Grünalgen

Mit Grünalgen haben viele Teichbesitzer zu kämpfen, aber auch Pools bleiben vor einem Grünalgen-Befall nicht verschont. Wie die Algen entstehen und wie Sie sie dauerhaft loswerden!

Grünalgen
Grünalgen können sich explosionsartig vermehren – die Algen an sich sind aber selten das Problem, vielmehr weisen sie auf die Ursache des Ungleichgewichts hin. Foto: iStock/temmuzcan
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Etwa 7000 unterschiedliche Arten der Grünalge sind bisher entdeckt worden, 90% davon leben bevorzugt im Süßwasser – kein Wunder also, dass Teich und Pool öfters mal von den schleimigen Organismen befallen werden. Ein gesundes Maß an Grünalgen im Teich oder Pool stellen keine Gefahr, nicht mal ein Problem dar. Eingeschritten werden muss erst dann, wenn die Grünalge überhandnimmt – zum Beispiel im Falle einer explosionsartigen Vermehrung, die bei Algenarten nicht selten vorkommt.

Wie entstehen Grünalgen?

Algen sind grundsätzlich in nahezu jedem Teich zu finden, eine Vermehrung wird aber erst durch gewisse Umstände begünstigt. An erster Stelle steht dabei zu viel Sonne: die sorgt für warmes Wasser, in dem sich die Grünalgen besonders wohlfühlen. Aber auch ein Nährstoffüberangebot – etwa durch organische Abfälle wie Laub, aber auch Fische oder Haare und Hautpartikel – kann ein Wachstum von Grünalgen begünstigen. Das heißt nicht, dass Sie keine Fische halten oder in Ihrem Pool schwimmen gehen können, wichtig ist dabei nur die regelmäßige und richtige Teich- oder Poolpflege und -reinigung, aber auch eine möglichst ungemütliche Gestaltung für Algen, zum Beispiel durch bestimmte Pflanzen. 

Ein natürliches Gleichgewicht im Teichwasser ist die beste Vorsichtsmaßnahme gegen Algenbefall. Das Video zeigt, wie Sie das Wasser im Teich biologisch klären:

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Grünalgen entfernen

Wer im eigenen Gartenteich oder Pool Grünalgen entdeckt hat, möchte die schleimigen Bewohner meist um jeden Preis schnell loswerden – schnelles Handeln ist an sich auch richtig, denn die Algen vermehren sich unter den richtigen Bedingungen immer weiter. Allerdings sollte der Fokus bei dem Entfernen eines Algenbefalls immer in der Ursachenbekämpfung liegen. Denn ein Algenbefall schließt keinen zweiten, dritten oder vierten aus!
Testen Sie bei einem Grünalgen-Befall deshalb unbedingt das Wasser – der pH-Wert kann Aufschluss über eine mögliche Ursache geben. Praxistipp: Die Idealwerte liegen beim Gartenteich zwischen 7 und 8 (verändert sich der pH-Wert im Laufe des Tages minimal, ist das kein schlechtes Zeichen, sondern deutet auf ein funktionierendes Ökosystem hin!), bei einem Pool zwischen 7,0 und 7,4!

Grünalgen
Nicht nur der pH-Wert, auch andere Werte in Teich- und Poolwasser geben Aufschluss über das Gleichgewicht! Foto: iStock/HappyNati

Der erste Schritt sollte aber – soweit möglich – die mechanische Entfernung der Grünalgen sein. Ist der Großteil der sichtbaren Algen entfernt, bieten sich zur Bekämpfung im Teich UVC-Vorklärer an, die mittels UV-Licht Schwebealgen so verklumpen, dass sie durch den Teichfilter ausgefiltert werden können. Eine Alternative sind Flockungsmittel – diese funktionieren ähnlich! Im Pool kann neben einer mechanischen Reinigung vor allem eine sogenannte Stoß- oder Schockchlorung zur Bekämpfung der Algen eingesetzt werden.

Grünalgen im Teich

Möchten Sie Grünalgen im Teich loswerden, gibt es einige Maßnahmen, die Sie neben der mechanischen Entfernung treffen können. 

