Gundermann erkennen, pflegen und verwerten
Gundermann gehört zu den schönsten und nützlichsten Beikräutern im Garten: Wir zeigen wie Sie es erkennen, pflegen und verwerten können. Aber auch wie Sie die Gundelrebe an Orten, wo sie stört, eindämmen oder loswerden können.
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Was ist Gundermann?
Gundermann, auch Gundelrebe genannt, trägt den botanischen Namen Glechoma hederacea und gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Das Kraut ist ein sogenanntes Pionierkraut und ist daher an vielen Orten zu finden, unter anderem in Wirtschaftswiesen, Auwäldern, an Gebüschrändern und in Gärten. In Bergregionen kann er sogar bis zu einer Höhe von etwa 1.400 Metern wachsen.
Es wird vermutet, dass der deutsche Name Gundermann vom gotischen Wort "Gund" für Geschwür oder Eiter stammt und seinem Namen somit dem Leiden verdankt, dass es lindern soll. Seit dem frühen Mittelalter wird diese kleine Staude unter anderem zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden verwendet.
Einige Sprachforscher vermuten auch einen möglichen Zusammenhang mit der Walküre Gunda oder dem Wort "gan" für gehen oder kriechen - eine Umschreibung der Wuchsart des Gundermanns.
Die Blütezeit ist zwischen März und Mai und der süße Nektar der blau-violetten Blüten locken vorrangig Wildbienen an, die mit ihren langen Rüsseln bis an den Blütengrund reichen. Aber auch bei anderen Insekten und Schmetterlingen ist das Heilkraut beliebt.
Andere Namen des Gundermanns sind auch Echt-Gundelrebe und Erd-Efeu, letzteres, weil das Blatt des Gemeinen Gundermanns an das Blatt von Efeu erinnert. Und die kriechenden Ausläufer auf der Erde, statt an Bäumen und Zäunen empor wachsen.
Die äußerst aromatische Pflanze enthält ätherische Öle und Bitterstoffe und kann daher auch als Heilpflanze verwendet werden. Sie wird traditionell zur Behandlung von Husten und Durchfall eingesetzt und schon die Römer und Germanen nutzten dieses Kraut, um Parasiten zu bekämpfen und Wunden zu heilen. Äußerlich angewendet, klärt Gundermann die Haut und wirkt entzündungshemmend.
Küchenpflanze: Geschmack und Wirkung der Heilpflanze
Der unverwechselbare Geschmack von Gundermann verfeinert Salate, Suppen, Quark und Kräuterbutter und bringt eine aromatische, leicht bittere Würze in diese Speisen. Der Geschmack der essbaren Wildpflanze wird oft mit dem intensiven Aroma von Minze und Rosmarin beschrieben, mit einer leicht herben Note, die an Thymian oder Oregano erinnert.
Die heimische Wildstaude kann auch getrocknet und als Tee zubereitet werden. Gundermann-Tee hat als Hausmittel und in der traditionellen Kräuterheilkunde eine lange Tradition. Der Tee wird gerne gerne bei Magenbeschwerden, Blähungen und Appetitlosigkeit angewendet, da die Bitterstoffe der Pflanze die Produktion von Verdauungssäften anregt.
Auch bei Erkältungen, Husten und Bronchitis wird der Tee eingesetzt. Die schleimlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften des Krauts können helfen, die Atemwege zu befreien und Entzündungen zu reduzieren. Außerdem wirkt Gundermann harntreibend und kann so die Nierentätigkeit anregen und helfen, Toxine auszuscheiden. Gundermann-Tee wird deshalb oft für Entgiftungskuren herangezogen.
Ein bewährtes, einfaches Rezept für den Tee aus frischen oder getrockneten Blättern von Glechoma hederacea haben wir hier für Sie:
Zutaten
2 TL Gundermann-Blätter (frisch oder getrocknet)
250 ml Wasser
Zubereitung
Einen Teelöffel getrocknetes oder zwei Teelöffel frisches Gundermannkraut in eine Tasse oder ein Teenetz geben.
Mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen.
Den Tee durch ein Sieb geben oder abseihen und warm genießen.
Außer in Tees, werden die jungen Blätter des Krauts auch für Umschläge und Salben genutzt. Insbesondere Wunden und Hautirritationen können damit behandelt werden.
Achtung: Verwechslungsgefahr
Wildkräuter und Heilpflanzen, die auf unseren freien Grünflächen wachsen können leicht mit ähnlich aussehenden Pflanzen verwechselt werden. Während das bei einigen Pflanzen und bei Pilzen eine große Gefahr darstellt, gibt es beim Gundermann Entwarnung: Zwar gibt es einige Pflanzen, die der Gundelrebe sehr ähneln, aber keine davon ist giftig.
Efeublättriger Ehrenpreis (Veronica hederifolia)
Sowohl die rundlich bis herzförmigen, gelappten Blätter, als auch die kleinen, blaublauen bis violetten Blüten erinnern an die Blätter und Blüten des Gundermanns. Ebenso wie die Gundelrebe wächst Ehrenpreis kriechend. Die Wildpflanze wächst in vielen Gärten, an Wegrändern, im Ackerland oder auf Brachflächen.
Auch wenn Blüten und Blätter essbar sind, finden sie in der Küche selten Anwendung, da beide Pflanzenteile sehr bitter schmecken.
Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
Auch der kriechende Günsel kommt aus der Familie der Lippenblütler. Er hat kleinere, dunkelgrüne Blätter. Sie sind länglich bis eiförmig und sitzen in einer Rosette am Boden. Die Blüten sind blau oder violett und wachsen in dichten, aufrechten Ähren. Sie sind daher eigentlich gut von den Blüten der Gundelrebe zu unterscheiden.
Kriechender Günsel enthält Gerb- und Bitterstoffe sowie ätherische Öle, die entzündungshemmende Wirkungen haben. Daher wird der kriechende Günsel ganz ähnlich wie der Gundermann als Heilpflanze in Tees, Umschlägen und Salben verwendet.
Erdbeerminze (Mentha requienii)
Die appetittlich-klingende Erdbeerminze wird auch Korsische Minze genannt und stammt ebenfalls aus der Familie der Lippenblütler. Die winzigen, hellgrünen Blätter sind rund bis eiförmig und wachsen kriechend. Mit der Zeit bilden die Ausläufer eine teppichartige Struktur. Die hellvioletten bis lila Blüten sitzen in kleinen Büscheln in den Blattachseln.
Die Pflanze verströmt einen intensiven, süßen Duft, der an Erdbeeren erinnert. Der Effekt verstärkt sich, wenn die Blätter in der Hand verrieben oder zerdrückt werden. Der leckere Duft täuscht nicht über die Essbarkeit der Pflanze hinweg: Die Erdbeerminze kann als Tee genossen oder in Salaten, Desserts und Cocktails verwendet werden.
Der beliebteste Standort
Glechoma hederacea siedelt sich bevorzugt auf stickstoffreichen, dauerhaft feuchten Böden an. Diese Bedingungen findet er unter anderem auf frischen, sonnigen bis absonnigen Stauden- und Krautbeeten oder Frischwiesen und -Weiden und auf Bruch- und Auwäldern. Oft siedelt sich Gundermann ganz von selbst im Garten an.
Wer ihn bewusst pflanzen und kultivieren will, sollte einen feuchten, gut durchlässigen Boden bereitstellen, der humus- und nährstoffreich ist. Ideal sind lehmige Böden, die das Wasser gut halten können.
Was die Lichtverhältnisse angeht, ist Gundermann sehr anpassungsfähig, von Schatten bis Vollsonne ist alles möglich. Am besten wächst er jedoch im Halbschatten.
