es an die Vorbereitung.

Das Video verrät, welche 6 Dinge Sie aus dem Schrank ausmisten sollten:

Video Platzhalter
Video: Cosmopolitan

Praxistipp: Sie wissen nicht mehr, was Sie im letzten Jahr anhatten? Dann sortieren Sie beim Einräumen die Kleiderbügel so ein, dass die falschrum hängen. Also so, dass die Öffnung der Haken zu Ihnen zeigt. Nehmen Sie dann einen Bügel heraus, hängen Sie es richtig in den Kleiderschrank. So sehen Sie am Ende, was Sie anhatten und was nicht.

Kleiderschrank ausmisten: Das brauchen Sie

Bevor Sie sich nun auf Ihre Klamotten stürzen, sollten Sie sich vorbereiten. Dazu gehört z.B. bequeme Kleidung. Denn beim Ausmisten müssen Sie sicher auch das ein oder andere anprobieren. Damit das schneller geht, ist es enge Hose nicht gerade geeignet. Anschließend sollten Sie etwas zum Reinigen bereit halten. Ein feuchter Lappen zum Auswischen von Schubladen und zum Reinigen der Kleiderbügel und evtl. einen Staubsauger, um vorher den groben Dreck zu entfernen. Dann benötigen Sie noch ein paar Boxen oder Kartons. In diese werden später aussortierte Klamotten reingelegt. Praktisch ist es auch, wenn Sie ein paar Organizer oder hübsche Boxen haben. In diese können Sie am Ende kleinere Teile (Socken, Unterwäsche, …) einsortieren. Wichtig ist übrigens auch, dass Sie sich etwas Zeit nehmen. Denn den gesamten Kleiderschrank werden Sie nicht innerhalb einer Stunde aussortieren können. Wer jetzt bereit ist, macht sich noch etwas Musik an (für die gute Stimmung) und kann dann loslegen.

KonMari-Methode

Marie Kondo wurde mit Ihrer Aufräum-Methode berühmt. Dabei geht es vor allem darum, dass uns die Dinge Freude bereiten und uns ein gutes Gefühl geben. Letztendlich kann man sich diese Frage bei jedem Ding stellen und so auch verschiedene Zimmer aufräumen. Wir widmen uns hier nur dem Ausmisten Ihres Kleiderschranks.

Die 3-Kisten-Methode

Ähnlich die die Methode von Marie Kondo können Sie diese Art des Aussortieren auch für die gesamte Wohnung nutzen. Denn bei dieser Methode geht es darum, dauerhaft Ordnung zu haben. Das soll dann dazu führen, dass Sie Ihr Zuhause in einen guten Zustand bringen und gleichzeitig in Ihrem Inneren Platz schaffen. Für diese Methode benötigen Sie drei Boxen. Die eine beschriften Sie mit "Behalten", die zweite mit "Brauchbar" und die dritte mit „Wegwerfen“. Klamotten, die Sie noch behalten möchten, kommen in den ersten Karton. Kleidung, die noch brauchbar ist, aber nicht mehr von Ihnen getragen wird, kommt in die zweite Box. Kleidungsstücke, die Löcher haben oder ausgeblichen sind können Sie direkt in die "Wegwerfen"-Kiste packen. Der Vorteil hierbei ist, dass das Sortieren deutlich schneller geht als bei der ersten Variante.

Genau wie bei der ersten Variante nehmen Sie jetzt alles aus dem Kleiderschrank heraus. Dann begutachten Sie jedes Stück und legen es in die entsprechende Box. Wer dazu neigt, kaum etwas wegzugeben sollte sich folgende Fragen stellen:

  • Wann habe ich Dich zum letzten Mal getragen?
  • Kann ich Dich noch anziehen? Passt Du noch zu meinem eigenen Stil?
  • Passt Du mir noch?

​Hierbei ist es wichtig, dass Sie ehrlich zu sich selbst sind. Auch wenn ein Kleid oder ein Pullover vom Stil gefällt, einem aber nicht mehr passt, sollte man das Kleidungsstück aussortieren. Ein guter Orientierungspunkt ist bei dieser Methode auch die 12-Monate-Regel. Alles was Sie in den letzten 12 Monaten nicht anhatten, gehört nicht in die "Behalten"-Kiste (Ausnahmen sind schicke Kleider oder ein Anzug für Hochzeiten und Co.).