  1. Abfälle abfischen: Laub & Co. sollten Sie regelmäßig von der Teichoberfläche abfischen, um zu vermeiden, dass organische Abfälle zum Grund sinken und dort zu Nahrung für die Algen werden können. Praxistipp: Ist es Ihnen nicht möglich, regelmäßig die Teichoberfläche zu säubern, können Sie ein Laubschutznetz über Ihren Teich spannen – das fängt den Großteil organischer Abfälle auf! Besonders, wenn Sie in den Urlaub fahren, lohnt sich eine Anschaffung definitiv.
  2. Teich bepflanzen: Eine schöne Form, Grünalgen im Teich zu vermeiden, ist die Bepflanzung mit bestimmten Teichpflanzen. Insbesondere sogenannte Sauerstoffpflanzen wie die Wasserfeder oder der Tannenwedel helfen, das Teichwasser klar zu halten!
  3. Teich beschatten: Zu viel Sonne ist einer der Hauptfaktoren bei der Entstehung und Vermehrung von Grünalgen. Ist Ihr Teich sehr sonnig gelegen, sollten Sie ihn tagsüber – zumindest für einige Stunden – beschatten. Ob mit Sonnensegel, oder Randbepflanzung – Teichbeschattung kann sogar zur Gartengestaltung beitragen.
  4. Teichschlamm entfernen: Teichschlamm bildet sich im Laufe der Zeit in jedem Teich. Einer massiven Teichschlammbildung beugen Sie mit dem Abfischen organischer Abfälle von der Teichoberfläche aber vor. Für die Entfernung bietet sich ein sogenannter Teichschlammsauger an. 
  5. Fischbestand prüfen: Man mag es kaum glauben, aber oft sind zu viele Fische im Teich der Grund, warum immer wieder Grünalgen vorkommen. Sie erschweren das Aufrechterhalten des biologischen Gleichgewichts durch die Futterzugabe, aber auch durch die Produktion organischer Abfälle. Deshalb sollten Sie unbedingt das Gleichgewicht zwischen Teichgröße und Fischbestand prüfen. Faustformel: Pro 1.000 Liter sollte höchstens 3kg Fisch im Teich schwimmen.

Grünalgen im Pool

Im Pool sorgen Filteranlage und Chlor meist dafür, dass das Poolwasser sauber und frei von Algen bleibt. Wer die Poolpflege allerdings vernachlässigt, kann schnell mal mit Grünalgen zu kämpfen haben. Im Gegensatz zum Gartenteich sind Bepflanzung und Teichschlammentfernung keine geeigneten Maßnahmen, das Problem dauerhaft zu beseitigen. Was bei Grünalgen im Pool hilft, haben wir hier für Sie zusammengefasst:

Sind Grünalgen gefährlich?

Nach einigen Meldungen innerhalb der letzen Jahre verhärten sich die Gerüchte, Algen seien gefährlich und giftig für Mensch und Tier. Aber ist da etwas dran? Jein: An sich sind Grünalgen ungefährlich für Mensch und Tier – ganz im Gegenteil sind sie für einen großen Teil der globalen Sauerstoffproduktion verantwortlich und somit von großer Bedeutung für das Ökosystem Erde. Bei einer Algenblüte, also einer massenhaften Vermehrung der Grünalgen, kann es allerdings dazu kommen, dass die Algen vermehrt toxische Substanzen produzieren, die dann tatsächlich – sowohl für Mensch als auch für Tier – gesundheitliche Risiken bergen können. Das ist bei Grünalgen allerdings ein sehr seltener Fall und tritt üblicherweise nicht bei einem Befall im Gartenteich oder Pool auf. Blaualgen (Cyanobakterien) dagegen können schneller gefährlich werden – insbesondere für Haustiere.

In trockenen Regionen und Jahreszeiten können durch ein Austrocknen der Algenteppiche am Rand des Gewässers ebenfalls für Mensch und Tier toxische Faulgase entstehen – entfernen Sie erreichbare Grünalgen also immer möglichst schnell! Sehr viel ernster sollten Sie die Gefahr nehmen, dass bei Algenbefall das Unfallrisiko gesteigert ist. Durch den Befall können Kinder im Wasser nicht mehr ausreichend sehen und auch die Gefahr in der Nähe von Teich oder Pool auszurutschen ist erhöht. 

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