Gartenbrunnen
Für Eigenheimbesitzer eignet sich vor allem der Ziehbrunnen, um den Garten zu bewässern und den Teich aufzufüllen. Mit einem Gartenbrunnen sparen Sie über Jahre einiges an Wasserkosten, wenn der Brunnen im eigenen Garten erst einmal sprudelt.
Der einfache Laufbrunnen nutzt das natürliche Gefälle aus: Wasser wird einen Fluss entnommen und in Brunnenbecken aus Holz oder Naturstein umgeleitet. Der Fluss fördert stets gleich viel Wasser an den Brunnen, sodass dieser überläuft, wird zeitweise weniger Wasser entnommen als nachströmt. Überschüssiges Wasser wird über einen künstlichen Bachlauf zum Fluss zurückgeleitet oder im Gelände versickert.
Beim Ziehbrunnen (auch Tiefbrunnen genannt) sammelt sich das Grundwasser in einer senkrechten vom Menschen geschaffenen Öffnung im Erdreich, dem Brunnenschacht. Über an Winden befestigten Eimern förderte man früher das Wasser nach oben. Heute genügen wenige Zentimeter breite Bohrungen für das Fördern von Grundwasser aus einem Brunnen. Elektrische Pumpen saugen das Wasser aus großen Tiefen an und machen es für die Gartenbewässerung nutzbar.
Wann lohnt sich ein eigener Brunnen?
Wer selbst anpackt, kann seinen Gartenbrunnen vergleichsweise günstig anlegen: Rechnet man die seit Jahren steigenden Kosten für Frisch- und Abwasser dagegen, rechnet sich die Investition schon nach kurzer Zeit. Wer den Gartenbrunnen nicht nur zum Blumen gießen, dem Bewässern von Rasen & Beeten, sondern auch zum Auffüllen des Teiches oder dem Tränken von Haustieren (Auskunft hinsichtlich Altlasten einholen) nutzt, wird die Kosteneinsparung durch den eigenen Gartenbrunnen schnell zu schätzen wissen.
Brunnen was beachten
Haben Sie sich entschieden im Garten einen eigenen Brunnen zu bohren, gilt es noch einige Formalia zu regeln, wie das Video exemplarisch zeigt:
- Informieren Sie sich, welche Genehmigungsverfahren in Ihrem Bundesland/Ihrer Kommune für private Brunnen gelten. In der Regel sind Gartenbrunnen erlaubnisfrei, aber bei der Unteren Wasserbehörde anzeigepflichtig!
- Erfragen Sie beim örtlichen Wasserversorger die Tiefe des Grundwasserspiegels – oftmals erhalten Sie die Antwort schneller bei einem Nachbarn mit eigenem Brunnen.
- Ist das Grundwasser unter Ihrem Grundstück schadstoffbelastet? Unbedenklichkeit vom Kartasteramt schriftlich bestätigen lassen.
- Liegt Ihr Grundstück in einer Wasserschutz-Zone? Hier gelten strengere Auflagen!
- Am Schluss steht der Antrag auf eine wasserrechtliche Erlaubnis bei der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung.
Rammbrunnen oder Bohrbrunnen?
Ein Rammbrunnen im Garten ist nur möglich, wenn der Grundwasserstand nicht tiefer als 7-8 Meter unter dem Geländeniveau liegt. Aus tieferen Lagen kann per Schlagbrunnen kein Wasser mehr gefördert werden – auch ist die Förderleistung begrenzt. 900 Liter pro Stunde klingen zunächst viel, sind aber nicht mehr als 15 Liter pro Minute: Also knapp 1,5 Wassereimer! Mit einer nostalgischen Schwengelpumpe krönen Sie den Rammbrunnen optisch wie hinsichtlich der Leistungsfähigkeit passend.
Der Bohrbrunnen ist die verbreiteteste Brunnenarten im privaten Brunnenbau: Bei hohen Grundwasserspiegel (weniger als 7-8 Meter tief) ist dieser Brunnen leicht selbst zu bohren. Seine Förderleistung wird lediglich durch die Ergiebigkeit der Grundwasser-Ader und die Förderleistung der angeschlossenen Pumpe begrenzt. In den allermeisten Regionen erhalten Sie aus einem Bohrbrunnen genau so viel und genau so zuverlässig Wasser wie aus dem Hahn!
Brunnen selber bohren: Wie tief?
In den flachen Gebieten Deutschlands reichen in der Regel Bohrtiefen von wenigen Metern, um auf eine Grundwasser führende Schicht zu stoßen. Bis in eine Tiefe von acht Metern können Sie Brunnenbohrungen ohne schweres Gerät selbst ausführen – darüber hinaus sind Profi-Maschinen erforderlich und die Kosten für den Brunnen steigen sprunghaft an.
Um das Grundwasser nach oben zu befördern, haben Sie bei üblichen Gartenbrunnen die Wahl zwischen einer oberirdischen Gartenpumpe oder einer im Bohrloch hängenden Tauchpumpe. Jenseits der für Privatbesitzer wirtschaftlichen 7-8 Meter tiefen Gartenbrunnen kann Grundwasser durch den Einsatz von Tiefbrunnenpumpen auch aus tieferen Lagen gefördert werden.
Brunnen reinigen
Das "selbst ausprobiert"-Fazit: Brunnen-Reiniger
+ Einfache Anwendung
– Nur in Brunnen anwendbar, deren Wassersäule von oben befüllt werden kann
Haben Sie Ihren Brunnen bereits mehrere Jahre in Betrieb, sinkt vielleicht die Förderleistung. Ursache ist selten das Trockenfallen der Grundwasserschicht, sondern eher das Verstopfen des Brunnenfilters. Diese Ablagerungen im Brunnen können Sie mit einem Reiniger entfernen – die Anwendung ist einfach. Wir haben den Brunnen-Reiniger von Wesso selbst ausprobiert (siehe Bildergalerie oben).
Fördert Ihr Schlagbrunnen mit der Zeit deutlich weniger Wasser – und ist dieses sogar eingetrübt? Dann können Sie eine Reinigung mit dem Wessoclean Aqua Typ 1 versuchen (www.wesso.com). Der Brunnen-Reiniger säubert umweltverträglich auf Basis von Zitronensäure, es soll verockerte Bereiche im Übergang vom Kiesbett zum Brunnenfilter auflösen. Für Gartenbrunnen werden zwei 400-Gramm-Beutel benötigt (rund 26 Euro). In 10 Litern Wasser gelöst, wird das Mittel in das Brunnenrohr eingefüllt – dazu muss ein meist vorhandenes Rückschlagventil abgebaut werden. Über Nacht einwirken lassen und den Brunnen danach gründlich freispülen oder -pumpen.
Einziger Nachteil: kann nicht bei unten liegendem Rückschlagventil genutzt werden.
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