Heizkosten senken
Heizkosten zu senken, kostet oft nur etwas Aufmerksamkeit und ist nicht bloß mit einer neuen Heizung möglich. Wir geben Tipps, wie Sie Heizenergie einsparen.
Wann haben Sie das letzte Mal Ihre Heizkörper gereinigt, auch von innen? Noch nie? Dann wäre das eine erste Maßnahme, um die Heizkosten senken zu können. Denn schon 1 bis 2 mm Staub können die Wärmeabstrahlung um bis zu sechs Prozent verringern. Schmale, lange Bürsten, mit denen Sie zwischen die Heizlamellen gelangen, gibt es in Drogerien und im Baumarkt. Bei Konvektoren müssen Sie vorher nur das Abdeckblech oben auf dem Heizkörper entfernen, es ist verschraubt oder ggf. auch nur geklemmt. Ebenfalls bloß Arbeit, aber keinen Cent kostet es, Heizkörper freizuräumen. Die Wärmeabstrahlung darf nicht durch eng heranstehende Möbel, darüberhängende Vorhänge und Handtücher oder die immer noch beliebte Heizkörperverkleidung behindert werden. Also bitte bauen Sie keine Verkleidung, sondern beseitigen Sie sie!
So können Sie Ihre Heizkosten senken
Völlig kostenlos ist es auch, Zimmertüren geschlossen zu halten, vor allem zu unbeheizten oder geringer beheizten Räumen wie dem Schlafzimmer. Fenster allerdings sollten Sie schon zweimal am Tag komplett für rund fünf bis maximal zehn Minuten öffnen, sonst riskieren Sie Schimmel. Dann aber die Thermostatventile schließen! Ansonsten haben Politiker tatsächlich nicht unrecht: Schon mit einem Grad weniger in der Wohnung lassen sich Heizkosten senken, was auf Dauer bares Geld einspart. Also stellen Sie Ihre Thermostatventile wohlüberlegt ein, vielleicht reicht die Stufe 3, die meist 20 Grad Celsius entspricht. Im Schlafzimmer sollte man mit 16 Grad hinkommen. Elektronische Thermostatventile können bei der Einstellung hilfreich sein, wenn sie zu bestimmten Zeiten automatisch herunterregeln, nur erfordert deren Anschaffung natürlich eine kleine Investition von 40 Euro aufwärts. Selber denken und regeln ist preiswerter. Wird auch das Warmwasser mit der Heizung bereitet, können verkürzte Duschzeiten ebenfalls die Heizkosten senken. Ansonsten gilt es, die gesamte Heizung korrekt einzustellen.
Manche zentrale Heizanlage oder Gasetagenheizung läuft auf Hochtouren, die für 200 Quadratmeter reichen würden, obwohl man nur 80 beheizt. Die Einstellung erfordert aber den Profi und kostet zunächst etwas Geld. Jedoch müssen das je nach Anlagentyp und Aufwand nicht unbedingt mehr als 80 bis 100 Euro für den Schornsteinfeger oder den Heizungsinstallateur sein. Und selbst wenn es doch teurer wird, hat es sich bei 20 Prozent Einsparung schnell gerechnet. Was bei vorhandener Heizanlage meist kein Geld spart, sind elektrische Heizgeräte, zumal auch Strom deutlich teurer wird. Wenn, dann kann ein Kamin die Kosten drücken, sofern man einen besitzt oder günstig installieren lässt.
Zum Heizen völlig ungeeignet sind die sogenannten „Teelichtöfen“, die gerade viral gehen. Hier brauchten Sie zwei Stück pro Quadratmeter, müssten dann allerdings lüften, um nicht an Kohlenmonoxid und Feinstaub zu ersticken, ganz zu schweigen von den Kosten für die Teelichter. So ein Ofen ist stimmungsvolle Deko, aber keine Heizung! Ohnehin ist offenes Feuer allein durch die unsichtbare Gasentwicklung in der Wohnung lebensgefährlich, was einigen Berichten zufolge manchen Menschen leider nicht klar ist.