Die 5-S-Methode

Auch die 5-S-Methode stammt aus Japan. Dort wird sie hauptsächlich im Job angewendet. Doch man kann Sie genauso gut auch für das Ausmisten des Schranks nutzen. Aber wofür stehen die fünf "S"?

  • Separieren: Holen Sie alles aus dem Kleiderschrank raus und werfen Sie alles was kaputt ist oder was Sie nicht mehr tragen (12-Monate-Regel) weg.
  • Sortieren: Nun sollten Sie mehr Platz haben und können genau gucken, wie Sie die Fächer im Kleiderschrank nutzen und Ihre Kleidung darin sortieren.
  • Säubern: Bevor Sie nun die Kleider in den Kleiderschrank hängen, reinigen Sie ihn. Denken Sie dabei auch an die Kleiderstange und Bügel.
  • Standards: Jetzt räumen Sie alles in den Kleiderschrank und machen ein Foto davon. Dieses können Sie sich in den Kleiderschrank kleben und sehen, welche Ordnung Sie anstreben.
  • Selbstdisziplin: Beim letzten "S" geht es darum, den Kleiderschrank auch in diesem Zustand zu lassen. Wenn Sie weiterhin Ihre Ordnung behalten, müssen Sie nur noch regelmäßig überprüfen, ob neue unnütze Sachen dazu gekommen sind. Dies geht dann aber viel schneller.

Praxistipp: Für einen besseren Überblick können Sie jetzt auch Winter- oder Sommerkleidung aus dem Schrank aussortieren. Diese können Sie außerhalb der Saison z.B. im Keller oder, wenn Sie Platz haben, in einer Box unter dem Bett einlagern.

Generelle Tipps zum Kleiderschrank ausmisten

  1. Alles raus! Wer versucht seinen Kleiderschrank auszumisten, während die ganze Kleidung noch drinhängt, verliert schnell den Überblick, deshalb gilt es dem Ausmist-Tipp von Ordnungstalent Marie Kondo zu folgen: Alles stapeln! Zur besseren Übersicht können Sie auch gleich mehrere Stapel machen und alle Jeanshosen, alle Pullover, alle T-Shirts, alle Hemden usw. auf separate Stapel packen. So wird auch gut verhindert, dass Sie hinterher mit 50 Oberteilen und nur einer Hose dastehen.
  2. Ja, nein, vielleicht: Nehmen Sie nun jedes Teil in die Hand und legen Sie es auf einen von drei Stapeln. Dabei sollten Sie sich Folgendes fragen: Mag ich das Kleidungsstück? Brauche ich das Kleidungsstück? Passt mir das Kleidungsstück? Wenn mindestens zwei Fragen mit "Ja" beantwortet werden können, kommen die Klamotten eindeutig auf den „Behalten“-Stapel. Wenn Sie nur eine Frage mit "Ja" beantworten können, ist es ein Fall für den „Vielleicht“-Stapel. Fällt das Kleidungsstück in allen drei Kategorien durch, kommt es weg.
  3. Vielleicht ja, vielleicht nein? Danach gilt es den "Vielleicht"-Stapel noch einmal genau durchzugehen. Sie mögen die Klamotten oder brauchen sie, aber sie passten nicht mehr? Dann ab damit zur Änderungsschneiderei! Ein Kleidungsstück passt zwar, aber versauert seit Jahren im Schrank? Überlegen Sie genau, ob Sie es in Ihre Garderobe einfügen können. Wenn nicht, freut sich vielleicht eine Freundin oder ein Freund über das gute Stück.
  4. Entsorgen: Entsorgen heißt in diesem Fall natürlich nicht, die ganzen anderen Kleidungsstücke einfach wegzuschmeißen. Das wäre alles andere als nachhaltig! Schöne alte Klamotten können Sie verschenken, besonders teure Stücke können Sie vielleicht noch weiterverkaufen. Für alles andere gibt es die Kleiderspende. Ein paar Tipps, wo Sie Ihre alte Kleidung entsorgen können, finden Sie weiter unten.
  5. Einräumen und ordnen: Damit Sie nicht im nächsten Monat wieder Ihren Kleiderschrank ausmisten müssen, sollten Sie die Kleidungsstücke nun richtig ordnen.

