Ikebana: Blumengestecke selber machen
Ikebana ist die japanische Kunst des Blumenarrangierens und anders als Blumengestecke der westlichen Welt. Wir zeigen, wie Sie Ikebana selbst machen.
Ikebana heißt wörtlich übersetzt „lebende Blumen“ und wird auch Kado – „Weg der Blumen“ genannt. Die traditionelle Kunst des Blumengestecks hat ihren Ursprung in den rituellen Blumenopfern in buddhistischen Tempeln, die im 6. Jhd. n. Chr. ihren Weg von China nach Japan fanden. Wie Sie ein Ikebana selber machen, zeigt die Anleitung Schritt für Schritt. Drei zauberhafte Ikebana-Gestecke erwarten Sie!
So entstand Ikebana
Einst waren Ikebana-Arrangements aus Blumen die Domäne von Männern: nur Priester, später auch hohe Adelige und Samurai durften die komplizierte Kunst der Blumenarrangements erlernen. Erst ab dem 16. Jahrhundert wurde Ikebana durch die Einbindung in die Teezeremonie weiter verbreitet. Im Laufe der Zeit entwickelten sich viele verschieden Stile und Schulen, jede mit ihren eigenen Gestaltungsregeln. Heute gibt es über 3000 Ikebana-Schulen, von klassisch bis modern. Mit der „revolutionären“ Erfindung des Kenzan Ende des letzten Jahrhunderts entstand der Moribana-Stil, der nicht nur große künstlerische Freiheit zuließ, sondern durch seine einfachere Technik das Ikebana einer breiteren Bevölkerungsschicht öffnete.
Allen Ikebana-Stilen gemein ist das Ziel, Harmonie zwischen unserer menschlichen Kreativität und den Wachstumskräften der Natur herzustellen. Stets präsent sind die drei Hauptlinien – Shin, Soë und Hikaë – die Himmel, Mensch und Erde symbolisieren. Dazu gesellen sich weitere Nebenelemente. Ein gelungenes Ikebana-Arrangement erfasst den Charakter der verwendeten Blüten, Blumen und Pflanzen und transportiert damit auch den emotionalen Aspekt der Schönheit und Vergänglichkeit der Natur.
Ikebana-Anleitung und Grundregeln
Ikebana ist die japanische Kunst des Blumenarrangierens. Das besondere an dieser Kunst ist, dass die Gestecke das Verhältnis des Gestalters zur Natur als auch seine jeweiligen Gefühle darstellt, die ihn während des Gestaltens bewegen. In der westlichen Welt sollen Blumengestecke vor allem bunt, fröhlich und blütenreich sein. Bei Ikebana-Arrangements geht es dagegen um die Harmonie von linearem Aufbau, Rhythmik und Farbe. Wir zeigen in drei kurzen Anleitungen Schritt für Schritt, wie Sie selbst ein kunstvolles Ikebana-Arrangement zusammenstellen können – in der Vase, in der Schale oder mit dem traditionellen Stachelbett Kenzan.
Was die Kunstform Ikebana so faszinierend macht, ist vor allem der empfindsame Sinn fürs Detail und die exakte, möglichst effektive Platzierung der einzelnen Pflanzenteile in einem einheitlichen Arrangement. Die dreidimensionale Darstellung erfordert genaues Hinschauen, denn ein Ikebana-Arrangement muss von allen Seiten Spannung, Tiefe und Fülle zeigen.
Für Ikebana genügt eine einfache Grundausstattung. Einsteiger können mit einer schlichten Vase oder flachen Schale schon tolle Gestecke aus Blüten gestalten. Fortgeschrittene Ikebana-Schüler werden sich aber schnell ein Kenzan, das traditionelle Stachelbett, und eine echte Ikebana-Schere, die sogar dicke Äste sauber schneidet, zulegen (Anschaffungskosten ca. 30 Euro).
Welche Blumen für Ikebana?
Damit Sie den japanischen Stil gut nachstellen können, benötigen Sie die richtigen Blumen. Aber welche Blumen nimmt man um ein Ikebana selber zu machen? Hier sind unsere Favoriten:
- Azalee
- Farn
- Apfelbaumzweig
- Palmblätter
- Gräser
- Rosen
- Efeu
Fotos: sidm / Archiv
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