Elektro-Speicherheizung – moderne Nachtspeicheröfen im Überblick
Rund zwei Millionen Speicherheizgeräte stehen noch in bundesdeutschen Haushalten. Auch wenn das viel Strom kostet, gibt es für die Betreiber oft keine andere Wahl, als mit einer Elektro-Speicherheizung weiter zu heizen – vielleicht aber besser mit einem neuen Modell, das weniger verbraucht.
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Es gab Zeiten, in denen Nachtspeicheröfen der letzte Schrei waren, ersetzten sie doch auf einfache Weise alte und stinkende Öl- und Kohleöfen. Noch dazu waren sie deutlich komfortabler: Man musste nur das Gerät einschalten, statt mühselig Kohlen aus dem Keller hochzuschleppen und mit schwarzen Händen einzufüllen.
Das mit dem Schalten ist auch bei einer modernen Elektro-Speicherheizung noch so, wobei man in der Regel über Touchflächen die elektronische Regelung gradgenau steuert und haptische Tasten und Regler zunehmend aus der Mode kommen – so wie bei allen Geräten heutzutage.
Viel wichtiger als die Bedienung ist jedoch die Funktionsweise moderner Speicherheizgeräte. Wo früher der Ofen nachts lud, was der Stromanbieter hergab, und tagsüber schon vormittags sämtliche Hitze an den Raum abgegeben hatte, punkten Geräte heute mit intelligenter Ladung und Wärmeabgabe sowie mit guter Dämmung und Speichermasse.
Vor allem die selbstlernende Aufladeautomatik einer Elektro-Speicherheizung spart Strom: So wird der Wärmebedarf stetig analysiert und damit das persönliche Heizverhalten errechnet. Dadurch können sich die Speicherheizgeräte gezielt aufwärmen und die Wärme ebenso gezielt an den Raum abgeben – einen Teil über Wärmestrahlung, einen Teil über Lüfter als Konvektionswärme. Umfangreiche Timerfunktionen ermöglichen individuelle und automatische Einstellungen und eine Offen-Fenster-Erkennung schaltet die Elektro-Speicherheizung bei Raumlüftung automatisch ab.
All das ist heute auch nicht mehr zwingend mit Nachtstrom verbunden, dessen Bezug ja auch nur möglich ist, wenn man zwei Stromzähler oder einen sogenannten Zweitarifzähler besitzt. Dennoch sollte man sich auch mit einem neuen Speicherheizgerät nach Nachtstromtarifen erkundigen, sie sind nach wie vor oft günstiger als ein normaler Heizstromtarif.
Montage und Installation von Elektro-Speicherheizungen
Zur Montage wird eine Elektro-Speicherheizung an der Wand aufgehängt oder aufgestellt, idealerweise an einer Außenwand. Aus Brandschutzgründen und damit die Warmluft ungehindert abgegeben werden kann, sind Abstände zu angrenzenden Möbeln oder Bauteilen einzuhalten. Nach oben zum Fenstersims sowie seitlich zu Vorhängen oder Möbeln muss ein Abstand von 100 mm bestehen, nach vorne zu Sesseln oder Sofas mindestens 500 mm. Die Elektro-Speicherheizung sollte auch nicht direkt unter Steckdosen aufgestellt werden, hier ist ein Abstand von rund 300 mm vorzusehen.
Die Installation ist ohnehin nicht so einfach wie die eines elektrischen Heizkörpers oder Heizlüfters – die Montage und Inbetriebnahme von Speicherheizgeräten dürfen prinzipiell nur Fachhandwerker durchführen. Der Anschluss an das Stromnetz ist auch nur als fester Anschluss möglich. Er erfolgt mit 3-phasiger Wechselspannung (400 Volt) oder bis 2 kW Anschlussleistung auch mit 1-phasiger Wechselspannung (230 Volt).
Die Befestigungswand muss bis mindestens 85 °C und der Fußboden bis mindestens 80 °C temperaturbeständig sein, da die Geräterückseite während des Betriebs sehr heiß werden kann. Den Untergrund sollte man deshalb schon vorher prüfen und ggf. Tapeten und nicht hitzebeständige Bodenbeläge entfernen. Und beim Betrieb sollte man nichts auf den ca. 1000 Euro teuren Heizgeräten ablegen.
Elektrisch heizen mit diesen Geräten
Moderne Elektro-Speicherheizungen arbeiten nicht nur leise, sondern in der Regel auch sauber und geruchsneutral. Zum einen liegt das an besonders leisen Lüftern, die die ganze Breite des Gerätes zu einer gleichmäßigen Wärmeabgabe nutzen. Zum anderen verfügen Speicherheizungen über Staubfilter im Zuluftstrom. Damit wird kein Staub angesaugt, der sich dann auch nicht auf die heißen Speicherkern-Steine setzt, was sonst zu unangenehmen Gerüchen führt. Und natürlich kann so auch kein Staub austreten und die Raumluft belasten. Im Folgenden einige Beispiele von modernen Elektro-Speicherheizungen.
AEG WSP Standard: Standardspeicher zur Bodenaufstellung in sechs Formaten, Anschlussleistung: 3,75 bis 5 kW. Die Geräte mit Offen-Fenster-Erkennung werden über ein Zentralgerät mit Außentemperaturfühler witterungsgeführt mit Wärme aufgeladen. Die Berechnung der Vorheizzeit im Timerbetrieb erfolgt automatisch.
Stiebel Eltron ETS: Die Geräte der Standardbaureihe haben eine Anschlussleistung von 1,5 bis 7 kW, hier ETS 400 Plus mit 3 bis 4 kW. Schön: Das Betriebsgeräusch wird wie bei den AEG-Modellen angegeben und liegt bei 33 dB (A). Hinweis: AEG gehört zu Stiebel Eltron, von daher dürften die Geräte weitestgehend baugleich sein.
Dimplex Quantum VFE: Die VFE-Speicher sind in sechs Größen erhältlich, Anschlussleistung 2 bis 7 kW. Sie verfügen über ein kapazitives Display mit Annäherungsfunktion, einen integrierten Raumtemperaturregler mit Timer und eine selbstlernende Aufladeautomatik, im Automatikmodus auch raumtemperaturabhängig.
Vaillant eloMENT VSF: Die VSF-Speicher sind flach und eignen sich zur Wandmontage, Leistung 1,2 bis 3,6 kW. Es gibt fünf Größen (VSU-Standgeräte gibt es in sechs Größen bis 7 kW). Die Geräte verfügen über vollautomatische Aufladeregler und Timer. Die Elektronik schaltet die Wärmeabgabe bei geöffneten Fenstern automatisch ab.
Olsberg: Die Olsberg-Wärmespeicher sind in sechs Größen erhältlich, Anschlussleistung 2 bis 7 kW. Sie verfügen über elektronische Aufladeregler, Timer mit Wochenprogramm, individuelle Einstellmöglichkeiten sowie eine Restwärmeanzeige. Die Steuerung von Ladegrad und Thermostat erfolgt über Drehregler.
Technotherm TTB-E Duo: Zwei Modellreihen mit je vier Geräten (TTB-E 7 Duo für 7 bis 8 Std. Ladezeit, TTB-E 14 Duo für 14 bis 16 Std.), Leistung 0,48 bis 3,4 kW. Der elektronische Thermostat mit Timer misst die Raumtemperatur und entscheidet über die Dauer der Ladung. Er erkennt offene Fenster und stoppt für 10 Min. die Wärmeabgabe.
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