Frau hält Pullover in Hände
Nach dem Kleiderschrank ausmisten wird alles wieder ordentlich eingeräumt, damit Sie die Übersicht behalten. Foto: Evgeniia Siiankovskaia / iStock

Wie oft Kleiderschrank ausmisten?

Idealerweise sollte es reichen, den Kleiderschrank einmal auszumisten und dann nie wieder. Das klappt jedoch nur, wenn Sie nach dem Ausmisten Ordnung halten. Mit diesen drei Tipps bleibt der Kleiderschrank ordentlich:

  1. Übersicht behalten: Damit sich das Chaos nicht wieder ausbreitet, dürfen Sie natürlich nun nicht in die Versuchung fallen, wieder mehr und mehr Kleidung zu kaufen. Damit das nicht passiert, benötigen Sie einen Überblick über Ihre vorhandene Kleidung. Kleiderstanden sind eine große Hilfe bei Kleidung, die leicht knittert. Alles, was nicht leicht knittert, wie T-Shirts und Jeans können Sie auch übersichtlich in Schubladen lagern. Marie Kondo hat hierfür eine clevere Falttechnik parat, bei der die Kleidung zu kleinen Päckchen gefaltet wird und aufrecht in den Schubladen gestapelt wird.
  2. Kisten & Kartons: Kleine Kleidungsstücke wie Socken und Unterwäsche werden meist in Schubladen gelagert. Damit Sie jedoch nicht einfach planlos hereingeworfen werden, helfen kleine Organizer, Kartons oder spezielle Wäscheorganizer, die Übersicht zu behalten.
  3. Nach Saison ordnen: Packen Sie die Kleidungsstücke, die gerade keine Saison haben an die Seite oder lagern Sie sie für die Zeit komplett woanders. So sehen Sie zum Beispiel sofort, ob Sie wirklich noch einen Pulli kaufen müssen oder ob sich die Kollektion von letztem Jahr nicht einfach zwischen den Sommerkleidern versteckt hat.

Kleiderschrank ausmisten: Wohin mit der Kleidung?

Mit dem Kleiderschrank ausmisten ist die Arbeit noch nicht getan, schließlich muss die ganze aussortierte Kleidung auch noch entsorgt werden. Hierfür gibt es gut drei Möglichkeiten: verkaufen, verschenken oder spenden!

  • Verkaufen: Plattformen wie vinted oder einfach ebay Kleinanzeigen gibt es zuhauf und auch auf dem Flohmarkt oder in Second-Hand-Läden kann man gebrauchte Kleidung gut loswerden. Das klappt allerdings nur, wenn die Kleidung noch hochwertig ist und auch einen gewissen Wert hat. Ein ausgebleichtes Top, das man vor fünf Jahren für 15 Euro gekauft hat, wird man hier nicht loswerden. Mehr Glück hat man mit Designer-Kleidung, die wertig aussieht und auch noch intakt ist. So können Sie für Ihre Kleidung auch noch etwas Geld bekommen.
  • Verschenken: Wir kennen Sie alle, die Kleidungsstücke, die wir gekauft, aber nie angezogen haben. Sie sehen aus wie neu, waren aber nicht sonderlich teuer und der Aufwand, Sie zu verkaufen, wäre viel zu hoch. Über diese Kleidungsstücke freut sich sicherlich irgendwer in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis. Fotografieren Sie die Teile einfach und schicken Sie die Bilder einmal rum. Häufig findet sich ein glücklicher Abnehmer.
  • Spenden: Wofür Sie kein Geld mehr bekommen oder was nicht verschenkt werden kann, landet letztlich im Altkleidercontainer. Achten Sie hier jedoch darauf, in welchen Altkleidercontainer Sie die Kleidung schmeißen. Es gibt in der Branche viele schwarze Schafe. Wichtig ist das Logo des Dachverbands FairWertung e.V. oder das bvse-Qualitätssiegel.

Praxistipp: Kaputte oder stark verschmutzte Kleidung sollten Sie nicht in den Altkleider-Container werfen. Diese Kleidungsstücke müssen mühselig aussortiert werden, nur um letztlich doch im Müll zu landen oder als Putzlappen wiederverwertet zu werden. Das können Sie zu Hause auch selber machen. Eignet sich ein altes Shirt nicht mal mehr als Putzlappen, gehört es übrigens in den Restmüll.

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