Sicher arbeiten mit der Kreissäge
Geradlinige Zuschnitte sind ihre Spezialität. Doch erst mit passender Ausrüstung und der richtigen Arbeitstechnik können Sie die Möglichkeiten Ihrer Handkreissäge voll ausloten und sogar eine Stationärsäge ersetzen.
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Wir verraten Ihnen, was Sie dafür benötigen und wie das sichere Arbeiten mit der Handkreissäge gelingt. Mit der Anschaffung einer Handkreissäge werden größere Möbel- und Innenausbauprojekte erst möglich – denn dabei sind exakt maßhaltige Bauteile mit geraden Kanten gefordert. Egal, welche Bauform Sie bevorzugen – für die Präzision des Schnitts und die Schnittqualität sind stets zwei leicht überprüfbare Eigenschaften der Kreissäge bestimmend.
Ob der Schnitt wirklich gerade geführt wird, hängt von der gesamten Konstruktion und Stabilität der Säge ab – Grundplatte und Motorführung sollten sich also auch bei Druck nicht verziehen. Das gilt ganz besonders bei Gehrungsschnitten, denn bei der hier erforderlichen Schräglage des Sägeblatts arbeitet der Motor relativ weit entfernt von der Grundplatte – dabei kommt es auf eine solide und spielfreie Motorhalterung an.
Handkreissäge: Schnittqualität verbessern
Die Schnittqualität können Sie auch lange nach dem Kauf noch durch den Erwerb eines besseren Sägeblatts beeinflussen. Die Grundregel lautet dabei: Mehr Zähne trennen sauberer – weniger Zähne sägen schneller. Höheres Sägetempo wird dabei in aller Regel mit mehr Ausriss erkauft. Das gilt nicht für die Motorgeschwindigkeit: Schnitte in Holz und Holzwerkstoffe sollten stets mit voller Motordrehzahl ausgeführt werden, der Vorschub sollte dabei langsam und gleichmäßig erfolgen.
Großen Einfluss auf die Schnittqualität hat auch die Tiefeneinstellung der Handkreissäge. Das Sägeblatt sollte nur wenig unter dem Werkstück überstehen. Dann nämlich durchtrennen die Sägezähne die Oberseite des Werkstücks in flacherem Winkel und verursachen weniger Ausriss. Auch der Sicherheit kommt ein geringer Überstand zugute.
Sicher arbeiten mit der Handkreissäge
Welche Säge eignet sich wofür? Und was ist bei Zuschnitten mit dem Parallelanschlag oder entlang einer Schiene zu beachten?
Übliche Handkreissägen weisen ein in der Höhe verstellbares, feststehendes Sägeblatt auf, ein justierbarer oder automatischer Spaltkeil verhindert, dass sich der Sägeschnitt hinter dem Blatt wieder schließen und dabei das rotierende Sägeblatt einklemmen kann.
Praxistipp: Achten Sie auf die richtige Montage dieses Spaltkeils, denn das Klemmen der Säge kann einen gefährlichen Rückschlag hervorrufen, bei dem die Säge unverhofft aus dem Schnittkanal herauskatapultiert wird.
Es gibt auch Handkreissägen ohne Spaltkeil – bei diesen Maschinen wird die Verletzungsgefahr mit anderen konstruktiven Maßnahmen reduziert, vor allem mit einer schnell schließenden Schutzhaube. Mit diesen Sägen können auch Tauchschnitte ausgeführt werden, bei klassischen Sägen wäre dabei der Spaltkeil im Weg.
Praxistipp: Wichtig für ein sicheres Arbeiten mit der Handkreissäge ist auch die Drehzahl sowie die Absaugung. Bei Schnitten in Holz sollten Sie stets die Maximaleinstellung wählen. Bei Arbeiten in Innenräumen muss die Absaugung immer montiert sein.
Haben Sie schon die perfekte Handkreissäge gefunden? Dann erfahren Sie im folgenden Video, wie Sie durch clevere Einstellungen an dem Werkzeug und geschickte Handhabung noch mehr Leistung und Präzision aus der Kreissäge herausholen:
Tauchschnitte sicher durchführen
Speziell für Tauchschnitte konstruiert ist eine besondere Art der Handkreissäge – die Tauchsäge. Bei diesen Maschinen steht das Sägeblatt nicht in einer bestimmten Schnitt-Tiefe fest am Gerät, sondern wird erst zum Schnitt ausgefahren. Diese Sägen bieten etwas größere Handhabungssicherheit, da das Blatt bei Nichtgebrauch im Chassis verborgen ist, außerdem sind die namengebenden Tauchschnitte ohne Umrüstung und besondere Vorbereitung möglich. Aufgrund der aufwendigeren Konstruktion sind diese Maschinen allerdings meist deutlich teurer als übliche Handkreissägen.
