Ausmisten: Was bedeutet das?

Jedes Frühjahr setzen sich immer wieder Menschen das Ziel, endlich einmal richtig auszumisten. Doch wo soll man bei dem ganzen Chaos bloß anfangen? Und muss ich wirklich alles wegschmeißen?

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Sie denken beim Thema "Ausmisten" sofort an einen Stall voller Kühe, aus denen man den Mist schaufelt? Der Gedanke ist gar nicht so verkehrt, nur dass beim Ausmisten, wie es hier gemeint ist, der ganze „Mist“ aus Ihrer Wohnung entfernt wird. Im Gegensatz zum Aufräumen werden die Gegenstände also nicht verstaut, sondern fliegen gleich raus – sofern man sie nicht mehr gebrauchen kann. Aber was bringt ausmisten?

Ausmisten: Welche Bedeutung hat das Wort?

Aufräumen, entrümpeln oder ausmisten: Synonyme gibt es in der deutschen Sprache viele. Doch welche Bedeutung hat das Wort letztendlich? Beim Ausmisten geht es darum, Ordnung zu schaffen und zu halten. Das man dafür auch mal Sachen entsorgen muss, ist ganz klar. Im Gegensatz zum Aufräumen, bei dem man hauptsächlich Ordnung schafft und evtl. noch Schränke sauber macht, werden beim Ausmisten auch Sachen weggeschmissen. Daher eignet sich als Synonym das Wort "Entrümpeln" eigentlich besser. Denn von der Bedeutung hat "Entrümpeln" eher etwas mit ausmisten zu tun. Denn auch bei der Entrümpelung geht es darum, Besitztümer zu entsorgen, um dann ordentlicher zu leben. Bei einer Entrümpelung muss es aber nicht immer um Ordnung gehen. Es kann sich zum Beispiel auch um eine Hausauflösung handeln, bei der man das Haus aufräumen muss, um Platz für neue Eigentümer zu schaffen.

Was bringt ausmisten?

Für einige Menschen bringt Ausmisten vor allem eins: Mehr Platz, um sich wieder neue Dinge zu kaufen! Das ist aber natürlich nicht der Sinn der Sache. Ausmisten soll vor allem befreiend wirken. Wer im Chaos lebt, lebt meist nicht glücklich, denn häufig umgeben wir uns nicht gerade mit Dingen, die uns Freude bereiten. Unnützer Kram blockiert dann nicht nur Ihre Wohnung, sondern irgendwann auch Ihren Geist. Warum Ausmisten glücklich macht, haben wir in folgendem Artikel zusammengefasst:

Warum ist Ausmisten so schwer?

Wenn Ausmisten so glücklich machen soll, warum ist es dann so schwer? Einerseits ist natürlich der Prozess an sich nicht einfach, denn Ausmisten kostet auch immer viel Arbeit und viel Zeit. Andererseits trennen wir uns nur ungern von unseren Sachen. Selbst wenn wir die Gegenstände nicht mehr nutzen, hat man ja mal etwas für sie bezahlt und sie als wertvoll genug betrachtet, um dafür Geld auszugeben. Und theoretisch könnte man sie ja mal wieder verwenden … Aber seien wir mal ehrlich: Werden Sie sie wirklich jemals wieder benutzen? Oder bleiben sie dann doch nur in irgendeiner Ecke liegen? Und wären die Sachen dann nicht vielleicht bei irgendwem anderes besser aufgehoben?

Die 5 besten Tipps zum erfolgreichen Ausmisten, hält das Video für Sie bereit:

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Ausmisten: Wie fange ich an?

Sie haben sich dazu durchgerungen, endlich auszumisten, doch dann stellt sich die Fragen aller Fragen: Wo fange ich eigentlich damit an? Es gibt zahlreiche Methoden, die Wohnung auszumisten. Einige gehen Raum für Raum vor, andere anhand der KonMari-Methode nach verschiedenen Kategorien (Kleidung, Bücher, Papiere, …) und wiederum andere starten zunächst einmal an der Oberfläche und sortieren zunächst die offensichtlichen Sachen aus, bevor es weiter in die Tiefe geht.

Unaufgeräumter Kleiderschrank
Der Kleiderschrank allein ist ein Wochenend-Projekt? Dann fangen Sie klein an und misten Sie Schublade für Schublade aus! Foto: Joyce Grace / iStock

Wie Sie anfangen hängt ganz an Ihnen. Neigen Sie dazu, mit der Zeit die Lust und das Interesse an neuen Projekten zu verlieren? Dann machen Sie lieber mehr auf einmal. Oder verlieren Sie schneller die Motivation, wenn Sie einen Berg von Aufgaben vor sich sehen? Dann gehen Sie lieber nach und nach und in kleinen Schritten vor. Bereits 15 Minuten am Tag können einen großen Unterschied machen.

Was kann ich ausmisten?

Sie sind sich nie sicher, ob Sie etwas aussortieren sollen oder nicht, dann sollten Sie sich diese fünf Fragen stellen?