Durch Einrichtung Heizkosten senken
Heizkörpern und Flächenheizsystemen muss es wie schon gesagt so einfach wie möglich gemacht werden, ihre Wärme abzugeben. Dicke Teppiche auf einer Fußbodenheizung oder Vorhänge und Verkleidungen über Heizkörpern sind deshalb zu vermeiden. Auch eine dicht stehende Couch oder ein Schrank kann die Wärmeabgabe behindern. Am besten steht der Heizkörper völlig frei, damit er die Wärme auch völlig ungehindert abgeben und man so die Heizkosten senken kann.
Dämmung hilft beim Sparen
Möchte man Heizkosten senken, sollte man auch an die Dämmung denken. Dabei lässt sich nicht nur mit dicken Dämmsystemen an der Außenwand Energie einsparen. Hilfreich sind auch relativ günstige und einfache Maßnahmen an Heizkörpern, die sich nachträglich vornehmen lassen.
So kann man hinter in Nischen platzierten Heizkörpern sehr einfach dämmen: mit 4 mm starker Dämmtapete oder bis zu 10 mm starken Dämmplatten, die mit einer reflektierenden Folie beschichtet sind und die sich hinter dem Heizkörper verkleben lassen. Da auch die Fensterbank eine Wärmebrücke bildet, sollte darunter ebenfalls gedämmt werden. Dafür gibt es passende Dämmkeile.
Heizung richtig warten und einstellen
Ein entlüfteter Heizkörper heizt besser und hilft, Heizkosten senken zu können. Dazu das Thermostatventil voll aufdrehen. Dann ein Gefäß für austretendes Wasser unter das Entlüftungsventil halten, das auf der dem Thermostat gegenüberliegenden Seite liegt, und es entgegen dem Uhrzeigersinn öffnen. Hört es auf zu zischen, ist die Luft raus. Das Ventil dann wieder schließen.
Heizkosten senken, ist auch Einstellungssache: Klassische Thermostatventile haben eine Skala von 0/Stern bis 5. Die Ziffer 1 bedeutet 12 °C, 2 = 16 °C, 3 = 20 °C, 4 = 24 °C und 5 = 28 °C. Da jedes Grad weniger Heizkosten spart, sollte man auf die Einstellung achten – und beim Lüften das Ventil schließen. Falls vorhanden, auch die Einstellung von Raumthermostaten beachten. Oder ggf. neue Thermostate installieren: Funkthermostate bieten mehr Komfort und die Möglichkeit, Einstellungen heizkörperweise zu programmieren. Zum Teil regeln sie automatisch ab, wenn ein Fenster offen ist. Das kann beim Heizkosten senken helfen, ist aber mit einer Investition verbunden, die bei mehreren Heizkörpern vierstellig ausfallen kann.
Sinnvoll ist es auch, an der Heizung an sich Hand anzulegen: Die korrekte Einstellung einer Heizungsanlage birgt enormes Einsparpotenzial, gleichfalls sollte auch das Heizgerät sauber sein. Sprechen Sie Ihren Heizungsbauer darauf an! Und sicher spart eine neue Heizung im Vergleich zu zehn oder mehr Jahre alten Anlagen Heizkosten ein, verlangt aber oft fünfstellige Investitionssummen.
Entwicklung der Heizkosten
Es wird leider teurer: Für eine 70 qm große Wohnung mit Gasheizung war für 2021 mit Mehrkosten von 135 Euro (+ 20 Prozent), für 2022 ist mit rund 550 Euro (+ 67 Prozent) zu rechnen. Heizen mit Gas wird damit innerhalb von zwei Jahren doppelt so teuer. Wer mit Öl heizt, muss 130 Prozent mehr zahlen: 320 Euro (+ 51 Prozent) zusätzlich für 2021 und voraussichtlich 495 Euro (+ 53 Prozent) mehr für 2022. Auch bei Fernwärme, Wärmepumpe und Holzpellets ist mit höheren Heizkosten zu rechnen. Grundlage für die Heizspiegelanalyse sind mehr als 190.000 Abrechnungen für 2021 sowie aktuelle Preis- und Wetterdaten. Gute Gründe, um die Heizkosten zu senken!
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