So pflanzen und pflegen Sie Gundermann im Garten
Die beste Zeit, um Gundermann im Garten zu pflanzen, ist das Frühjahr oder der Herbst. Sie können Setzlinge im Fachhandel und Saatgut über das Internet beziehen. Bereiten Sie das Beet, bevorzugt im Halbschatten, vor, indem sie die Erde mit dem Handgrubber lockern und Steine und Unkräuter beseitigen. Arbeiten Sie mit einem Handrechen gegebenenfalls Kompost ein, um den Boden zu verbessern. Gehen Sie dann wie folgt vor:
Lösen Sie die Setzlinge vorsichtig aus ihren Behältern und überprüfen Sie, ob die Wurzeln gesund sind.
Graben Sie Pflanzlöcher, die etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen der Setzlinge sind. Halten Sie dabei etwa 20-30 cm Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen ein.
Setzen Sie die Jungpflanzen in die Löcher und füllen Sie diese mit Erde auf. Drücken Sie die Erde um die Pflanze herum fest an, um einen guten Bodenkontakt der Wurzeln zu gewährleisten.
Gießen Sie die frisch gepflanzten Gundermann-Setzlinge gründlich, um das Anwurzeln zu fördern. Halten Sie die Erde die ersten Tage immer gut feucht.
Wollen Sie Saatgut, statt Jungpflanzen verwenden, können Sie die Samen von März bis Juni in Reihen mit einem Abstand von 20-30 cm ausbringen. Die Samen sollten etwa 1 cm tief in der Erde liegen. Auf größeren Flächen können Sie das Saatgut auch breitwürfig ausbringen.
Hier finden Sie Saatgut und die wichtigsten Helfer für die Pflanz- und Jätarbeiten im Garten. Als Set gekauft, haben Sie gleich alles zur Hand, was Sie zum Pflanzen und Pflegen von Gundermann und anderen Gartenpflanzen benötigen:
In beiden Fällen sollten Sie anschließend gut wässern und den Boden während der Keim- und Wachstumszeit feucht halten.
Sind die Setzlinge gut angewachsen oder das Saatgut gekeimt, braucht der Gundermann keine spezielle Pflege. In sehr heißen und trockenen Perioden sollten Sie den Gundermann gelegentlich wässern, wächst er nur langsam, kann eine Düngegabe nachhelfen. Je nach Zeitpunkt der Aussaat, können Sie den Gundermann bereits ab Juli ernten. Am besten geht das mit einer Ernteschere. Die schmale Klinge lässt eine präzise Ernte zu und schont die Pflanze.
Unkraut: So werden Sie Gundelrebe an unliebsamen Stellen los
Pflegeleichte, kriechende Pflanzen wie der Glechoma hederacea können sich schnell an Stellen verbreiten, an denen er nicht gewünscht ist. Eine schnelle Lösung, Gundermann loszuwerden ist, das Kraut zu ernten und büschelweise kopfüber an einem trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung zu trocknen.
Bei der Ernte, die vorzugsweise am Morgen stattfinden sollte, sollten Sie unbedingt alle Wurzeln und Ausläufer entfernen. Verwenden Sie eine Gartenhacke, um auch tiefe Wurzeln zu entfernen.
Wächst der Gundermann im Rasen, sollten Sie häufig und wiederholt mähen. Die Messer zerschneiden die langen Ausläufer und hemmt das Blattwachstum, was die gesamte Pflanze schwächt und nach und nach zurückdrängt.
Wächst Gundermann im Beet, können Sie dieses mit einer dicken Schicht Rindenmulch bedecken. So dringt kein Licht zur Pflanze hindurch und der Gundermann erstickt allmählich.
Natürlich können Sie auch zu einem Herbizid greifen, dass speziell für breitblättrige Unkräuter entwickelt wurde. Ein empfehlenswertes Herbizid ist der COMPO Rasenunkrautvernichter:
Seien Sie jedoch vorsichtig in der Anwendung, da Sie auch erwünschte Pflanzen, die mit dem Herbizid in Berührung kommen, so abtöten könnten.
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