  1. Ist es kaputt? Wenn ja, kann es weg, es sei denn eine Reparatur lohnt sich finanziell noch und Sie haben vor, den Gegenstand danach entweder wieder zu benutzen oder zu verkaufen.
  2. Haben Sie es in den letzten 12 Monaten benutzt? Werden Sie es in den nächsten 12 Monaten benutzen? Lautet die Antwort nein, kann es eindeutig weg. Wird etwas zwei Jahre lang nicht benutzt, werden Sie es so schnell auch nicht mehr brauchen – und sollten Sie es in zehn Jahren doch brauchen, lohnt es sich eher, den Gegenstand auszuleihen.
  3. Bringt es Ihnen Freude? So lautet die Frage, die Marie Kondo immer wieder stellt und die ist beim Ausmisten besonders sinnvoll, denn wenn Sie etwas nicht unbedingt brauchen und Sie die Sache auch nicht glücklich macht, was macht sie dann überhaupt in Ihrer Wohnung und in Ihrem Leben?
  4. Haben Sie mehrere von der Sorte? Nützliche Dinge sollen Sie natürlich auch nicht einfach wegwerfen. Es stellt sich aber bei einigen Dingen die Frage, wie nützlich Sie tatsächlich sind. Ein zweites Handy-Ladekabel zu besitzen ist durchaus sinnvoll, falls das eine mal verloren geht, aber brauchen Sie tatsächlich fünf von der Sorte? Und: Passen die überhaupt alle zum Akku Ihres Smartphones?
  5. Hat es einen festen Platz? Wir kennen alle diese Sachen, die wir einfach ständig von A nach B räumen und dann wieder zurück. Wenn ein Besitztum keinen festen Platz im Haushalt hat, suchen Sie einen oder schmeißen Sie ihn raus. Das Gute: Wenn Sie erst einmal alle Sachen anhand der Fragen eins bis vier aussortiert haben, findet sich bestimmt Platz für die herrenlosen Gegenstände, die Sie doch behalten wollen.

Vollgestelltes Zimmer
Wenn die Garage oder der Keller so aussehen, ist es höchste Zeit, mit dem Ausmisten und Entrümpeln zu beginnen! Foto: Madhourse / iStock

Richtig ausmisten: 3 Tipps

Klappt es mit dem Ausmisten immer noch nicht? Dann haben wir hier noch drei Tipps, die Ihnen das Ausmisten hoffentlich erleichtern.

  1. Plan machen: Machen Sie sich einen Plan und entscheiden Sie sich vorab für eine Vorgehensweise. Ausmisten hört sich zwar nicht schwer an, aber häufig fühlen wir uns überfordert, wenn uns erst einmal das Ausmaß unserer der ganzen Besitztümer bewusst wird. Mit einem Plan versinken Sie nicht in Hoffnungslosigkeit, sondern wissen genau, wie Sie vorgehen müssen.
  2. Etwas behalten: Einigen Menschen gelingt es problemlos, sich radikal von Ihren Sachen zu trennen. Gehören Sie nicht dazu, ist das nicht weiter schlimm. Sie müssen sich schließlich nicht gleich von allem trennen. Packen Sie stattdessen alle Dinge, bei denen Sie sich unsicher sind in eine Kiste. Haben Sie die Besitztümer in der Kiste nach 12 Monaten immer noch nicht benutzt und auch nicht vermisst, wissen Sie definitiv, dass sie wegkönnen.
  3. Nachhaltigkeit: Das ist doch viel zu schade zum Wegwerfen! Den Satz kennen wir noch von Oma und Opa und in gewisser Weise hatten die ja auch Recht. Das heißt jedoch im Umkehrschluss nicht, dass Sie die Gegenstände bei sich zu Hause horten müssen. Es gibt schließlich noch andere Alternativen als "Staub sammeln" und "Mülltonne". Doch wohin mit den Sachen?

Ausmisten: Wohin mit den Sachen?

Nach dem Ausmisten bietet sich meist ein bekanntes Bild: Die Wohnung sieht top aus, aber im Flur stapeln sich Kisten und Tüten mit dem ganzen alten Kram. Wohin jetzt mit den Sachen?

  1. Verschenken: Nicht immer misten wir Sachen aus, die kaputt sind, meist handelt es sich um Spontankäufe, bei denen wir später feststellen, dass wir damit gar nichts anfangen können. Vielleicht machen Sie Ihren Freunden oder Verwandten damit aber sogar eine Freude.
  2. Verkaufen: Was besonders teuer war, lässt sich auch gut verkaufen. Ob auf Ebay, vinted oder auf dem örtlichen Flohmarkt – mit ein wenig Aufwand lassen sich auch ehemals wertvolle Sachen noch gut zu Geld machen.
  3. Spenden: Was niemand im Bekanntenkreis möchte und den Aufwand beim Verkaufen nicht mehr wert ist, das lässt sich auch einfach verschenken. Kleider landen im Altkleidercontainer und über Sachspenden freuen sich zahlreiche Hilfsorganisationen.
  4. Wegschmeißen: Es gibt Dinge, die will einfach niemand mehr haben, zum Beispiel sämtliche Dinge, die schlicht und ergreifend kaputt sind. Dann bleibt kein anderer Weg mehr als ab in den Müll.
  5. Upcycling: Eine Idee hätten wir da aber noch. Nicht alles, was für Sie in seiner Ursprungsform keinen Wert mehr hat, muss direkt weg. Möglicherweise lässt sich damit ja noch etwas Schönes machen. Hier finden Sie eine Liste unserer schönsten Upcycling-Ideen für alte Möbel und diverse andere Gebrauchsgegenstände:

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