Parallelschnitte oder Schnitte am Führungsbrett oder mit der Schiene sowie Winkelschnitte können Sie mit der Handkreissäge – sowohl netzstrom- als auch akkubetrieben – oder mit einer Tauchsäge durchführen. In der Bildergalerie zeigen wir eine Besonderheit, die der Tauchsäge vorbehalten ist: Das Sägen innerhalb des Werkstoffs, wie es zum Beispiel für Spülen- oder Herdausschnitte erforderlich ist. Die vor allem bei dicken Materialien meist wenig präzise Alternative hierzu ist, diese Arbeiten mit der Stichsäge zu erledigen.
Weitere Zuschnitte
- Arbeiten mit der Schiene: Säge und Schiene sind eine Einheit. Damit die Schiene möglichst genau angelegt werden kann, muss der elastische Splitterschutz im ersten Schritt getrimmt, also zugeschnitten werden.
- Zuschnitt mit Parallelanschlag: Nahezu alle Handkreissägen werden mit Parallelanschlag ausgeliefert, der für schmale Streifenzuschnitte gedacht ist. Die kurze Führungslänge ermöglicht aber meist keine sehr präzisen Arbeiten.
- Zuschnitt mit Führungsbrett: Die sauberere, aber etwas aufwendigere Zuschnitt-Variante– und auch für breite Zuschnitte geeignet – ist die entlang eines aufgespannten Führungsbretts. Hier muss gemessen werden!
Handkreissäge mit Schienensystem
Besonders wenn Sie planen, Möbel selbst zu bauen, sollten Sie bei der Wahl einer geeigneten Maschine gleich auch das Zubehör sondieren. Führt der Anbieter ein Schienensystem im Programm, sind zum Beispiel sehr exakte Zuschnitte möglich – mit einem hochwertigen Sägeblatt ist dann durchaus die Präzision einer Stationärsäge erreichbar. Zwar können Sie sich auch ohne Schienensystem behelfen, doch ist die Arbeit mit einem Anlagebrett zeitaufwendiger, auch verlangt diese Methode sorgfältiges Vorgehen.
Handkreissäge kaufen: Worauf muss man achten?
Wer noch keine Handkreissäge besitzt, aber eine kaufen möchte, sollte immer die möglichen Anwendungen im Blick haben. Achten Sie z. B. auf die maximale Schnittstärke, die von der Bauart der Säge und dem Durchmesser des Sägeblatts abhängt und die vom Hersteller angegeben wird. Sägeblätter für verschiedene Anwendungen sollten Sie sich ohnehin im Laufe der Zeit zulegen – und für saubere Zuschnitte auch regelmäßig schärfen lassen. Wer Wert auf Präzision legt, sollte den Kauf einer Tauchsäge in Betracht ziehen. Klassische Handkreissägen sind wegen des Spaltkeils vor allem bei Massivholz von Vorteil. Ein System mit Führungsschiene erweitert die Anwendungsmöglichkeiten enorm.
Handkreissäge von Scheppach selbst ausprobiert
Scheppach erschließt mit einer voluminösen Handkreissäge professionelle Anwendungen mit großen Schnitt-Tiefen. Wir haben die Tauchsäge selbst ausprobiert.
"Selbst ausprobiert" Fazit:
+ Mechanisch solide geführte Handkreissäge
+ Attraktiver Preis im Set mit einer passenden Führungsschiene
– Aufdringlich kreischendes Arbeitsgeräusch, teils etwas grob verarbeitet
Scheppach bietet mit der PL 75 die Möglichkeit, präzise Zuschnitte in Holzwerkstoffen bis 75 Millimeter Stärke vorzunehmen – mit 45°-Gehrung sind es immerhin noch 55 Millimeter. Angesichts des Schnäppchenpreises ist die Qualität der Sägemechanik gut: Bei Gehrungsschnitten wird die Handkreissäge von Scheppach zweifach geführt, auch das Sägeblatt ist für Arbeiten im Möbelbau geeignet. Die Tauchsäge ist mit einem federgelagerten Spaltkeil ausgerüstet. Unter 300 Euro ist sie mit Führungsschiene und feinzahnigem Holzsägeblatt erhältlich.
Besonderheiten der Scheppach-Handkreissäge
Die Position und das Führungs-Spiel auf der Sägeschiene können nachjustiert werden – damit ist in der Praxis die etwas ungenauere Fertigung der Grundplatte gut auszugleichen, es gibt außerdem einen Kippschutz für die Schiene. Der 1600-Watt-Motor brüllt zwar recht aufdringlich, doch er treibt die Säge problemlos auch durch dicke Hartholz-Bohlen.
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